Feministischer Schlampenjammer

Bei Ze.tt gibt es mal wieder einen Frauenjammerartikel:

Chrissi muss was loswerden. Und so fragt sie in dem Online-Forum einer Frauen-Community in die Runde: „Wisst ihr, was ich echt ungerecht finde? Dass Frauen, wenn sie auch mal ihren Spaß haben wollen, immer gleich als Schlampe hingestellt werden.

Immer! Gleich! Von wem werden Frauen eigentlich immer und gleich als Schlampen bezeichnet? Mich jedenfalls interessiert nicht, mit wem Chrissi in die Kiste steigt. Wenn sie sich sich davon gestört fühlt, dass sie von den Menschen, die sie umgeben als Schlampe hingestellt wird, sollte sie sich halt neue Freunde suchen. Das sollte doch offensichtlich sein.

Das ist doch ungerecht. Wenn Männer dies tun, dann sind sie noch toll und erzählen jedem davon … Aber bei uns?!

Chrissi, du kannst es auch jedem erzählen. Fühl dich frei.

Wieso können Frauen, wenn sie solo sind, nicht auch einfach tun und lassen was sie wollen?”

Niemand hindert Chrissi außer sie selbst. Aber Chrissi meint eigentlich auch gar nicht, dass sie etwas nicht darf. Nein, Chrissi möchte nur nicht schlecht beurteilt werden. Sie möchte, dass andere Menschen bestimmte Dinge nicht über sie denken.

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Öffentlich-rechtlicher Feminismus und politische Korrektheit

In diesem Artikel beschäftige ich mich mit vier Artikeln bei deutschlandfunk.de, deren journalistische Qualität ich zweifelhaft finde. Die Berichterstattung wird von einer politischen Einstellung dominiert, die ich im Bereich des intersektionalen Feminismus mit seiner politischen Korrektheit verorte.

Rache für marokkanische Babykatzen wollten die Leser der österreichischen „Kronen“-Zeitung, als sie die Autorin Stefanie Sargnagel, Bachmann-Preisträgerin von 2016, mit einem Shitstorm überzogen, der massive Gewaltandrohungen und Vergewaltigungswünsche enthielt. Sargnagel hatte einen Reisebericht satirisch zugespitzt.

Die Journalistin Mithu Sanyal hat ein Buch über die Vergewaltigung geschrieben. Auch sie erlebte einen verbal gewalttätigen Shitstorm, nachdem sie Änderungen im Narrativ vom Vergewaltigungsopfer gefordert hatte.

Sind Frauen, die sich heute öffentlich positionieren, Opfer von Hysterie und ideologischer Raserei wie die Hexen des Mittelalters?

So beginnt Journalistin Karin Fischer ein Interview (!) mit Anke Domscheit-Berg für den Deutschlandfunk. Die Überschrift „Eine Art Krieg, der gegen Frauen geführt wird“ hat sie noch in Anführungszeichen gesetzt. Doch nach der Einleitung ist klar, dass es sich hier nicht um ein Interview zwischen einer unabhängigen Journalistin und einer Aktivistin handelt. Es handelt sich um zwei Aktivistinnen mit gleicher Zielsetzung und gleicher Meinung.

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Paradigmenwechsel auf österreichisch

Die Regierung in Wien hat ein neues Integrationsprogramm beschlossen. Die Vollverschleierung von Frauen im öffentlichen Raum und das Verteilen von Koranen sind künftig verboten, ein Integrationsjahr mit speziellen Deutsch- und Wertekursen wird für anerkannte Flüchtlinge und Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive verpflichtend.

Asylberechtigte sollen zudem unbezahlte gemeinnützige Arbeit leisten. Wer sich weigert, muss Einschnitte bei der Mindestsicherung hinnehmen. „Nur so können sich die Menschen den Respekt der Mehrheitsgesellschaft erarbeiten“, sagte Integrations- und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Drei Monate nach ihrem Asylantrag können Migranten künftig auch legal arbeiten. Die zuständige Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) sprach von einem „Paradigmenwechsel“.

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Die „tatsächliche Faktenlage“ zum Migrationsdruck aus Afrika

Auf zeit.de widersprechen Julia Leininger und Benjamin Schraven der Kolumne „Millionen auf dem Sprung nach Norden“ von Theo Sommer, über die ich hier geschrieben hatte.

Weg mit diesem Afrikabild!

fordern Leininger und Schraven.

So perpetuiert Sommer das in den Medien vorherrschende Afrikabild und trägt damit zur Informationsverzerrung bei. Denn die tatsächliche Faktenlage rechtfertigt weder diesen Afro-Pessimismus noch irgendwelche militärischen Abenteuer.

Hier die wesentlichen Argumente der Autoren, von mir zusammengefasst: Weiterlesen „Die „tatsächliche Faktenlage“ zum Migrationsdruck aus Afrika“

Emanzipierte Frauen sind fremdenfeindlich

Wie immer, wenn es um die Verfolgung der eigenen Ziele mit journalistischen Mitteln geht, sind sich linke Medien für nichts zu blöd. Wie immer werden die Aussagen der Menschen, über die berichtet wird, nicht hinterfragt. Sie werden zitiert, aber es folgt nichts daraus. Statt sie inhaltlich zu widerlegen werden „Experten“ zitiert, die sich über die Gruppe der Menschen echauffieren, über die eigentlich berichtet wird.

In diesem Fall kommt eine neue Härte hinzu: Emanzipierten Frauen wird die falsche politische Einstellung vorgeworfen und diese falsche politische Einstellung sei durch die Emanzipation begründet.

Die Politikwissenschaftlerin Rebecca Pates hat zu Ostdeutschland, Rechtspopulismus und Gender-Fragen geforscht. Sie sagt: „Das eigentliche Anliegen der Rechts-Wähler ist ein ökonomisches, der eigentliche Antrieb ist das Gefühl der ökonomischen Ungerechtigkeit.“ Dabei seien die Wähler der AfD nicht weniger wohlhabend als der Durchschnitt.

Ich muss der Forscherin Ahnungslosigkeit attestieren: Das dass „Anliegen der Rechts-Wähler […] ein ökonomisches“ ist, ist reines Wunschdenken:

78 der Prozent der befragten AfD-Wähler gaben an, sie würden über eine Flüchtlingsunterkunft in der Nachbarschaft wütend werden. Bei den Wähler der übrigen Bürgerschaftsparteien waren es 20 Prozent

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Presserat ändert Richtlinie zur Berichterstattung über Straftaten

Siggi und ich hatten uns mit dem Pressekodex und den Folgen für die Berichterstattung über Straftaten beschäftigt. Der Presserat hat die Richtlinie 12.1 des Pressekodex jetzt geändert.

Durfte bisher die Zugehörigkeit von Verdächtigen oder Tätern zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur genannt werden, wenn „ein begründbarer Sachbezug“ besteht, heißt es jetzt: Weiterlesen „Presserat ändert Richtlinie zur Berichterstattung über Straftaten“

Feminismus: Versagen ist Glück

Über Genderama bin ich auf einen weiteren Jammerfrauenartikel aufmerksam geworden. Es fühlt sich an, als ob alle meine Vorurteile bestätigt würden, vieles passt zu dem, was ich in letzter Zeit geschrieben habe.

Die Protagonistin ist das Opfer vaterloser, feministischer Erziehung. In einem anderen Artikel hatte ich bereits über das Menschen- und Männerbild einer feministischen Mutter berichtet. Diese Muster finde ich hier wieder.

Anna* lernte früh, stolz auf ihre Weiblichkeit zu sein. Auf beruflicher Ebene kämpft sie ganz selbstverständlich für Gleichberechtigung. […]

Anna*, 27, hat ihren Job gekündigt. Es ist der dritte Nebenjob in den letzten sechs Monaten. Eigentlich arbeitet sie freiberuflich als Grafikerin, möchte sich aber ab und zu ein bisschen was dazu verdienen. „Ich habe schon viel ausprobiert, aber gerate immer wieder in Konfliktsituationen mit den Männern um mich herum“, erzählt Anna, als wir uns heute treffen. Zum Beispiel mit ihrem letzten Chef, dem Inhaber eines Restaurants. Sie weigerte sich, schwarze Blusen als Frauen-Arbeitskleidung zu akzeptieren.

Ihre persönliche Befindlichkeit kleidet sie in den Kampf für Gleichberechtigung. Sie scheint nicht zwischen Beruf und Privatleben unterscheiden zu können. Dass sich im Berufsleben Zwänge ergeben, scheint ihr ebenfalls unbekannt zu sein. Vielleicht bereitet vaterlose, feministische Erziehung nicht auf das wirkliche Leben vor.

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Frauen: Je feministischer desto unglücklicher

Der Guardian berichtet von einer Studie, die zeigt, dass Frauen in den USA von 1970 bis 2005 immer unglücklicher geworden sind. Bei Männern ist das anders. Die Studie vergleicht das Ergebnis mit europäischen Ländern und zeigt, dass das hier ebenfalls der Fall ist.

Für den Guardian und seine Autorin Anna Petherick scheint das ein unglückliches Ergebnis zu sein. Sie bringt verzweifelt Beispiele, die zeigen sollen, dass Ursache noch immer bestehende Ungleichheit zwischen Frau und Mann ist und nicht etwa die in diesem Zeitraum umgesetzten feministischen Errungenschaften.

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Das Scheitern des Feminismus, zusammengefasst in einem Satz

Spiegel.de erzählt uns das Märchen der Karrierefrau Anna. Wie üblich neigen Karrieretypen zu öffentlichem Jammern. Leider habe ich grade keinen Jammerartikel von Karrieremännern zur Hand – äh, es gibt aber sicherlich viele davon.

Sie ist promovierte Kulturwissenschaftlerin und arbeitet als einzige Frau in einer leitenden Position an der Hochschule. Ihre Wohnung ist eher spärlich eingerichtet; die Einbauküche sieht so sauber aus, als wäre sie noch nie benutzt worden.

Ah, leitende Position. Das ist natürlich eine echte Karriere. Annas Privatleben scheint ziemlich trostlos zu sein, aber großer Erfolg hat eben seinen Preis.

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