Wie Frauen Männer zu Arschlöchern machen

Ein Beitrag von Christian bei Alles Evolution kommentiert den Bericht eines (jungen) Mannes, „Niklas“, über seine Erfolglosigkeit bei Frauen. Niklas bezeichnet sich selbst als Incel.

Niklas öffnet sich und berichtet aus erster Hand, bleibt dabei freundlich und höflich. Christians Kommentar empfinde ich als „von oben herab“, ja stellenweise zynisch.

Der Fokus des Artikels liegt auf den Möglichkeiten der Männer, Frauen für sich zu gewinnen. Der Handlungsoptionen der Männer werden beleuchtet. Das ist vermutlich die Erklärung für den seltsamen zynischen Spin.

Damit greift der Artikel aus meiner Sicht zu kurz. Eine wesentliche Rolle spielen gerade die Handlungen und Optionen der Frauen. Sie haben Auswirkungen auf das Verhalten von Männern.

Ich vermisse im Artikel auch Empathie gegenüber dem Erzähler, der seine Situation wie folgt darstellt:

Ich bin auch incel und kann vieles bestätigen was hier beschrieben wurde. Bei mir war es so, dass ich von klein auf beigebracht bekam, immer nett zu Mädchen zu sein. Kavalier und Gentleman, meine ersten Fremdworte. Meine Mutter hatte schlechte Erfahrungen mit Männern und ich sollte ein guter werden.

Das erste was mir in den Sinn kommt ist: Hier scheint das Kind einer alleinerziehenden Mutter zu berichten. Woher soll er es denn besser wissen?

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Warum die Welthungerhilfe zynisch und grausam ist

Ich habe mit mir gehadert, ob ich diesen Artikel schreiben soll, weil ich annehme, dass meine Meinung als herzlos und grausam wahrgenommen wird.

Letztlich habe ich mich für diesen Artikel entschieden, weil ich meine Gedanken dazu in den etablierten Medien nirgendwo wiederfinde. Ich nehme in Kauf, dass insbesondere der Abschnitt „Fazit“ dieses Artikels von manchen als kalt und zynisch wahrgenommen wird.

Ich bin über einen Artikel bei zeit.de gestolpert. Berichtet wird über die Hungerkatastrophe in Afghanistan.

95% der Afghanen können sich bereits heute nicht ausreichend ernähren und die steigenden Lebensmittelpreise verschärfen das Problem zusätzlich.

Als Ursachen führt die Welthungerhilfe an:

  1. Wegen der internationalen Sanktionen „liegt die Wirtschaft am Boden und es kommt kein Geld ins Land“.
  2. Wegen der internationalen Sanktionen stehen eingefrorene Gelder der afghanischen Regierung nicht zur Verfügung um Hilfsgüter zu beschaffen.
  3. Die landwirtschaftliche Produktion wird weiter zurückgehen, weil die Bauern wegen der höheren Preise weniger Saatgut und Dünger kaufen können.

Die Welthungerhilfe fordert „finanzielle Unterstützung sowohl für humanitäre Überlebenshilfe als auch für langfristige Projekte“ und erwartet dafür internationale Hilfe und die Nutzung eines Teils der eingefrorenen Gelder der afghanischen Regierung.

Zeit.de gibt ausschließlich die Sicht der Welthungerhilfe wieder, der gesamte Artikel besteht ausschließlich aus Äußerungen dieser Organisation.

Trotz ihres wohlklingenden und selbstlosen Namens haben der Verein und seine fast 500 Mitarbeiter aber natürlich auch ganz profane Interessen – wie beispielsweise einen sicheren Arbeitsplatz oder schlicht das Ansehen in ihrem Umfeld, das mit dieser Arbeit verbunden ist.

Die einseitige Wiedergabe der Darstellung des Vereins ist also keineswegs für ein journalistisches Produkt geeignet. Aber wer erwartet bei der Zeit schon Journalismus?

Lügen und Auslassungen

Die von der Welthungerhilfe angegebenen Gründe klingen zunächst schlüssig. Aber schon eine kurze Recherche zeigt Widersprüche. Ein Blick auf die Entwicklung der Wirtschaftsleitung pro Kopf zeigt, dass die afghanische Wirtschaft nicht (nur) wegen der Sanktionen am Boden liegt.

Der zeitliche Verlauf der Wirtschaftsleistung legt vielmehr nahe, dass Afghanistan außer dem internationalen Militäreinsatz im Land schlicht keinen anderen relevanten Wirtschaftsfaktor besaß und besitzt. Dabei schließt diese Statistik die Zeit nach dem vollständigen Abzug nach 2021 noch nicht einmal mit ein.

Auch die absoluten Zahlen – das pro Kopf BIP erreichte 2012 keine 800 Dollar und ist bis 2020 auf knapp über 600 Dollar gesunken – legen nahe, dass es praktisch keine „afghanische Wirtschaft“ gibt. Dass sie (nur) wegen der Sanktionen „am Boden liegt“ ist schlicht gelogen, die Wirtschaftsleistung sinkt bereits seit Jahren ab – vor den Sanktionen.

Es ist deshalb auch sehr fraglich, ob die afghanische Wirtschaft ohne Sanktionen etwas zu bieten hätte, das andere Länder wollen. Etwas das man gegen Nahrungsmittel eintauschen könnte.

Fraglich ist auch, ob die realen Handelspartner Afghanistans (im Wesentlichen sicher die Nachbarländer) die internationalen Sanktionen überhaupt durchsetzen.

Würdige ich die mir vorliegenden Informationen, halte ich den ersten von der Welthungerhilfe (und von zeit.de ungeprüft übernommenen) vorgebrachten Punkt – die Wirtschaft liegt nur wegen der Sanktionen am Boden – für vorgeschoben, ja glatt gelogen.

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Hand in Hand gegen Männer – warum separater Frauensport abgeschafft werden sollte

Ich habe über meinen letzten Artikel nachgedacht. Besonders darüber, warum es mich so stört, dass Konservative aus allen Ecken herbeiströmen um den armen benachteiligten Sportlerinnen (die nun gegen Transfrauen antreten müssen) zur Hilfe zu eilen.

Das sollte mich ja eigentlich nicht stören. Ich halte das ja ebenfalls für unfair. Und ich fände es intuitiv falsch, den Frauensport durch die Aufnahme der tendenziell überlegenen Gruppe der Transfrauen zu zerstören.

Frauensport

Denke ich die Aufnahme von Transfrauen in den Frauensport aber konsequent zu Ende, müsste man die Kategorien Mann und Frau im Sport vollständig abschaffen. Frauen würden in den gleichen Wettkämpfen, vor allem aber in denselben Ligen und Qualifikationen antreten.

Die Folge wäre, dass in praktisch allen Sportarten keine Frauen mehr in den (attraktiven) oberen Ligen teilnehmen würden. Bei großen Sportveranstaltungen mit hohen Qualifikationsstandards wie Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen wären Frauen die skurrile Ausnahme.

Frauensport würde praktisch nicht mehr stattfinden. Frauen würden weit abgeschlagen in den unteren Ligen antreten, über die nie berichtet wird.

Wer daran Zweifel hat, sollte sich die Statistiken bei boysvswomen.com anschauen, die die Leistung von Jungs bei High School Wettbewerben mit den Finalistinnen bei Olympischen Spielen vergleichen.

Und das ist der Punkt: Die Schaffung von eigenen Kategorien im Sport für Männer und Frauen ist die Reaktion einer konservativen Gesellschaft, um die realen biologischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen auszugleichen.

Geschlechtertrennung beim Sport ist Frauenförderung auf konservative Art. Dagegen ist aus meiner Sicht nichts einzuwenden.

Doppelmoral

Den Linken sollten diese Kategorisierungen hingegen ein Dorn im Auge sein, weil es die Unterschiede zwischen Männern und Frauen anerkennt und in Regelwerken manifestiert.

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Warum wir verloren sind

Ich habe einen- zugegeben – polemischen Titel für diesen Text ausgewählt.

Mithilfe von Gedankenexperimenten und Beispielen möchte ich auf aktuelle vordergründige Probleme und die dahinter liegenden, weit tiefer gehenden Ursachen und Geisteshaltungen eingehen.

Die Ursachen sind der Grund für meinen Pessimismus. Denn sie sind nicht nur der eigentliche Grund für viele unserer Probleme. Sie sind der Grund, warum eine reale Chance besteht, dass unsere Gesellschaft in Freiheit und Wohlstand keinen Bestand haben wird.

Gedankenexperiment

Ein aktuell auftretendes vordergründiges Problem ist, dass Deutschland (und die EU) deutlich schlechter als andere Länder darin sind, die Bevölkerung gegen Corona zu impfen.

Stellen wir uns vor, was passiert wäre, wenn die Deutsche Regierung mehrere große Unternehmen im April 2020 beauftragt hätte, für die gesamte deutsche Bevölkerung Impfstoff gegen Corona zu beschaffen und die Impfungen durchzuführen.

Um Schnelligkeit zu belohnen, hätte die Bundesregierung ein abgestuftes Entlohnungsmodell gewählt: Je früher eine Person geimpft wird, desto höher die Bezahlung. Das Unternehmen, für das sich der Patient entscheidet, bekommt das Geld.

Die Zahlen sind natürlich frei erfunden, aber zur Verdeutlichung: Für jeden im November Geimpften werden 200 Euro gezahlt, im Dezember 150 Euro, im Januar 100 Euro, im Februar 80 Euro und so weiter.

Man stelle sich vor, Amazon, die Deutsche Bank und die Telekom würden in Konkurrenz gegeneinander antreten. Jeder Patient könnte wählen, an wen er für den Impfservice herantritt.

Das Gedankenspiel einfach mal durch den Kopf gehen lassen. Wer böse Kapitalisten hasst, der kann über Gier und Eigennutz nachdenken, bitte mit moralischer Empörung.

Aber: Wie viele Server wären bei der Anmeldung nachhaltig zusammengebrochen? Wie viele Telefonhotlines wären tot gewesen? Wie schnell wäre auf auftretende Probleme reagiert worden?

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Über weibliche Privilegien und feministische Widersprüche

RND, das RedaktionsNetzwerk Deutschand der Verlagsgesellschaft Madsack, berichtet über einen norwegischen Vater, der von der Polizei festgenommen wurde, weil er seine nackte Tochter fotografierte.

Der Mann war mit seiner achtjährigen autistischen Tochter an einem Strand bei Trondheim unterwegs, als das Mädchen wie so oft Lust auf ein Bad hatte. Doch die beiden hatten keine Badesachen dabei – für das Kind kein Problem, es badet gerne nackt. Während die Tochter plantscht, macht der Vater ein Bild und schickt es an die Mutter zu Hause: “Die Bade-Saison ist eröffnet”, schreibt er. […]

Offenbar hatten zwei Frauen, die in einiger Entfernung Sport gemacht hatten, die Beamten gerufen, weil sie sexuellen Missbrauch befürchteten.

Das ganze blieb nicht folgenlos. Wegen dieses Vorkommnisses griffen die Behörden tief in die Grundrechte des Vaters und der Familie ein.

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Jammerfrau bemüht sich um Selbstreflexion und scheitert

Anabel Schunke hat einen persönlichen Artikel geschrieben, in dem sie sich über ihre Situation beklagt. Sie ist 31 Jahre alt und immer noch auf der Suche nach einer stabilen Partnerschaft. Sie sucht einen Mann und möchte Kinder haben.

Der Artikel scheint ihre Situation zunächst neutral zu schildern. Damit hebt Schunke sich wohltuend von den in etablierten Medien präsenten Jammerfrauen ab.

Den Faktor, den sie selbst beeinflussen kann – ihre eigene Einstellung – reflektiert sie allerdings nicht. Sie gleitet in allgemeines Gejammer ab und gibt den Umständen und anderen die Schuld an ihrer Situation.

Sie verpasst die Gelegenheit, ihr Leben durch eigene Entscheidungen positiv zu verändern.

Es ist knapp drei Jahre her, als Dr. Eckart von Hirschhausen in der WDR-Sendung „Kölner Treff“ erklärte, weshalb bei der Partnersuche am Ende immer zwei Gruppen übrig bleiben würden: Schlaue Frauen und dumme Männer.

Der Artikel beginnt außergewöhnlich: Anabel Schunke ist die Wirklichkeit bewusst.

Die Entscheidungen von Frauen bei der Partnerwahl – auch ihre eigenen – bringt sie damit aber nicht in einen Zusammenhang. Für Schunke ist die Tatsache, dass schlaue Frauen und dumme Männer bei der Partnersuche übrig bleiben, die alleinige Erklärung ihrer Situation und eine Art Entschuldigung, warum man da nichts machen könne.

Der kurze Ausschnitt wird seitdem jedenfalls rege im Internet geteilt. Ich persönlich verschicke ihn immer gerne, wenn ich von Männern gefragt werde, warum denn „eine Frau wie ich“ Single sei oder weshalb ich häufig Männer daten würde, die angeblich nicht mit mir mithalten könnten.

Es wird deutlich, was ich meine. Wird sie gefragt, warum sie Single sei, stopft sie Männern ins Gesicht, zu welcher Gruppe Frauen sie sich zählt: Zu den Schlauen.

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Ein Hoch auf Hamsterkäufer und Kapitalismus

Einen meiner Kollegen hat es erwischt. Angst macht sich breit. Die Verzweiflung wird mit jedem Tag größer. Anfangs hatte er noch drei Rollen, dann waren es nur noch zwei.

Die Rede ist von Toilettenpapier.

Während man sich im Land über diejenigen aufregte, die Toilettenpapier kauften, sah ich zu, wie er langsam die Nerven verlor. Er war mehrere Tage hintereinander in verschiedenen Supermärkten. Nirgendwo bekam er Toilettenpapier.

Er regt sich lautstark über angebliche Hamsterkäufer auf und wie er reagieren würde, wenn er welche treffen würde. Gleichzeitig regt er sich über Geschäftemacher auf, die mit hohen Preisen von der aktuellen Situation profitieren möchten.

Ich habe ihm erklärt, dass dies ein Widerspruch ist und dass diese miesen Geschäftemacher sein Problem lösen würden, weil steigende Preise die Hamsterkäufer abschrecken würden, diejenigen, die wirklich Toilettenpapier benötigen, aber wenigstens welches bekommen würden.

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Der öffentlich-rechtliche Rundfunk zersetzt unsere Gesellschaft

Neulich habe ich bei RTL2 eine Serie über ein Experiment im Altersheim gesehen. Kindergartenkinder besuchen regelmäßig das Altersheim. Kinder und Alte wurden beobachtet und medizinisch überwacht.

Je länger Junge und Alte Zeit miteinander verbrachten, desto besser ging es den Alten. Auch die Kinder profitierten. Diese Sendung verband die Generationen. Alte und Junge bildeten ein Team, es war ein positiver Blick auf unsere Gesellschaft.

Eine andere Sendung, die vor kurzem auf einem Privatsender lief, begleitete Hartz-IV-Empfänger durch ihr Leben. Die Kommentare waren neutral und respektvoll, von der früher bei den Privatsendern üblichen Gehässigkeit und Häme war nichts zu merken.

Es wurde auch keine Meinung vorgegeben.

Aber es wurde – zumindest für mich – überdeutlich: Die meisten dieser Menschen stehen sich selbst im Wege. Kein Eingriff von außen würde diese Menschen wieder in ein geregeltes Leben zurückbringen.

Es sind eben keine Vorzeige-Leistungsempfänger, die im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zufällig immer dann präsent sind wenn es darum geht für zusätzliche Sozialleistungen zu werben.

Zwischen den Generationen wirken die öffentlich-rechtlichen Sender als Hetzer, die Umweltsau-Affäre und auch die Feststellung, dass es irgendwie gerecht sei, wenn alte Menschen grausam an der durch das Virus ausgelösten Krankheit verrecken zeigen dies beispielhaft.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist gesellschaftszersetzend und hetzt Gruppen gegeneinander auf. Die guten Sendungen, die die Generationen positiv verbinden und die Realität abbilden, kommen ausgerechnet bei RTL2.

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Von Hamsterkäufen

Heute stand ich im Supermarkt an der Kasse. Hinter mir schimpfte eine Hippie-Dame wie ein Rohrspatz, weil die Billig-Nudeln ausverkauft waren. Sie versuchte die Verkäuferin auf ihre Seite zu ziehen und fragte vorwurfsvoll-rhetorisch „Haben die euch wirklich die Nudeln weggekauft?“

Dann regte sie sich über die Hamsterkäufer auf. Das stieß mir bitter auf, weil ich eher das Gefühl hatte, dass diese Person keine Vorstellung von einfachen wirtschaftlichen Zusammenhängen hat.

Zudem fällt mir häufig auf, dass Menschen Probleme haben Größenordnungen zu verstehen und intuitiv völlig falsch liegen.

Es sind ganz einfache Fragen, die man stellen muss: Wieviele Nudelpackungen einer Sorte hat der Supermarkt im Regal, wieviele im Lager und wieviele sind im Lager, welches den Supermarkt (und weitere) beliefert, vorrätig?

Für die einzelnen Lagergrößen sind folgende Fragen ganz zentral: Wieviele Kunden hat der Supermarkt am Tag? Und wieviele von ihnen kaufen durchschnittlich wieviele Nudeln?

Schon geringe Abweichungen vom normalen Kundenverhalten führen zu Engpässen. Wenn wegen Corona jeder vierte Kunde eine Packung Nudeln mitnimmt, und früher war es nur jeder zehnte, dann ist das Lager des Supermarktes schnell leer.

Ganz ohne Hamsterkäufe.

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Sie haben aus Jean-Luc Picard einen alten weißen Föderations-Mann mit Schuldkomplex gemacht, der sich selbst hasst

Nun also Star Trek Picard.

Nachdem ich bei Star Trek Discovery bereits nach der Pilotfolge aufgegeben hatte, gebe ich Star Trek erneut eine Chance. Und ich muss sagen, zumindest wird die Story nicht komplett einem politischen Ziel geopfert.

Das war mein Problem mit Star Trek: Discovery. Widersprüchlichkeiten und lächerliche Übertreibungen wurden in Kauf genommen, um eine politische Botschaft zu verbreiten.

Zudem wurden rücksichtslos altbekannte Star-Trek-Ikonen (die Klingonen, Spock) geopfert, ohne dass es dafür schlüssige Gründe gab oder die Serie in irgendeiner Weise davon profitiert hätte.

Picard ist hingegen eine Serie, die sich hinsichtlich ihrer Konsistenz keine groben Schnitzer erlaubt. Ohne politische Erziehung kommt sie allerdings ebenfalls nicht aus. Lediglich der Fokus ist im Vergleich zu Discovery etwas verschoben.

Bei Star Trek: Picard sind es Flüchtlinge.

Der Planet Romulus musste vor vielen Jahren evakuiert werden und Picard war der maßgebliche Protagonist dieser Rettung. Er sorgte dafür, dass sich die Sternenflotte  bei der Evakuierung des Planeten engagierte.

Letztlich musste die Evakuierung abgebrochen werden, weil es zu einem Aufstand der Androiden kam. Picard warb für eine Fortsetzung der Evakuierung unter Aufbietung aller Reserven der Sternenflotte, konnte sich aber nicht durchsetzen.

Die Serie spielt viele Jahre nach diesen Ereignissen. Picard lebt zurückgezogen auf einem französischen Weingut.

Damit beginnt der pädagogisch wertvolle Teil des Plots. Picard hat selbst zwei romulanische Flüchtlinge in seinem Heim aufgenommen.

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