Das Gegenteil von Fortschritt – Gleichstellungspolitik der Betonköpfe

Ein manipulativer Bericht auf tagesschau.de, der allein schon eine Analyse wert wäre, verweist auf eine Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts ipsos:

Kleine Fortschritte und neue Brüche: So steht es zum Weltfrauentag 2024 um die Gleichstellung der Geschlechter

Die Autoren der Studie definieren wie selbstverständlich, was sie für Fortschritt halten. Die Ergebnisse ihrer Befragung sprechen eine andere Sprache.

Dass hinsichtlich der Gleichstellung schon genug getan wurde, findet heute in Deutschland bereits jede:r Zweite (49 %); im Jahr 2019 stimmte nur jede:r dritte Bundesbürger:in zu (35 %).

Zwischen Gleichstellung und Gleichberechtigung wird nicht unterschieden, die Fragen folgen dem politisch eingefärbten Duktus. Bemerkenswert: Innerhalb von nur 5 Jahren ist die Zustimmung zur Aussage, dass „hinsichtlich der Gleichstellung schon genug getan wurde“ von 35% auf 49% angestiegen. Ein großer Unterschied, eine rasend schnelle Entwicklung. Diesen Trend könnte man als Anzeichen werten, dass tatsächlich „genug getan“ wurde, ja dass möglicherweise der Bogen überspannt wurde. Nur so als Arbeitshypothese. Das geht natürlich nicht, wenn man als Studienautor selbst genau weiß was fortschrittlich ist.

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Frauen, Sichtbarkeit und Hass

Das unter Experten weithin anerkannte Qualitätsmedium Focus berichtet über die neue Miss Germany, die das Opfer von Hass im Netz wurde.

Die frisch gekürte Miss Germany Apameh Schönauer zieht im Netz Hass und Kritik auf sich. „Höhle der Löwen“-Star Tijen Onaran kennt das und springt der 39-Jährigen zur Seite.

Der Focus klärt auf: Auslöser für den furchtbaren Hass auf die neue Miss Germany ist ihre Sichtbarkeit. Sobald eine Frau sichtbar wird (normalerweise sind Frauen ja bekanntermaßen unsichtbar) wird sie Opfer von Hass.

All die früheren Miss Germanys hatten Glück, unfassbares Glück – sie sind offenbar unsichtbar geblieben und bekamen daher keinen Hass ab.

Hass-Männer würden jetzt vielleicht sagen, dass schon die Prämisse des Artikels inkonsistenter Müll ist, weil der Auslöser ganz offensichtlich nicht die Aufmerksamkeit ist, sondern es ganz andere Gründe gibt. Wir haben hingegen den Focus, der uns vor solchen wilden Hassspekulationen schützt.

Apameh Schönauer wurde gerade erst zur neuen Miss Germany gekürt und steht schon im Mittelpunkt einer Kontroverse, die weit über das übliche Glitzern von Schönheitswettbewerben hinausgeht. Als Architektin und Mutter von zwei Kindern setzt sich die 39-jährige Berlinerin nicht nur für Frauenrechte im Iran ein, sondern steht durch das Beauty-Krönchen nun auch im Rampenlicht der Öffentlichkeit.

Das ist ja unglaublich – ein unfassbarerer glücklicher Zufall – dass die zufällig eine Frauenaktivistin mit Migrationshintergrund zur Miss Germany gewählt haben.

Zufälle gibt es. Unglaublich. Sie ist so unglaublich schön – die schönste Frau Deutschlands! – und gleichzeitig so gut. Wahnsinn. Wie wahrscheinlich ist das denn?!

Kritiker warfen dem Veranstalter vor, eine „woke Agenda“ zu fahren.

Was für ein absurder Vorwurf! Das ist überhaupt nicht erkennbar. Apameh Schönauer ist objektiv die schönste Frau Deutschlands!

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