Warum die Erziehung von Söhnen einfacher ist als die Erziehung von Töchtern

Die Datenlage ist klar, Jungen werden vom deutschen Bildungssystem benachteiligt. Bei gleicher Leistung bekommen sie schlechtere Noten als Mädchen.

An anderen Stellen wird geäußert, dass Jungs zwar genauso intelligent wie Mädchen seien, sie aber selbst schuld wären, das sie trotzdem schlechtere Noten bekommen.

In dieser zynischen Sicht ist es nicht das Versagen der Schulen und ihrer Pädagogen, sondern es ist die Schuld der Kinder, dass die Noten nicht ihre tatsächlichen Leistungen widerspiegeln.

Weiterlesen „Warum die Erziehung von Söhnen einfacher ist als die Erziehung von Töchtern“

Fefe und die „richtigen“ Schwulen

Fefe hatte mal wieder einen Geistesblitz:

Jens Spahn legt nach, diesmal über „ungeborenes menschliches Leben“. Wow. Hat dem mal jemand erzählt, dass in seinem Wertesystem seine Homoehe als Sodomie einzuschätzen und zu bekämpfen wäre?

Fefe spielt auf Spahns Homosexualität an und meint, dass er wegen „seiner“ Homoehe ein „Wertesystem“ vertreten müsste, welches auch Abtreibungen erlaubt.

Schwule dürfen Fefes Ansicht nach keine eigene Meinung zum Thema Abtreibung haben. Für Fefe heißt es: Wer Homoehe sagt, muss auch Abtreibung sagen.

Aber warum? Das sind zwei Dinge, die nichts miteinander zu tun haben. Homosexualität und Homoehe, genau wie Heterosexualität und Heteroehe haben keine Opfer – solange alles im Konsens passiert.

Das ist bei einer Abtreibung anders: Hier wird ein menschlicher Fötus abgetötet.

Weiterlesen „Fefe und die „richtigen“ Schwulen“

Das schwache Signal in den Zwanzigern – oder: Die Auswirkungen des Feminismus auf Männer und Frauen

Zeit.de berichtet über Luis, 23. Zunächst studierte Luis Soziologie und Philosophie, was er aber nach dem ersten Semester abbrach. Danach begann er eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann. Jetzt arbeitet Luis 39 Stunden in der Woche in diesem Beruf.

Bruttoeinkommen: 2.971 Euro.

Nettoeinkommen: 1.871 Euro. Wenn ich auf 32 Stunden reduziert habe, werden es 1.600 Euro sein. Dazu kommt ein Weihnachtsgeld in Höhe von rund 80 Prozent eines Monatslohns.

Weiterlesen „Das schwache Signal in den Zwanzigern – oder: Die Auswirkungen des Feminismus auf Männer und Frauen“

Was unsere Gesellschaft im innersten zusammenhält

Bei der Zweifelsfrau gibt es ein Gedankenexperiment:

Stellen Sie sich vor, ab morgen würde sich die Hälfte der Bundesbürger dafür entscheiden, im Supermarkt, im Kaufhaus oder beim Einzelhändler nicht mehr zu bezahlen. Also nicht mehr nur ein paar Hundert oder ein paar Tausend, wie an einem normalen Tag, sondern 40 Millionen. Stellen Sie sich vor, die gehen ab morgen in die Läden, nehmen sich, was Ihnen gefällt, und spazieren wieder hinaus.

Wäre das eine Straftat? Aber sicher. Wäre das eine Verletzung geltenden Rechts? Selbstverständlich. Könnten die bestehenden Institutionen die geltenden Gesetze durchsetzen, dem gesetzten Recht wieder zu seinem Recht verhelfen? Nein, natürlich nicht. Kein Staat dieser Welt hätte die Kapazität dazu, die Hälfte seiner Bevölkerung davon abzuhalten oder nachträglich zu sanktionieren.

Das Recht auf Eigentum – woraus sich ja die Pflicht zum Leisten eines Gegenwerts beim Übertragen des Eigentums ableitet – existiert nicht, weil es in den Gesetzen steht, sondern weil sich die überwiegende Mehrheit der Menschen daran hält. Und zwar die überwiegende, überwiegende Mehrheit. Also nicht irgendwie 64 Prozent oder gar nur 51 Prozent. Sondern ein Prozentsatz deutlich näher an den 100%. Nur so hat nämlich ein Gemeinwesen die Chance gegenüber den paar Prozent, die sich nicht daran halten, das Recht auch durchzusetzen und die Übertretung zu sanktionieren.

Es ist die gelebte Übereinkunft, die das Recht überhaupt erst handhabbar macht.

Dieses gut nachvollziehbare Beispiel kann man auf andere Straftatbestände übertragen.

Daraus lässt sich ableiten, dass es in unserer Gesellschaft Werte gibt, an die sich (fast) alle Menschen halten. Täten sie es nicht, hätte unsere Gesellschaft keine Ressourcen dies zu verhindern.

Unsere Gesellschaft bräche zusammen.

Dann bin ich auf einen Tweet gestoßen (Original in englisch):

Weiterlesen „Was unsere Gesellschaft im innersten zusammenhält“

Vier Faktencheckerinnen im Ausnahmezustand – Wenn es der alte weiße Hetero-Mann richten muss

Bei spiegel.de versucht sich Almut Cieschinger als Faktencheckerin. Um ganz sicher zu gehen, haben noch drei (!) weitere Kolleginnen mitgearbeitet: Nadine Markwaldt, Mirjam Schlossarek und Ursel Wamser.

Da hat spiegel.de also einiges an Frauenpower aufgefahren.

Ach so, das hatte ich noch gar nicht erwähnt: Der Artikel läuft zwar unter dem ergebnisoffenen Titel „Schriftsteller im Faktencheck: Hat Uwe Tellkamp recht – oder nicht?“, aber, soviel sei verraten, natürlich werden Tellkamp falsche Aussagen „nachgewiesen“.

Uwe Tellkamps Aussagen in Dresden zur Flüchtlingspolitik hat viele Kontroversen ausgelöst. Dass man seinen Argumenten zuhören muss, ist selbstverständlich. Aber man darf sie auch hinterfragen: Drei Aussagen im Check.

Drei Aussagen? Uwe Tellkamp hat in der Diskussion viel geredet. Almut Cieschinger und ihre drei Unterstützerinnen schaffen es gerade mal drei Aussagen zu finden, die sie bemängeln können.

Es beginnt schon erbärmlich.

Weiterlesen „Vier Faktencheckerinnen im Ausnahmezustand – Wenn es der alte weiße Hetero-Mann richten muss“

Das neue deutsche Armutsproblem

Ständig ist in diesen Tagen von der wachsenden Armut in Deutschland die Rede und von der Schere zwischen Arm und Reich, die immer weiter auseinandergeht.

Mit dieser Schere ist das so eine Sache. NGO’s wie Oxfam beklagen einen sich vertiefenden „Graben zwischen Arm und Reich“ und Gregor Gysi platzt deshalb schonmal der Kragen.

Auf der anderen Seite weist der Armutsforscher Rainer Zitelmann darauf hin, dass der Lebensstandard der Menschen insgesamt durch die Entwicklung des Kapitalismus angehoben wird. Vor hundert Jahren vereinigte das reichste Prozent der Deutschen noch 18 Prozent der Einkommen auf sich, heute sind es nur noch 13 Prozent. Relativ gesehen sind die Reichen also ärmer als vor hundert Jahren, so Zitelmann. Und weiter: Weiterlesen „Das neue deutsche Armutsproblem“

Die zahlreichen Kritiker von Jens Spahn und wie weit sie moralisch über ihm stehen

Seit die Essener Tafel für eine gewisse Zeit nur noch Deutsche aufnimmt, ist für diejenigen, die die eigentliche Ursache für die Probleme der Tafel gern verdrängen möchten, die Höhe der Hartz-IV-Leistung das wesentliche Problem.

Wer darauf hinweist, dass Hartz IV eine Grundsicherung ist und das Existenzminimum abdeckt, wird hart kritisiert. So ergeht es zur Zeit Jens Spahn auf Twitter.

Die etablierten Medien berichten ausführlich und gewohnt einseitig über die Kritik an seinen Aussagen. Mit besonderer Genugtuung weist zeit.de auf Spahns Kritiker aus den eigenen Reihen hin. Weiterlesen „Die zahlreichen Kritiker von Jens Spahn und wie weit sie moralisch über ihm stehen“

Zukünftige Jammerfrau: Wo sind all die guten Männer hin?

Bild.de berichtet über einen Prozess gegen einen Mann, der wegen Beleidigung einer Behördenmitarbeiterin verurteilt wurde:

Das machte Malek G. aggressiv, er brüllte: „Du bist eklig. Und du kannst machen, was du willst. Ich bleibe in Deutschland, du alte Fo…!“  […]

Mit einer Geste, so auch ein anderer Zeuge aus der Behörde, deutete Malek G. gegenüber Cornelia M. an, dass sie ihn oral befriedigen solle.

Bild.de schreibt über die Vorstrafen des Mannes:

Schwarzfahren, Diebstahl, Drogenbesitz.

Bei mir ensteht das Bild eines Mannes, der nicht im Leben steht. Er ist ein Dieb, hat kein Benehmen, insbesondere nicht gegenüber Frauen, und er scheint sich manchmal nicht im Griff zu haben.

Sein Tagessatz (im Artikel mit 13 Euro angegeben) deutet darauf hin, dass er keiner tragfähigen Beschäftigung nachgeht.

Der Verurteilte scheint auch die Institutionen des Rechtsstaats nicht ernst zu nehmen: Dem ersten Verhandlungstermin blieb er fern.

Auf mich wirkt er wie ein Nichtsnutz.

Weiterlesen „Zukünftige Jammerfrau: Wo sind all die guten Männer hin?“

Eine erste Korrektur oder: Die niemals endenden Forderungen

Zu meinem letzten Beitrag Heribert Prantl und die Tafeln: Geschenke für alle und wer sie bezahlt gab es einen kritischen Kommentar von Mario. Ich freue mich über Widerspruch, so komme ich aus meiner Filterblase.

Weiterlesen „Eine erste Korrektur oder: Die niemals endenden Forderungen“