Über weibliche Privilegien und feministische Widersprüche

RND, das RedaktionsNetzwerk Deutschand der Verlagsgesellschaft Madsack, berichtet über einen norwegischen Vater, der von der Polizei festgenommen wurde, weil er seine nackte Tochter fotografierte.

Der Mann war mit seiner achtjährigen autistischen Tochter an einem Strand bei Trondheim unterwegs, als das Mädchen wie so oft Lust auf ein Bad hatte. Doch die beiden hatten keine Badesachen dabei – für das Kind kein Problem, es badet gerne nackt. Während die Tochter plantscht, macht der Vater ein Bild und schickt es an die Mutter zu Hause: “Die Bade-Saison ist eröffnet”, schreibt er. […]

Offenbar hatten zwei Frauen, die in einiger Entfernung Sport gemacht hatten, die Beamten gerufen, weil sie sexuellen Missbrauch befürchteten.

Das ganze blieb nicht folgenlos. Wegen dieses Vorkommnisses griffen die Behörden tief in die Grundrechte des Vaters und der Familie ein.

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Desinformation durch Auslassen

Im Dezember berichtete wdr.de über Freisprüche in einem Vergewaltigungsprozess. Der Artikel ist schon etwas älter, aber ich möchte ihn dennoch nicht un­kom­men­tiert lassen, weil er ein gutes Beispiel für Manipulation durch deutsche Medien ist.

Sehen wir uns an, was wir vom WDR über die Angeklagten erfahren.

Das Landgericht Bielefeld hat am Mittwoch (11.12.2019) neun junge Männer vom Vorwurf der Vergewaltigung einer 14-Jährigen in Harsewinkel im Kreis Gütersloh freigesprochen.

Wir halten fest: Die Angeklagten sind „neun junge Männer“.

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Männer werden sexuell übergriffig, wenn man sie nicht unter Kontrolle hält

Einen Artikel aus 2016 hat meine Aufmerksamkeit geweckt. Es geht um die Aussagen des Rechtspsychologen Rudolf Egg vor dem Untersuchungsausschuss im Landtag von Nordrhein-Westfalen zu den Ereignissen Silvester 2015.

Ich fand es interessant diesen drei Jahre alten Artikel noch einmal zu lesen und sich die Situation von damals noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.

Rudolf Egg gibt Aussagen der Opfer in ihrer Strafanzeige wieder.

Frauen, die übel begrapscht und auf widerwärtige Weise sexuell belästigt worden sind, gaben etwa zu Protokoll: „Leider waren die Polizisten vor Ort nicht sehr hilfreich. Eine Beamtin sagte zu mir: ,Du kommst doch aus Köln, dann weißt du doch, dass du hier nicht feiern gehen darfst.‘“

Egg findet dafür deutliche Worte: „Es ist unerträglich, wenn einigen Frauen das Gefühl gegeben wurde, sie selbst hätten dazu beigetragen.“

Ja, darüber kann man sich aufregen. Ich will ebenfalls nicht in einem Land leben in dem man sich nicht frei bewegen kann, ohne Angst zu haben.

Spannend ist der Blickwinkel der Polizistin. In ihrem Job kennt sie schließlich die Realität und ist häufiger mit körperlichen Übergriffen konfrontiert. Für die Polizistin ist klar, dass man in erster Linie selbst für seine eigene Sicherheit verantwortlich ist. So wie sie selbst in ihrem beruflichen Alltag.

Aus dieser Perspektive sagt sie: Ihr kennt die Lage, warum bringt ihr euch selbst in unnötige Gefahr?

Ja, Egg kann sich moralisierend über diese Aussage in das Gesicht eines Opfers echauffieren. Und er hat damit Recht. Trotzdem ist das nur die eine Seite.

Die Polizistin hat eben auch Recht. Sie sollte nur nicht recht haben. Es wäre besser und unser Land wäre lebenswerter, wenn sie nicht Recht hätte.

Ich finde eher verwunderlich, dass der eigentliche Skandal dieser Aussage keine Aufmerksamkeit findet: Eine Polizistin, die die reale Situation in Köln aus persönlicher Erfahrung kennt, beschreibt nichts anderes als eine No-Go-Area.

Für sie ist es normal, dass man dort nicht hingehen sollte. Für sie ist es Allgemeinwissen, dass man diesen Bereich meiden sollte.

Als Polizistin ist sie quasi eine Expertin auf diesem Gebiet. Dass diese unzensierte Expertenaussage nicht aufgegriffen und skandalisiert wurde sagt vieles über den Zustand unserer Politik und unserer Medien aus.

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Für die etablierten Medien eine Lachnummer: Das Leben eines Mannes vernichten

Gut gelaunt berichtet focus.de über einen Fall, in dem sich eine Mutter das alleinige Sorgerecht für die Kindern sichern wollte.

Alles klar, Herr Kommissar?

Augenzwinkernd beginnt Göran Schattauer den Artikel mit einem Falko-Zitat.

Es ging um zwei Einbrüche. In eine Pizzeria und in ein Altenheim. Aufgrund der polizeilichen Untersuchungen kam für beide Delikte nur ein Mann als Täter in Betracht: Ralf K. (Name von der Redaktion geändert), 32 Jahre alt, Malervon Beruf. Die Staatsanwaltschaft München war sich ihrer Sache zunächst sehr sicher. So sicher, dass sie in einem Fall sogar Anklage erhob – wegen versuchten Diebstahls im besonders schweren Fall. […]

Um ein Haar wäre der Beschuldigte, Vater von drei Kindern, vor Gericht gelandet und womöglich verurteilt worden.

Der Mann war Opfer eines Komplotts gegen ihn, die beiden Einbrüche sollten ihm in die Schuhe geschoben werden. Das waren nicht die einzigen Versuche dem Mann zu schaden um die Oberhand im Sorgerechtsstreit zu gewinnen.

Der Münchner Staatsanwalt Daniel Meindl, 39 Jahre alt, jedenfalls spricht von einer „grausam netten Geschichte“. Und er gibt zu: „Es war der skurrilste Fall, der mir je untergekommen ist.“

Noch bevor man überhaupt alle Fakten gelesen haben kann, wird der Fall als Lachnummer einsortiert. Es geht hier um das Opfer mehrerer Straftaten, aber der Staatsanwalt nennt den Fall „skurril“.

Mir fällt zur Einordnung eher „besonders verabscheuungswürdig“ ein.

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Relotius-Framing: Nein, die neuen Bundesländer sind für Asylsuchende nicht zehnmal gefährlicher

Neue Bundesländer sind für Asylbewerber zehnmal gefährlicher

titelt welt.de (Permalink) und bezieht sich auf eine Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

Ist der deutsche Osten für Asylbewerber tatsächlich zehnmal gefährlicher?

Nein, ist er nicht, wie ich zeigen werde. Aber die Überschrift setzt den Rahmen. Viele Leser betrachten sie als Kernaussage, lesen im Anreißer etwas von einer „neuen Studie“, sehen ihre Auffassung vom Osten bestätigt – und scrollen auf der Startseite von welt.de nach unten, ohne den Text zu lesen.

In westdeutschen Städten leben Menschen verschiedener Herkunft seit Jahrzehnten zusammen. Im Osten fehlt vielen diese Erfahrung. Und das hat Folgen, wie eine neue Studie offenbart. Wirtschaftliche Bedingungen spielten dagegen nur eine geringe Rolle.

Die Erklärung für den gefährlichen Osten liefert die Studie gleich mit: Den Ostlern fehlt die Erfahrung der Westler, wie Menschen verschiedener Herkunft seit Jahrzehnten zusammenleben.

Die Zahl der Angriffe sei „in Regionen mit einem zuvor geringen Ausländeranteil höher als in Regionen mit einem bereits hohen Ausländeranteil“, stellen Horst Entorf und Martin Lange fest.

Der Ausländeranteil muss nur lange genug hoch genug sein, dann werden die ostdeutschen Städte für Asylbewerber sicherer?
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Zivilcourage

Anlass für diesen Artikel war ein Gespräch mit Freunden über diese Gewalttat in Amberg und Personen, die Zivilcourage zeigten, indem sie – obwohl sie sich damit selbst in Gefahr brachten – anderen halfen.

Ich stelle mir die Frage: Wie hätte ich mich verhalten?

Am Bahnhofsvorplatz soll einer der Männer ein Mädchen (17) als „Nutte“ beleidigt und bedrängt haben. Als die Begleiter des Mädchens (beide 17) dazwischengingen, wurden sie durch Schläge im Gesicht verletzt.

Als Begleiter wären wohl die meisten Männer dazwischengegangen.

Der Auszubildende kam mit Prellungen und Gehirnerschütterung ins Krankenhaus. Ein Mann, der den Opfern helfen wollte, wurde ebenfalls verprügelt.

Dieser Mann war offenbar ein Unbeteiligter, der sich entschied zu helfen.

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Polizisten sind Rassisten

Die Qualitätswebseite jetzt.de hat anonym mit einem Polizisten gesprochen. Das verspricht interessante Einblicke.

Ein junger Polizist spricht über Rassismus und Korpsgeist in der Polizei.

„[…]Als ‚Linker’ in der Polizei gehöre ich zu einer fast nicht existenten Spezies in diesem System. Aus diesem Grund habe ich vielleicht auch ein anderes Auge auf das Handeln meiner Kollegen.“

Jetzt.de hat einen jungen, linken Polizisten gefunden. Auch ich gehe davon aus, dass linke Polizisten eher selten sind.

Wobei die Ursache dieser vermuteten Korrelation nicht unbedingt sein muss, dass vor allem „Rechte“ in den Polizeidienst gehen. Denn das, was Polizisten tagtäglich erleben, kann Einfluss auf ihre politische Einstellung haben. Polizisten tauchen in eine Welt ein, die sich viele Menschen mit einem warmen Bürojob nicht einmal vorstellen können.

Wir haben ihn Zuhause besucht, in seinem Wohnzimmer ein langes und intensives Gespräch mit ihm geführt und ihn als sensiblen, aufrichtigen und vertrauenswürdigen Menschen kennengelernt, den sein Gewissen quält und dem es wichtig ist, das Richtige zu tun.

Das finde ich eine erstaunliche Einführung ihrer anonymen Quelle. Die Autorinnen Nadja Schlüter und Charlotte Haunhorst haben einen „sensiblen, aufrichtigen und vertrauenswürdigen Menschen“ kennengelernt?

Sind die Gefühle der Autorinnen das Maß, mit dem die Glaubwürdigkeit anonymer Quellen beurteilt wird? Ist das Satire?

Haben sie irgendeine Geschichte der anonymen Quelle neutral überprüft, wenigstens auf Plausibilität?

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Grüner Politiker will Menschen internieren

Welt.de berichtet über die Forderung des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer, die Bewegungsfreiheit gewaltbereiter Asylbewerber einzuschränken.

Andererseits sollen gewaltbereite Asylbewerber in ihrer „Bewegungsfreiheit“ eingeschränkt werden. Konkret will Palmer jene aus Dörfern und Städten verbannen, die polizeilich auffällig werden. Wer sich nicht integriere, solle in Ankerzentren oder Einrichtungen in entlegenen Gegenden ohne Bus- oder Bahnanbindung untergebracht werden: „Der Entzug der Bewegungsfreiheit würde die Gefahr schwerer Straftaten gewaltbereiter Flüchtlinge drastisch reduzieren“, schreibt Palmer in einem aktuellen Facebook-Post zu der Vergewaltigung vor zwei Wochen.

Was zunächst wirkt, als gäbe es einen Grünen mit Realitätssinn, erweist sich bei näherer Betrachtung als genauso weltfremd wie man es von einem Grünen erwartet.

Hat Boris Palmer eine Vorstellung davon, wie es in solchen „Ankerzentren“ zugehen würde? Weiterlesen „Grüner Politiker will Menschen internieren“

Journalismus bei der FR: Verschweigen was ist

Die Frankfurter Rundschau berichtet in ihrer Online-Ausgabe von einer Auseinandersetzung mitten in Darmstadt.

Nach ersten Ermittlungen waren zwei Gruppen in einen heftigen Streit geraten. Nach verbalen Streitigkeiten kam es zu einer Schlägerei. In deren Verlauf soll ein bislang unbekannter Täter ein Messer gezogen haben. Mit diesem verletzte er mindestens drei junge Männer. Ein 24-jähriger Mann wurde so schwer verletzt, dass er notoperiert werden musste.

Es ist immer nur von „jungen Männern“ die Rede. Von „Gruppen“. In dem ganzen Artikel wird nicht einmal gesagt, was ist. Weiterlesen „Journalismus bei der FR: Verschweigen was ist“

Wie man ein Gespräch führt ohne die entscheidenden Punkte zu benennen

Über Hadmut Danisch bin ich auf einen Artikel bei den Stuttgarter Nachrichten aufmerksam geworden.

Dieser Artikel zeigt, wie die politisch korrekte Presse verschweigt oder kleinredet und auch die Auswirkungen der Probleme überhaupt nicht erwähnt werden.

Dabei arbeiten der Journalist Willi Reiners und der Klinikchef Mark Dominik Alscher Hand in Hand.

Ich glaube nicht, dass es sich um eine abgesprochene Tabuzone handelt, die nur sehr vorsichtig betreten wird – nein, ich glaube, dass politische Korrektheit beiden Seiten längst in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Gewalt im Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart

Es geht um Gewalt in einem Krankenhaus, so steht es über dem Artikel. Ich muss das betonen, weil die politisch korrekte Waschmaschine bereits in der ersten Frage des Interviews einsetzt. Weiterlesen „Wie man ein Gespräch führt ohne die entscheidenden Punkte zu benennen“