Hand in Hand gegen Männer – warum separater Frauensport abgeschafft werden sollte

Ich habe über meinen letzten Artikel nachgedacht. Besonders darüber, warum es mich so stört, dass Konservative aus allen Ecken herbeiströmen um den armen benachteiligten Sportlerinnen (die nun gegen Transfrauen antreten müssen) zur Hilfe zu eilen.

Das sollte mich ja eigentlich nicht stören. Ich halte das ja ebenfalls für unfair. Und ich fände es intuitiv falsch, den Frauensport durch die Aufnahme der tendenziell überlegenen Gruppe der Transfrauen zu zerstören.

Frauensport

Denke ich die Aufnahme von Transfrauen in den Frauensport aber konsequent zu Ende, müsste man die Kategorien Mann und Frau im Sport vollständig abschaffen. Frauen würden in den gleichen Wettkämpfen, vor allem aber in denselben Ligen und Qualifikationen antreten.

Die Folge wäre, dass in praktisch allen Sportarten keine Frauen mehr in den (attraktiven) oberen Ligen teilnehmen würden. Bei großen Sportveranstaltungen mit hohen Qualifikationsstandards wie Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen wären Frauen die skurrile Ausnahme.

Frauensport würde praktisch nicht mehr stattfinden. Frauen würden weit abgeschlagen in den unteren Ligen antreten, über die nie berichtet wird.

Wer daran Zweifel hat, sollte sich die Statistiken bei boysvswomen.com anschauen, die die Leistung von Jungs bei High School Wettbewerben mit den Finalistinnen bei Olympischen Spielen vergleichen.

Und das ist der Punkt: Die Schaffung von eigenen Kategorien im Sport für Männer und Frauen ist die Reaktion einer konservativen Gesellschaft, um die realen biologischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen auszugleichen.

Geschlechtertrennung beim Sport ist Frauenförderung auf konservative Art. Dagegen ist aus meiner Sicht nichts einzuwenden.

Doppelmoral

Den Linken sollten diese Kategorisierungen hingegen ein Dorn im Auge sein, weil es die Unterschiede zwischen Männern und Frauen anerkennt und in Regelwerken manifestiert.

Linke fordern Ergebnisgleichheit zwischen Männern und Frauen, weil Männer und Frauen in ihren Augen ja gleich sind, die Männer die Frauen aber unterdrücken. Ohne diese Unterdrückung wären die Ergebnisse ja gleich, so die Legende.

Frauen und Männer sind gleich, aber beispielsweise nicht bei der Wehrpflicht oder wenn es um das Sorgerecht von Kindern geht. In solchen Fällen gibt es auch für die allermeisten Linken zwei Kategorien.

Schon die Festlegung auf nur zwei Geschlechter wird auf linken Seite an vielen anderen Stellen nicht geduldet und sogar aktiv bekämpft.

Aber an dieser Stelle seltsamerweise nicht (nennenswert).

Geht es um den Vergleich zwischen den Geschlechtern, nach messbaren, objektiven Kriterien und die harte Bewertung nach Leistung schweigen die Linken. Sie fordern nicht, dass Frauen an Männerwettbewerben teilnehmen müssen.

Diese Doppelmoral der Linken stört mich schon seit langer Zeit und war ein Grund, warum ich mich vom linken Lager abgewendet habe.

Die konservative Doppelmoral

Die Diskussion um Transfrauen im Frauensport offenbart aber die gleiche Doppelmoral und vergleichbare doppelte Standards auf konservativer Seite.

Konservative fordern getrennte Kategorien für Männer und Frauen unter der Prämisse, dass Männer und Frauen unterschiedlich, also unterschiedlich leistungsstark, sind.

Für Berufe, bei denen es auf diese Leistungsfähigkeit ankommt, höre ich aber selten Konservative, die sich dafür aussprechen, dass bei Feuerwehr, Polizei oder Bundeswehr identische Standards für Männer und Frauen angelegt werden sollen.

Oder bei Astronauten. Ich habe keinen Aufschrei Konservativer wahrgenommen, weil weibliche Astronauten geringere Anforderungen erfüllen müssen als Männer.

Hand in Hand für Frauen

Im Grunde arbeiten Linke und Konservative Hand in Hand: Die Linken proklamieren Gleichheit und fordern auf dieser Basis die gleiche Bezahlung für weibliche Sportler.

Die Konservativen springen ein, sobald man die Linken und ihre vorgebliche „Gleichheit“ beim Wort nimmt und Frauen auf dieser Basis durch Männer herausgefordert werden (bzw. in diesem Fall durch eine Transfrau).

Dieses Vorgehen ist besonders deswegen so effektiv, weil es jeweils unterschiedliche Werte in unterschiedlichen Gruppen anspricht, die jeweils andere Gruppe aber schweigt, statt zu protestieren – weil es ihnen im Grunde gut passt.

Weibliche Sportler können in Interviews die gleiche Bezahlung wie Männer einfordern, müssen sich aber keine Sorgen machen, sich jemals gegen Männer durchsetzen zu müssen, oder auch nur im Interview darauf angesprochen zu werden.

Und genau das ist entscheidend. Würde sie im Interview darauf angesprochen werden, würde der Widerspruch offensichtlich, dass sie gleiche Bezahlung für weniger Leistung fordert.

Die Sportlerin kann es sich aber erlauben zu schweigen ohne fürchten zu müssen, demnächst gegen Männer antreten zu müssen. Denn nun springen die Konservativen ein und protestieren, wenn die Trennung zwischen Frauen- und Männersport aufgehoben zu werden droht.

Sportlerinnen könnten bei Wettkämpfen mit Transfrauen beim Startschuss einfach geschlossen stehen bleiben. Wie ein Lauffeuer würde sich das verbreiten und alle würden es genauso machen. Nicht lange und die alten Regeln wären wieder in Kraft.

Aber das müssen sie nicht, sie müssen sich nicht gegen die Genderideologie aussprechen – das übernehmen ja die Konservativen für sie. Was für ein Bärendienst.

Die Konservativen – in ihrer blinden Mission Frauen paternalistisch „zu helfen“ – verschenken die Chance, Anhänger der Genderideologie dazu zu bringen, sich gegen diese Ideologie auszusprechen.

Hand in Hand gegen Männer

Und das ist nicht nur beim Sport der Fall. Auch beim deutschen Rentensystem gibt es Relikte aus Zeiten konservativer Familienbilder. Beispielsweise die Witwenrente.

Bei diesem Thema, das eine Milliardenschwere Umverteilung von Männern zu Frauen zur Folge hat, schweigen die Linken. Sie kümmern sich hingegen um Frauenquoten, um Frauen in gut bezahlt Jobs zu bringen.

Die Konservativen schweigen hingegen zu Frauenquoten (häufig begrüßen sie sie sogar!), verteidigen jedoch soziale Wohltaten für Frauen, wie die Witwenrente, und begründen dies mit ihrem Familienbild.

Im Ergebnis führt das zu der absurden Situation, dass Männer durch Quoten von attraktiven Jobs abgeschnitten werden aber trotzdem noch die Rente der Frauen mitfinanzieren, die besser bezahlte Jobs wegen dieser Quote bekommen haben.

Linke und Konservative arbeiten Hand in Hand gegen Männer.

Fazit

Natürlich gibt es auch Ausnahmen, beispielsweise Linke die für die Einführung einer Wehrpflicht für Frauen sind. Oder Konservative, die sich ablehnend zu Frauenquoten äußern.

Aber das sind nicht die jeweils dominierenden Stimmen. Es sind Ausnahmen, die das Prinzip nicht widerlegen.

Die Anwesenheit von Transfrauen im Frauensport hat das Potenzial die Doppelmoral auf beiden Seiten bloßzustellen. Zumindest im Sport.

Folgt man dem linken Weltbild, gibt es unendlich viele Geschlechter, die Übergänge sind fließend und die Festlegung ändert sich stundenweise. Es ergibt keinen Sinn, das in feste Kategorien zu pressen.

Darum plädiere ich nunmehr dafür, die Geschlechtertrennung im Sport vollständig aufzuheben. Was darauf hinausläuft, den geschützten Raum für Frauen abzuschaffen und sie der Konkurrenz durch Männer auszusetzen.

Das hat den positiven Nebeneffekt, dass auch zukünftige Generationen überhaupt noch Kontakt mit der Realität der Geschlechter bekommen. In Medien und Filmen werden Männer schließlich ganz selbstverständlich von Frauen vermöbelt und bei Verfolgungen locker abgehängt.

Eine Welt in der es keine separaten Frauenligen gibt – Frauen aber in den oberen Ligen und Wettbewerben praktisch nicht vertreten wären – würde jedem unmissverständlich ein klares Bild vermitteln.

Die Sport-Apartheid sollte schnellstmöglich abgeschafft werden.

10 Kommentare zu „Hand in Hand gegen Männer – warum separater Frauensport abgeschafft werden sollte“

  1. Das ist zwar logisch hergeleitet, aber dennoch zu zynisch. Lass die Frauen das Problem mal einige Zeit durchkauen und sie selbst entscheiden, ob sie lieber politisch korrekt sein wollen, oder Sport machen. Wir koennen unbelastet auf der Tribuehne sitzen, uns das Schauspiel ansehen und ab und zu mal eine Tomate werfen 😀

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    1. Letztlich plädiere ich genau dafür. Ich lehne die paternalistische Bevormundung durch die Konservativen ab. Frauen können selbst entscheiden – in jeder Hinsicht – also sollten sie das auch tun. Auch wenn es darum geht, mit wem sie sich messen wollen.

      Meine Position ist, dass ich Frauen in jeder Hinsicht als gleich betrachte, also ergibt es keinen Sinn sie beim Sport von den Männern zu separieren.

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      1. Ich denke die meisten Frauen treffen die „lebensfernen“ Entscheidung eher kollektivistisch nach einer „Queenbee“ ausrichten und weniger individuell, also auf das eigene Leben bezogen als Männer. Wenn die Königin der Sisterhood (Oprah, Merkel, oder was sonst noch als feministische Autorität gilt) nun sagt, dass Frauen und Männer gleich, Frauen gar besser als Männer sind , dann wird das geglaubt (besonders bei den Jüngeren). Wenn die Chefin nun sagt, dass Transfrauen richtige Frauen sind, dann wird das auch akzeptiert, was logischerweise zur Folge haben muss, dass sich die anderen Wettkämpferin das nächste mal eben mehr anstregen müssen, wenn sie mit der Erstplatzierten Dame mithalten wollen.:D
        Terfs wie JKRowling werden in dem Zusammenhang gern geshamed.
        Das Transfrauen überhaupt im Frauensport zugelassen sind, dürfte verdeutlichen, dass die Entscheidung seitens Frauen bereits getroffen wurde. Wenn sich die Masse der Frauen dagegen entscheiden würde, würde es direkt geändert werden.

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        1. PS: Gibt auf youtube Videos von Leuten die über Universitätscampusse gehen und machmal so Genderfragen stellen. Auf die Frage an Studentinnen ob es etwas gibt, dass Männer tendenziell besser können als Frauen, wussten die meisten keine Antwort. Und das meinten die ganz ernst ohne zu lachen. Anderherum gabs natürlich vieles.
          Daran erkennt man die Tiefe der Gehirnwäsche. Viele jüngere Frauen glauben tatsächlich körperlich Männern überlegen zu sein, bis sie das erste mal auf einen treffen, der nicht so nett ist.

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  2. Männer haben ständig nur Angst von Frauen überflügelt zu werden, deswegen unterdrücken sie Frauen wo es nur geht. Angst, Wut, Hass sind eh die einzigen Gefühle die Männer haben. Das ist Frauenwissen.
    Und deswegen wird jeder attackiert, der sagt das Männer etwas besser können, während ständig wiederholt wird, wie toll Frauen sind und das sie alles genau so gut oder besser können wie die blöden Männers.

    Es ist wirklich schon erbärmlich und wahrscheinlich zu größten Teil Projektion.

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      1. Ich frage mich ja was sie mit „over and over again“ meint? Hat sie da wirklich Beispiele oder ist das einfach eine Annahme die sich für sie gut anfühlt und dann einfach zur Realität erklärt wird?

        Es gibt wohl einige Rekorde wo extreme Ausdauer erforderlich ist, bei denen Frau die Spitze halten, aber für ein „over and over again“ reicht das lange nicht. Gymnastik, Dressurreiten und Schießen wären wohl auch Gebieten in denen Frauen besser oder genau so gut abschneiden.

        Wie kommt man oder besser Frau dazu sowas zu behaupten?

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