Antje Schrupp widmet sich bei Zeit-Online dem Thema Work-Life-Balance:
Wer bekommt über Weihnachten frei? Wer muss einspringen, wenn jemand ein krankes Kind hat? Es kann nicht sein, dass Singles den Balanceakt von Familien mittragen müssen.
Mir ist nicht klar, was das mit Work-Life-Balance zu tun hat. Aus meiner Sicht gar nichts.
Aber ich gebe Antje Schrupp Recht: Über ein normales Maß an gegenseitiger Rücksichtnahme und Unterstützung hinaus kann niemand in der professionellen Umgebung eines Arbeitsplatzes erwarten, dass andere einem den Rücken für Privates freihalten.
Meine Physiotherapeutin ist zwar keine Feministin, aber ich hätte auch nicht gedacht, dass sie Frauen diskriminieren würde. Bis sie mir neulich eröffnete, in ihrer Praxis nie wieder junge Frauen einstellen zu wollen. Die würden einfach zu oft schwanger.
Genau genommen möchte die Physiotherapeutin nicht Frauen diskriminieren, sondern junge Frauen. Und das aus nachvollziehbaren Gründen, wie Antje Schrupp einräumt:
Denn ich musste zugeben, dass der Ausbruch nicht unbegründet war. Zum dritten Mal innerhalb von wenigen Jahren hatte sich an jenem Tag eine ihrer Angestellten in Mutterschaftsurlaub und Elternzeit verabschiedet.
Antje Schrupps betriebswirtschaftliche Expertise wird danach deutlich:
Bei einem Kleinbetrieb ist das statistisch sehr erheblich.
Die Auswirkungen von Mutterschaftsurlaub und Elternzeit auf ein Unternehmen haben nichts mit der Firmengröße zu tun, sondern nur etwas mit dem Anteil der Mitarbeiter, die Mutterschaftsurlaub und Elternzeit nehmen.
Einfachste Zusammenhänge. Unergründlich für eine Feministin.