Wissenschaftliche Fakten bei fluechtlingsforschung.net [Nachtrag]

Unter der Überschrift

Flüchtlingsforschung gegen Mythen – WissenschaftlerInnen diskutieren Behauptungen aus der Flüchtlingsdebatte

äußert sich Jun. Prof. Dr. Jannis Panagiotidis vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) an der Universität Osnabrück zu folgendem angeblichen Mythos:

Damit wir in zehn Jahren über eine gelungene Integration der Flüchtlinge sprechen können, brauchen wir jetzt eine Wohnsitzauflage.

Thomas Kutschaty, Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen, in: ZEIT-Online, 21.02.2016
Diese Aussage steht stellvertretend für eine Reihe von Äußerungen von Politikern, die eine Wohnsitzauflage für Flüchtlinge im Interesse ihrer Integration befürworten. Die Wohnsitzauflage kann aus verschiedenen Perspektiven, u.a. aus normativ-rechtlicher Perspektive kritisiert werden. In diesem Beitrag steht die empirische Kritik an der angeblich integrationsfördernden Wirkung einer solchen Auflage im Mittelpunkt.

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Integrierende Bühnenarbeit ist kein Abschiebungshindernis (Update: anscheinend doch)

Sueddeutsche.de berichtet:

Bei der Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern aus Afghanistan lassen Bayerns Behörden derzeit offenbar alle bislang geltenden Schranken fallen.

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Nachvollzogen: Warum in Leipzig Autos brennen

Unter der Überschrift

[Le] Ordnungsamt angegriffen

berichten Kriminelle auf indymedia von einer Heldentat aus Leipzig. Dort ist immer mal was los in der Nacht, Autos brennen, Scheiben werden eingeworfen. Weiterlesen „Nachvollzogen: Warum in Leipzig Autos brennen“

Die europäischen Schutzmechanismen greifen nicht mehr

Welt.de beschreibt die bisherigen Erkenntnisse zum Werdegang des mutmaßlichen Attentäters von Berlin, Anis Amri. Auch ohne den Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt stellt sich die Frage, warum dieser Gefährder sich unbehelligt in Deutschland bewegen konnte. Weiterlesen „Die europäischen Schutzmechanismen greifen nicht mehr“

99 ermittelte Tatverdächtige

Auf sueddeutsche.de wird berichtet, dass die Zahl der homophoben Straftaten steigt:

Von Straftaten im Zusammenhang mit der „sexuellen Orientierung“ sind vor allem Lesben und Schwule betroffen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht die Zahl von 205 Straftaten einem Anstieg von etwa 15 Prozent. Auch die Zahl der Tatverdächtigen ist gestiegen. In den drei ersten Quartalen 2016 sind 99 Tatverdächtige festgenommen worden. 2015 waren es im gleichen Zeitraum 86.

Nun wissen wir, dass die Kriminalität in Deutschland insgesamt zurückgeht. 205 Straftaten bundesweit scheinen nicht viel zu sein. Aber es könnte laut Artikel eine Dunkelziffer geben von nicht angezeigten oder nicht als solche erfassten Straftaten gegen Lesben und Schwule. Der Anstieg gibt zu denken. Weiterlesen „99 ermittelte Tatverdächtige“

Über die Spekulationen, ob Flüchtlinge dazu neigen, Medizinstudentinnen zu vergewaltigen und zu töten

SPIEGEL ONLINE berichtet (das Gespräch von Susanne Beyer und Laura Backes mit Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal ist im gedruckten SPIEGEL erschienen) unter der Überschrift

Sexismus-Debatte

Was Trump und die Silvester-Grapscher gemeinsam haben

darüber, was Trump und die Silvester-Grapscher gemeinsam haben. Ich bin mir sicher, da gibt es viel. Vor allem das Grapschen. Mehr war da ja nicht Silvester 2015 in Köln.

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Presse in Zeiten der Einwanderung

Manchmal gibt es sie noch – Texte, bei denen ich mich wirklich frage, ob der Autor und ich auf dem selben Planeten wohnen. In der Zeit ist ein solcher Text erschienen.

Der Text, im Online-Ableger der Zeit veröffentlicht, verkörpert eine typische Unart. Zumindest nehme ich das so wahr. Es schreibt jemand, der im Wettbewerb der Meinungen eine Partei ist, der Eigeninteressen hat. Nicht von einem (einigermaßen) unparteiischem Journalisten. In einem Interview gäbe es wenigstens noch eine kleine Chance, dass mal halbwegs kritisch nachgefragt wird. Hier völlige Fehlanzeige.

Das gerade verabschiedete Integrationsgesetz ist das beste Beispiel für eine halbherzige und -reaktionäre Lösung. Die darin enthaltene Wohnsitzauflage raubt Tausenden Geflüchteten die Chance, durch eigene Anstrengungen ein gelingendes Leben aufzubauen. Wer in Bautzen landet, wo eine vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit herrscht und Rassismus aggressiv ausgelebt wird, muss dort bleiben.

Vorurteile sind ein klares Kennzeichen von Rassisten. Die Bautzener hier pauschal zu aggressiven Rassisten zu machen ist aber kein Vorurteil, sondern lässt sich sicher durch Statistiken belegen. Dies scheint aber so klar zu sein, dass er dies nicht tun muss. Ich staune, mit welcher Selbstverständlichkeit hier pauschal alle über einen Kamm geschoren werden. Und wie billig er sich hier das Extrembeispiel (Bautzen) herauspickt, um an diesem Beispiel die allgemeine Regelung zu diffamieren.

Und überhaupt. In seiner Welt sind die Geflüchteten alle gut. Und Anhäufungen von Ihnen führen niemals zu irgendwelchen Problemen und niemals bilden sie Parallelgesellschaften. Daher ist es eine Zumutung, dass das Gastgeberland ihnen Regeln vorschreibt. Vielmehr hat das Gastgeberland eine wie auch immer geartete Verpflichtung den Geflüchteten gegenüber.

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