Jammerfrau: Andere sind schuld, dass ich meinen Abschluss nicht machen kann

Bento berichtet über den Wegfall des Sozialtickets in Nordrhein-Westfalen.

Autorin Nadin Rabaa stellt den Artikel unter das Motto „Gerechtigkeit“, so als ob die Verfügbarkeit von sozialen Wohltaten automatisch Gerechtigkeit und deren Abschaffung automatisch Ungerechtigkeit bedeuten würde.

Damit ist der Rahmen des Artikels abgesteckt.

Jennifer ist 25, erwartet ihr zweites Kind und nutzt das Sozialticket in Nordrhein-Westfalen. Drei Mal die Woche fährt sie mit dem Zug von Attendorn nach Olpe zur Schule, transportiert ihre Einkäufe, und organisiert damit ihr ganzes Leben.

Als ich erfahren habe, dass ich zukünftig kein Sozialticket mehr haben werde, war ich schockiert und sauer.

Dieser Artikel zeigt beispielhaft wie schwierig es ist, eine einmal eingeführte soziale Wohltat wieder abzuschaffen. Die Empfänger haben sich daran gewöhnt, und halten die Almosen der Steuerzahler für selbstverständlich.

Sie reagieren „schockiert und sauer“, wenn bestimmte Wohltaten nicht mehr verschenkt werden.

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Was ist dran an der Gefahr durch Glyphosat?

Agrarminister Christian Schmidt wird auf zeit.de von Ludwig Greven als „wackerer CSU-Agrarlobbyist“ bezeichnet, weil er

einer verlängerten Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat durch die EU

zugestimmt hat. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) war anderer Auffassung.

In anderen Berichten ist von den „Risiken für Gesundheit und Umwelt“ durch Glyphosat die Rede.

Warum ist Glyphosat „umstritten“? In der Presse wird häufig erwähnt, es sei „potenziell krebserregend“.

Vor dem Alleingang Schmidts war die EU in der Sache monatelang entscheidungsunfähig. Eine Mehrheit für die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat kam trotz wiederholter Abstimmungen nicht zustande. Die Stimme Deutschlands, für das Agrarminister Schmidt gesprochen hat, gab jetzt den Ausschlag.

Was ist Glyphosat und wie gefährlich ist es? Weiterlesen „Was ist dran an der Gefahr durch Glyphosat?“

Alles Nazis außer Mutti

Unter der Überschrift

Benutzt du diese Nazi-Sätze – ohne es zu wissen?

versucht bento seine Leser für „Nazi-Wörter“ sensibilisieren.

Wenn wir Wörter wie „Mischvolk“, „Endlösung“ oder „Überfremdung“ hören, sollten bei allen von uns sofort die Nazi-Alarmglocken klingeln – klar.

Aber es gibt Phrasen und einzelne Wörter, die vom Nationalsozialismus negativ belegt wurden und die nicht so eindeutig erkennbar sind. Viele davon haben sich über die Jahrzehnte hinweg in unserem täglichen Sprachgebrauch etabliert.

Bento-Autorin Hanna Zobel erklärt es zum Problem, dass bestimmte Worte „sich über die Jahrzehnte hinweg in unserem täglichen Sprachgebrauch etabliert“ haben, obwohl sie in der Vergangenheit negativ belegt waren.

Nochmal: Weil bestimmte Worte früher für negative Dinge verwendet wurden, sollen jetzt die „Nazi-Alarmglocken klingeln“ obwohl das zwischenzeitlich nicht mehr der Fall ist.

Wir lernen: Wenn die Nazis ein Wort einmal verbrannt haben ist es nicht mehr zu benutzen. Auch wenn der Nutzer des Wortes – wie die Überschrift erklärt – sich dieser Verwendung gar nicht bewusst ist und daher keine schlechte Intention verfolgt.

Einen Grund, warum von den Nazis verwendete Wörter heute nicht mehr verwendet werden sollten, gibt Hanna Zobel nicht an.

Wir haben Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch von der FU Berlin gefragt, warum manche Wörter nicht so harmlos sind, wie sie wirken und was ihre Verwendung mit uns macht.

Anatol Stefanowitsch neutral als Sprachwissenschaftler einzuführen greift zu kurz. Ich denke man kann mit Fug und Recht sagen, dass Anatol Stefanowitsch Anhänger einer bestimmten Ideologie ist und diese auch offensiv verbreitet. Stefanowitsch hält beispielsweise „Heimat“ nur auf den ersten Blick für ein harmloses Wort.

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Linke Journalisten haben immer Grund zur Klage

Kinderarmut

Mehr Kinder müssen mit Hartz IV leben

klagt zeit.de und wird ihrem Ruf als linkes Medium wieder mal gerecht.

Im Juni 2017 lebten 2,05 Millionen Minderjährige in Hartz-IV- Bedarfsgemeinschaften.

Das ist ein Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zu Juni 2016, als es etwa 100.000 Kinder und Jugendliche weniger waren.

Vor allem ausländische Kinder sind betroffen. Im Juni dieses Jahres waren 583.639 von ihnen auf Hartz IV angewiesen. Das ist ein Anstieg um rund 170.000 oder 41 Prozent.

Das RedaktionsNetzwerk Deutschland begründet die Entwicklung mit den Flüchtlingen, die nach Deutschland gekommen sind. Diese bekommen zunächst als Asylbewerber niedrige Leistungen. Nachdem sie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) aber als Schutzsuchende anerkennt wurden, erhalten sie staatliche Unterstützung – genau wie deutsche Langzeitarbeitslose auch.

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Der Unterschied zwischen Jammerfrau und Jammermann

Hier im Blog waren schon öfter Jammerfrauen Thema. Das sind Frauen, die andere für ihre häufig nur scheinbaren Probleme verantwortlich machen. Sie selbst tragen für ihr Schicksal keine Verantwortung und sie haben häufig keinen Antrieb, selbst etwas an ihrer Situation zu verbessern.

Jammernde Männer finde ich seltener in den Medien als jammernde Frauen. Horst hat einen für mich gefunden und ich hatte nichts besseres vor als den Artikel zu lesen.

380 Bewerbungen, seit zwei Jahren arbeitslos – ein promovierter Chemiker findet trotz Erfahrung und guter Noten keinen Job. Seine Problemzone: die gepiercten Ohrläppchen.

Auf dem Foto zum Artikel ist neben den gepiercten Ohrläppchen auch ein popelartiges Nasenpiercing zu sehen – und der Mann hält seine Ohren für seine Problemzone!

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Fefe und der Kommunismus im Kapitalismus

Fefe träumt in seinem Blog vom bedingungslosen Grundeinkommen (BGE):

Beim Diskutieren über das bedingungslose Grundeinkommen habe ich mir das immer so zurecht gelegt, dass nur noch die Leute arbeiten müssen, die echt Bock drauf haben, und die anderen stehen nicht mehr im Weg.

Welche naive Weltsicht: Man stelle sich einfach vor, dass Fefe Recht hätte, und es arbeiteten nur noch die, die echt Bock hätten. Die Verwirklichung des Kommunismus im Kapitalismus.

Welche Krankenschwester, welcher Feuerwehrmann, welcher Busfahrer und welcher Altenpfleger hat „echt Bock“ auf die Nachtschichten? Welcher Bauer hat „echt Bock“, nachts um vier aufzustehen, um die Tiere zu füttern? Welcher Bäcker hat „echt Bock“ ab drei Uhr morgens Brötchen zu backen?

Ist das Problem von Krankenschwestern, Altenpflegern, Bauern und Bäckern wirklich, dass zu viele im Weg herumstehen, die nicht wirklich „Bock haben“?

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Brotkrumen für Durchschnittsverdiener

Das Bundeskabinett hat beschlossen, den Rentenbeitrag um 0,1 Prozent zu senken. Da der Rentenbeitrag je zur Hälfte vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer gezahlt wird, bedeutet das eine Absenkung des Beitrags für Arbeitnehmer um 0,05 Prozent.

2017 beträgt das Durchschnittsgehalt in Deutschland 3092 Euro im Monat. Für eine Person mit Durchschnittseinkommen bedeutet die Absenkung des Rentenbeitrages, dass er monatlich 1,55 Euro mehr Nettoeinkommen hat.

In Worten: Ein Euro und fünfundfünfzig Cent.

Seit Jahren steigen die Steuereinnahmen. Allein die Lohnsteuereinnahmen stiegen von 149 Milliarden Euro (2012) auf 179 Milliarden Euro (2015). Das ist ein Plus von 30 Milliarden Euro in drei Jahren.

Die Einnahmen der gesetzlichen Pflichtversicherungen (Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Rentenversicherung) steigen seit Jahren.

Dieses Geld wird mit vollen Händen verteilt.

Für die Menschen, die das mit ihrer Leistung erst ermöglichen, hat man nur Brotkrumen übrig. Für den Durchschnittsverdiener sind das 1,55 Euro im Monat.

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Mutige Frauen schicken andere vor

Im Speisewagen eines ICE fühlt sich eine Frau von alkoholisierten Fußballfans belästigt.

„Geht’s ein bisschen leiser?“, bittet ein junger Mann. Vergebens. Die Fans machen unbeeindruckt weiter. Irgendwann grölen die zehn Biedermänner in FC-Bayern-Trikots durch den Speisewagen: „Wir fi …. eure Frauen!“

Die Schreihälse lassen sich auch von der Bitte eines „jungen Mannes“ nicht von ihrem Geschrei abbringen.

Die angemessene Reaktion einer mutigen Frau auf so eine Provokation ist natürlich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen:

Eine Reisende, schlägt ihr Buch zu und ergreift mutig das Wort.

Es scheint, als ob sie mutig den Fußballfans entgegentritt.

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Der Elefant im Raum heißt Flüchtlingspolitik

Welt.de berichtet, dass die Flüchtlingskrise in der EU zu Entfremdung und Sprachlosigkeit geführt hat.

„Wir verstehen die Mitteleuropäer nicht mehr.“ Es klang fast wie ein Stoßseufzer, ein Anflug leiser Verzweiflung, als am Rande des deutsch-ungarischen Jugendforums in der vergangenen Woche in Berlin ein Insider des Auswärtigen Amtes die Lage schilderte. „Wir wüssten wirklich gerne, wie sie ticken, was sie eigentlich wollen“, sagte er. „Aber wir wissen es nicht mehr.“

Sind deutsche Diplomaten und Politiker so beschränkt, dass sie nicht verstehen, was die Osteuropäer – hier Mitteleuropäer genannt – von der EU erwarten? Was sie „eigentlich wollen“?

Peter Ptassek, Beauftragter für Grundsatzfragen, Brexit und EU-Koordinierung, fragte die anwesenden ungarischen Politiker immer wieder: „Was ist es denn, was mitteleuropäischer oder ungarischer werden soll an der EU? Ich verstehe nicht, um welche konkreten Vorstellungen es da gehen soll.“

Der Elefant steht im Raum und im Auswärtigen Amt sieht ihn keiner. Selbst der Beauftragte für Grundsatzfragen, Brexit und EU-Koordinierung nicht. Weiterlesen „Der Elefant im Raum heißt Flüchtlingspolitik“

Europäische Grenzssicherung ist möglich, aber sinnlos

Eine Gruppe von Afrikanern überwindet mit Gewalt die Grenzanlagen an der spanisch-marokkanischen Grenze. Manchmal sind es 200 bis 300 Personen, im hier betrachteten Fall sind es 75 bis 80. Die spanischen Grenzbeamten hindern sie daran und greifen sie auf marokkanischem (erster und zweiter Grenzzaun) oder spanischem Territorium (dritter Grenzzaun) auf.

Aber die Grenzbeamten haben nicht das Recht, die Aufgegriffenen auf marokkanisches Territorium außerhalb der Grenze zurückzubringen. Sie sind verpflichtet, denjenigen, die illegal spanisches Staatsgebiet betreten haben ebenso wie denjenigen, die sie erfolgreich daran gehindert haben, die Möglichkeit zu geben Asyl zu beantragen.

Die neuen Asylbewerber werden dann vom spanischen Staat untergebracht und versorgt.

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