Jammerfrau Antje Schrupp: Niemand sollte für sein Privatleben selbst verantwortlich sein

Antje Schrupp widmet sich bei Zeit-Online dem Thema Work-Life-Balance:

Wer bekommt über Weihnachten frei? Wer muss einspringen, wenn jemand ein krankes Kind hat? Es kann nicht sein, dass Singles den Balanceakt von Familien mittragen müssen.

Mir ist nicht klar, was das mit Work-Life-Balance zu tun hat. Aus meiner Sicht gar nichts.

Aber ich gebe Antje Schrupp Recht: Über ein normales Maß an gegenseitiger Rücksichtnahme und Unterstützung hinaus kann niemand in der professionellen Umgebung eines Arbeitsplatzes erwarten, dass andere einem den Rücken für Privates freihalten.

Meine Physiotherapeutin ist zwar keine Feministin, aber ich hätte auch nicht gedacht, dass sie Frauen diskriminieren würde. Bis sie mir neulich eröffnete, in ihrer Praxis nie wieder junge Frauen einstellen zu wollen. Die würden einfach zu oft schwanger.

Genau genommen möchte die Physiotherapeutin nicht Frauen diskriminieren, sondern junge Frauen. Und das aus nachvollziehbaren Gründen, wie Antje Schrupp einräumt:

Denn ich musste zugeben, dass der Ausbruch nicht unbegründet war. Zum dritten Mal innerhalb von wenigen Jahren hatte sich an jenem Tag eine ihrer Angestellten in Mutterschaftsurlaub und Elternzeit verabschiedet.

Antje Schrupps betriebswirtschaftliche Expertise wird danach deutlich:

Bei einem Kleinbetrieb ist das statistisch sehr erheblich.

Die Auswirkungen  von Mutterschaftsurlaub und Elternzeit auf ein Unternehmen haben nichts mit der Firmengröße zu tun, sondern nur etwas mit dem Anteil der Mitarbeiter, die Mutterschaftsurlaub und Elternzeit nehmen.

Einfachste Zusammenhänge. Unergründlich für eine Feministin.

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Martin Schulz hat nicht verstanden

Martin Schulz denkt laut über ein neues Koalitionsmodell nach.

Erstaunliche Einsicht:

Bei den Sozialdemokraten wird heute der Koalitionsvertrag mit der Union von 2013 kritisch gesehen. Auf 185 Seiten wurde seinerzeit alles bis in das letzte Detail verhandelt und dann vier Jahre lang in Gesetze gegossen –

Das beschreibt das Problem. Vier Jahre lang hat die schwarz-rote Regierung an den Bürgern vorbeiregiert. Weiterlesen „Martin Schulz hat nicht verstanden“

Frauenquote reicht nicht: Jusos fordern Quoten für Erfolglose bei der SPD

Neulich habe ich aus Versehen bei Phoenix in den SPD-Parteitag reingeschaltet. Es war wie ein Unfall. Ich konnte nicht wegschauen. Ich sah eine SPD-Nabelschau mit Themen, die im wirklichen Leben keine Rolle spielen.

Die Redner ohne Charisma, langweilig und dröge. Die desinteressiert wegschauenden Gesichter im Publikum sprachen Bände. Nur einmal in der halben Stunde, die ich mir angeschaut habe, gab es eine Reaktion der SPD-Delegierten: Ein Redner hatte sich darüber beschwert, dass an den Publikumsplätzen keine Steckdosen vorhanden waren. Die Delegierten müssten zum Aufladen ihrer Mobiltelefone immer den Saal verlassen.

Es brach spontaner Jubel im Publikum aus.

Das ist das Thema, bei dem in der SPD die Emotionen hoch kochen.

Die Erfindung der Powerbank ist wohl an der SPD vorbeigegangen.

In der halben Stunde, die ich mir angesehen habe, ging es unter anderem um einen Antrag der Jusos über eine Juso-Quote in den Parteigremien. Ich war mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe und habe recherchiert.

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Frauen machen was sie wollen, aber die Gedanken der Männer sollen kontrolliert werden

In einem sachlichen Artikel berichet wuv.de über die Kritik des Werberates am Hofbräuhaus Traunstein.

Das Hofbräuhaus Traunstein muss sich erneut mit Kritik an einem seiner Bierfilzl auseinandersetzen: Das Pappdeckel-Motiv, das die Oberweite einer Kellnerin in einem Dirndl zeigt, wurde jetzt vom Werberat gerügt.

Der Vorwurf: Dies sei „sexistische Werbung, die gegen Ziffer 5 der Verhaltensregeln des Deutschen Werberates – Herabwürdigung und Diskriminierung von Personen“ – verstoße. Denn: Aussagen und Darstellungen, wonach Personen auf Sexualität reduziert oder sexuelle Verfügbarkeit nahegelegt werde, dürften nicht verwendet werden. Zudem würde „die alleinige Fokussierung auf die Brüste der Frau“ diese zum „Sexualobjekt“ degradieren.

Der beanstandete Bierdeckel zeigt vier Maß Bier vor dem Dekolleté einer Frau im Dirndl.

Ich habe nicht an sexuelle Verfügbarkeit gedacht, als ich das Bild gesehen habe. Ich habe auch nicht an ein Sexualobjekt gedacht. Meine Assoziation war „Bayern“.

Lieber Werberat, es gilt: Was ich selber denk‘ und tu, das trau ich auch den andern zu.

Nur um die Kontrolle des Denkens der Betrachter geht es in der Argumentation des Werberates: Diese Werbung ist schlecht, weil sie schlechte Gedanken beim Betrachter auslöst.

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Jammerfrau: Normales Verhalten ist rücksichtslos

Immer wenn ich denke, dass meine Erwartungen von Jammerfrauen nicht mehr unterboten werden können, kommt die nächste und beweist, dass es nichts gibt, was zu absurd ist, als dass eine Frau nicht darüber jammern könnte.

Und natürlich kann die Jammerfrau es bei der Huffington Post veröffentlichen. Journalistische Standards gibt es dort nicht.

An den asozialen Vordermann, der mir mit seinem Verhalten den Flug versaut hat

Schon die Überschrift zeigt sehr deutlich, dass irgendein Mann etwas besonders schlimmes getan haben muss. Sein Verhalten hat der Autorin Christine Riemann den „Flug versaut“. Der Vordermann selbst ist „asozial“.

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Jammerfrau: Frauen nörgeln zu wenig

Eine besondere Art von Jammerfrauen sind für mich die, die ihr passiv-aggressives Gejammer gegen ihre Kinder richten. Ein solches Exemplar hat ihre emotionalen Ergüsse bei welt.de in der Rubrik „Gesellschaft“ veröffentlicht:

UNGESCHÖNTE EINBLICKE

„Das Baby ist anstrengend – aber…“ – Nichts aber!

Für Autorin Anna Eube sollten sich Eltern ausschließlich auf die anstrengenden Seiten ihrer Kinder konzentrieren und die schönen Seiten außen vor lassen.

Besonders wichtig finde ich bei dieser gesunden Lebenseinstellung, sich möglichst häufig die negativen Seiten des Elterndaseins vor Augen zu führen und das die Kinder spüren zu lassen.

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Links-Grüne-Fundamentalisten und Impfgegner: Tödliche Gemeinsamkeiten

Ich bin auf Twitter auf einen Dialog zum Thema Glyphosat gestoßen:

Schwulemiker @Schwulemiker 28. Nov.
Wisst Ihr wieviel Menschen bislang an #Glyphosat gestorben sind? Obwohl wir es seit Jahrzehnten über die Nahrungskette aufnehmen? Genau! Null!

Ich habe nicht überprüft, ob diese Aussage stimmt. Da nicht einmal von hartgesottenen Kritikern behauptet wird, dass Menschen an diesem Mittel gestorben sind, gehe ich davon aus, dass sie stimmt.

nabbia @nabbia2 29. Nov.
kennst du menschen die glyphosat pur trinken? natürlich stirbst du nicht direkt daran aber man sieht einen anstieg an leber und nierenproblemen in ländlichen gebieten in denen es eingesetzt wird! die arbeiter die es auftragen haben zudem oft lungenkrebs und atemwegserkrankungen

Glyphosat löst also Leber- und Nieren“probleme“, Lungenkrebs und Atemwegserkrankungen aus? Nabbia weiß mehr als die Kritiker, denn die hätten die dadurch verursachten Toten natürlich mit in die Bilanz eingerechnet.

Aber vielleicht löst Glyphosat nur die nicht-tödlichen Krankheitsverläufe aus.

Besonders gut gefällt mir die Frage, ob der Schwulemiker jemanden kennt, der Glyphosat pur trinkt. Tränen habe ich gelacht. Ich kann für den Schwulemiker nur hoffen, dass er sich nicht mit Menschen umgibt, die ein Pflanzenschutzmittel trinken würden.

Ich frage mich, wie viel Glyphosat jemand getrunken haben muss, um das für eine gute Frage zu halten. Natürlich geht man davon aus, dass jeder, der ein Pestizid verwendet, es auch sachgemäß anwendet.

Das ist aber nicht nur bei Pflanzenschutzmitteln so. Viele alltägliche Dinge sind nützlich aber bei unsachgemäßer Benutzung gefährlich. Autos beispielsweise. Oder Alkohol. Hat Nabbia schon mal Alkohol pur getrunken?

Auch die Menge Coffein, die 100 Tassen Kaffee entspricht, ist tödlich, weil Coffein in dieser Dosis für Menschen tödlich ist.

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Was sind für Ökofundamentalisten schon Fakten

Ich hatte hier über die nicht belegte Gefahr durch Glyphosat berichtet. Auf zeit.de verzweifelt Petra Pinzler. Erschreckend ist nicht, dass die Glyphosat-Kritikerin Fakten ignoriert. Denn die sieht sie durchaus:

Die europäische Entscheidung ist in der Sache verkehrt. Denn selbst wenn Glyphosat beim Menschen wahrscheinlich keinen Krebs erregt (zumindest legt das eine Vielzahl von Studien nahe), wird der Stoff damit ja nicht automatisch ungefährlich.

Erschreckend ist, dass sie die Fakten kennt – diese aber für die Entscheidung, Glyphosat weiter zuzulassen, aus ihrer Sicht keine Rolle spielen. Denn, so ihre Logik, nur weil ein Stoff „wahrscheinlich keinen Krebs erregt“, ist er damit „ja nicht automatisch ungefährlich“. Weiterlesen „Was sind für Ökofundamentalisten schon Fakten“

Fefe will gute Argumente

Fefe bespricht einen Dokumentarfilm über die Identitäre Bewegung. Schon das was Fefe schreibt reicht für die Entscheidung, mir den Film nicht anzuschauen. Einen Erkenntnisgewinn erwarte ich nicht.

Versucht das mal, aus der Warte eines Kindes zu gucken, das kein Vorwissen hat, und beantwortet am Ende die Frage, wer hier wie die Täter aussieht und wer wie die Opfer. Das macht mich völlig fertig, dass linke Schlägertrupps es solchen Leuten noch ermöglichen, ihr Opfernarrativ zu pflegen.

Was für eine verquere Weltsicht Fefe hat!

„Schlägertrupps“ sehen nur so aus wie Täter? Opfer von Schlägertrupps sehen nur so aus wie Opfer?

Die Wirklichkeit passt nicht in Fefes Weltsicht, deshalb erwartet Fefe von den Machern der Dokumentation, dass sie das anders darstellen.

Und keiner versucht, denen argumentativ entgegenzutreten. Auch die Experten, die in dem Film befragt werden, bringen eher so Meta-Argumente. […]

Anstatt dass denen jemand erklärt, wieso sie auf dem falschen Weg sind, […]

Wie wäre es damit, deren Kernbehauptungen mal zu widersprechen?

Da hat Fefe eine gute Idee. Aber hat er sich mal die Frage gestellt, warum das nicht passiert? Sind Journalisten zu dumm oder zu faul? Wählen sie die falschen Experten aus?

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