Jammerfrau: Ich finde keinen Mann, obwohl ich Feministin bin

Bei theconversation.com beschreibt eine Frau ihre Erfahrungen mit der Partnerbörse Bumble. Ein wichtigstes Kriterium bei der Auswahl der Plattform war für Autorin Treena Orchard, dass bei Bumble die Frauen den ersten Schritt bei der Kontaktaufnahme machen.

Ein Blick in die Selbstbeschreibung der Partnerbörse bestätigt das:

Das Wichtigste zuerst

Gleichberechtigung setzt einen respektvollen Umgang miteinander voraus. Und genau da kommen wir ins Spiel. Bei Bumble machen Frauen den ersten Schritt und mischen damit die traditionellen Geschlechterrollen beim Daten auf.

Bumble hat also das Ziel, die „traditionellen Geschlechterrollen“ aufzumischen und preisen das als wichtigste Eigenschaft an.

Ein Blick in Treena Orchards Profil (alle Übersetzungen in diesem Artikel mit DeepL mit eigenen Änderungen):

Zu meinen Forschungsschwerpunkten gehören Sexualität und Sexarbeit, Gender, Marginalisierung und Gesundheitspolitik. Nebenbei trägt sie durch ihre Forschung und ihren Aktivismus zu verschiedenen akademischen und gesellschaftlichen Bereichen bei.

Treena Orchard beginnt ihren Artikel mit dem Hinweis, dass sie ja eigentlich niemals Dating-Apps nutzen wollte, dies heute aber unumgänglich sei.

Ausgehend von meinen persönlichen Erfahrungen und akademischen Erkenntnissen über Sexualität, Geschlecht und Macht, untersucht dieser Artikel, was passiert, wenn Dating-Apps nicht halten, was sie versprechen.

Der Einstieg hat mich schon zum Schmunzeln gebracht.

Dieser peinliche Versuch, einem Nabelschau-Artikel durch ihre angeblichen akademische Fähigkeiten einen wissenschaftlichen Anstrich der Allgemeingültigkeit zu geben – herrlich.

Der Versuch der Partnerbörse ihre eigenen Misserfolge mit Männern anzuhängen – die Krönung der Herrlichkeit!

Ich habe mich für Bumble entschieden, weil es heißt, es gäbe mehr berufstätige Männer als bei anderen Apps, und ich war fasziniert von deren charakteristischem Konzept, bei dem Frauen Männer zu einem Date einladen.

Treena Orchard hat bestimmte Vorstellungen was sie von Männern erwartet, nach diesem Kriterium wählte sie die Partnerbörse aus. Das Konzept, dass Frauen den aktiven Part übernehmen und die Männer zuerst ansprechen findet sie faszinierend.

Ich komme später darauf zurück, deshalb möchte ich es deutlich herausstellen: Sie prahlt mit ihren „akademischen Erkenntnissen über Sexualität, Geschlecht und Macht“ und sagt trotzdem, dass sie die veränderte Rollenverteilung begrüßt.

Der einzigartige Ansatz von Bumble, der als „100 Prozent feministisch“ beschrieben wird, hat für großes soziales Aufsehen gesorgt und hat über 50 Millionen Nutzer. […]

Bumble wurde 2014 gegründet und ist als feministische Dating-App bekannt, die Frauen in die Pflicht nimmt und Männern den Druck nimmt, Dating-Gespräche anzustoßen.

Es ist der typische feministische Hokuspokus. Etwas selbstverständliches wird hervorgehoben und aufgebauscht, nur weil Frauen irgendetwas tun müssen, was vorher meist Männer taten.

Frauen müssen das Gespräch mit Männern initiieren. Das wird als zentraler Unterschied, ja als Vorteil dieser Partnerbörse aufgebauscht, obwohl das bei (fast) jeder anderen Partnerbörse ebenfalls möglich ist, hier aber erzwungen wird.

Es ist die typische Antwort des Feminismus auf das reale Verhalten von Frauen: Während „normale“ Partnerbörse den Frauen Möglichkeiten eröffnen, setzt die feministische Alternative auf Zwang.

Feminismus in einem Satz.

In einem Esquire-Interview im Jahr 2015 erläuterte Bumble CEO und Mitbegründerin Whitney Wolfe Herd die Inspiration durch die Honigbienen:

„Die Bienengesellschaft, in der es eine Bienenkönigin gibt, hat die Frau das Sagen, und es ist eine wirklich respektvolle Gemeinschaft. Es geht um die Bienenkönigin und die Zusammenarbeit aller Beteiligten. […]

Tränen habe ich gelacht, als ich das gelesen habe. Die eingesperrte Gebärmaschine als Leitbild. Feminismus und Kompetenz scheinen sich gegenseitig auszuschließen.

Auch Treena Orchard mag den Vergleich mit dem Bienenvolk nicht, aber aus anderen Gründen:

Bei einem Honigbienenstock geht es jedoch weniger um Schwesternschaft als vielmehr um geschlechtsspezifische Ungleichheit. Genauso wie weibliche Arbeiterbienen die harte Arbeit verrichten, während sie sich um Larven und ihre Wabe kümmern, führen die Frauen bei Bumble die anfängliche Dating-Arbeit durch, indem sie Einladung auf Einladung an potentielle Partner schreiben.

Sie vergleicht das Leben der Arbeitsbienen allen Ernstes mit dem initialen Anschreiben von potenziellen Partnern auf einer Partnerbörse.

Da gibt es eine Partnerbörse, eine einzige, in der Frauen den ersten Schritt machen müssen, nur den ersten, wohlgemerkt, und sofort sieht sich diese Frau in einer Opferrolle und vergleicht ihr Leben mit den sprichwörtlich fleißigsten Wesen, die es gibt.

Spannend finde ich auch, dass in der Vorstellung von Feministinnen Verantwortung und Durchführung meist strikt getrennt sind. Ja, Frauen haben im Bienenvolk „das Sagen“, aber nur weil sie sich auch selbst um alles kümmern.

Es scheint ein generelles feministisches Missverständnis von Macht und Kontrolle zugrunde zu liegen. Bis auf Ausnahmen sind in heutigen menschlichen Hierarchien mehr Macht und Kontrolle mit größerer Arbeitslast und höherem Risiko verbunden.

Wie auch in diesem Artikel deutlich wird, scheinen Feministinnen den zweiten Teil nicht wahrzunehmen.

Bumble-Männer, ähnlich wie männliche Bienen, sitzen weitgehend da und warten darauf, dass ihre Einladungen kommen.

Für eine Feministin scheint das Schicksal von Drohnen ein Privileg zu sein.

Das bringt die von vielen Feministinnen empfundene Ent­behr­lich­keit von Männern richtig schön auf den Punkt: Wenn man sie nicht mehr braucht, schmeißt man sie aus dem Haus und lässt sie verrecken.

Nur weil sie als Frau den ersten Schritt der Kontaktaufnahme übernehmen muss, nur den ersten, ich muss es immer wieder betonen, wertet sie alles was Männer tun als Dasitzen und Warten ab.

So als würden die Männer, die sich für sie interessieren, im Laufe des Gesprächs nicht ganz genau dasselbe leisten wie sie bei der ersten Kontaktaufnahme: Sich selbst möglichst gut verkaufen.

Eine Bildunterschrift treibt das ganze weibliche Opfergehabe auf die Spitze:

Wie die weibliche Arbeitsbiene leisten auch die Frauen die gesamte Arbeit bei Bumble.

Die gesamte Arbeit.

Wie Feministinnen die Welt sehen: „Arbeit“, wie Kurznachrichten tippen. „Gesamt“, wie anfangs und danach 50:50.

In meinen fünf Monaten auf Bumble erstellte ich 113 einzigartige Gesprächseinleitungen, von denen jede nicht nur Arbeit, sondern auch einen Vertrauensvorschuss beinhaltete.

Willkommen in der Welt der Männer, Treena! Es mag sich für dich ganz neu anfühlen, so als sei das etwas besonderes, aber es ist genau das, was Männer jeden Tag tun. Sie überlegen sich was sie sagen, sie überwinden sich und sprechen Frauen an.

Ganz gleich, ob digital auf einer Partnerbörse oder persönlich, es ist genau das was sonst meist die Männer tun.

Und dann kommt sie mit zwei Beispielen für ihre „einzigartigen Gesprächseinleitungen“.

Hallo X! Ich mag deine Fotos, sie sind attraktiv und interessant. Sie sind ein Personal Trainer, es muss sich lohnen, mit Menschen zusammenzuarbeiten, um ihre Ziele zu erreichen….

Hey, X. Deine Fotos sind heiß….willst du in Kontakt treten?

Das sind ihre Beispiele für „einzigartige Gesprächseinleitungen“! Ich will gar nicht wissen, wie die anderen aussehen.

Die erste Einleitung ist nichts weiter als eine platte Referenz an eine Angabe in seinem Profil.

Der zweite Spruch würde – wäre er von einem Mann an eine Frau gerichtet – von Feministinnen ohne weiteres als oberflächlich bis sexistisch verurteilt werden.

Ganz nebenbei schimmern auch Treena Orchards Präferenzen durch: Sie will Männer, die selbständig im Leben stehen, darum hat sie sich diese und keine andere Partnerbörse herausgesucht.

In diesen zwei Beispielen wendet sie sich an offensichtlich körperlich attraktive Männer. Die Legende von den oberflächlichen Männern und dem Tiefgang der Frauen – sie zerfällt beim ersten Blick.

Wird er antworten? Wird er mich mögen? Mich selbst immer wieder da draußen darzustellen, gab mir das Gefühl, verletzlich und nicht stark zu sein.

Genderfeministische Ausbildung und Wissenschaft. Prädikat: Wertlos.

Sie prahlt mit ihren „akademischen Erkenntnissen über Sexualität, Geschlecht und Macht“ und sucht sich ihre Partnerbörse nach diesem Kriterium aus.

Trotzdem ist sie vom Ergebnis völlig überrascht.

Was ist ihre akademische Ausbildung in „Sexualität und Sexarbeit, Gender, Marginalisierung und Gesundheitspolitik“ wert, wenn sie schon beim ersten Realitätscheck zerschellt?

Wie borniert und empathielos muss man eigentlich sein, sich akademisch mit den Themen Sexualität und Geschlecht zu beschäftigen und nicht zu bemerken wieviel Überwindung es Männer kostet initiativ auf Frauen zuzugehen und wie angreifbar sie sich dadurch machen?

Sicher, eine kurzlebige Erregung gab es, aber die meiste Zeit habe ich damit verbracht, mich zu fragen, ob sie überhaupt antworten würden.

Was hat die Genderforscherin denn geglaubt, wie sich so etwas anfühlt?

Nach ihrer eigenen Aussage war ihr völlig klar, wie die Geschlechterrollen bei der initiativen Ansprache des anderen Geschlechts sind. Ist ihr nie in den Sinn gekommen, Männer danach zu fragen oder dieses Gebiet vielleicht sogar zu erforschen?

Hat sie sich nie gefragt, wie sehr es das Selbstbewusstsein von Männern erschüttert zurückgewiesen zu werden?

Dabei hat sie selbst nur die „einfache“ Variante erlebt, die Zurückweisung im Verborgenen. Hat sie eine Vorstellung davon wie es ist in der Öffentlichkeit abzublitzen?

Nur 60 Prozent meiner Gesprächseinleitungen wurden beantwortet und ich traf nur zehn Männer in fünf Monaten, was einer Erfolgsquote von neun Prozent entspricht.

Der Artikel dreht sich nur um Treena Orchard. Sie interessiert beispielsweise nicht, wie die Antwort-Quote im Allgemeinen ist oder wie die durchschnittliche Antwort-Quote für Männer ist. 

Treena Orchard prahlt zwar mit ihren akademischen Erfahrungen, aber sie ist nicht mal daran interessiert, ihre Erfahrungen in einen größeren Kontext zu setzen. Es ist ein reiner Nabelschauartikel, in dem sie ihr „Trauma“ verarbeitet einmal „Männerarbeit“ verrichten zu müssen.

Ich finde, dass 60 Prozent gar keine schlechte Antwortquote ist. Auch dass sie neun Prozent der Männer tatsächlich getroffen hat, dürfte aus männlicher Sicht eine gute Quote sein.

Schaut man sich eine beliebige Ratgeberseite für Männer an, spricht man dort ganz selbstverständlich von den ersten 30 (!) Körben, mit denen Männer klar kommen müssen.

Studien zeigen, dass es Frauen auf Partnerbörsen wesentlich einfacher haben als Männer, so bekommen sie doppelt so oft eine Antwort auf ihre Nachrichten wie Männer.

Treena Orchard hat also in doppelter Hinsicht (nicht-öffentliche Ansprache und weil sie es als Frau leichter hat) nur eine „Light„-Männerrolle übernommen. Und schon das war der Genderforscherin zu viel.

Bemerkenswert finde ich auch ihren Tiefgang bei der Beurteilung ihrer Dating-Partner:

Wie der attraktive Kerl mit den stacheligen Armen (weil er sie rasiert hat), der mich in meinem Esszimmer herumwirbelte, aber seine Schuhe kaum binden konnte, weil seine Hose so eng war. Oder der Typ, der besessen davon sprach, 1,68 m groß zu sein, der es aber wirklich, wirklich, nicht war.

Treena Orchards Kriterien sichern ihr sicher eine langfristig glückliche Beziehung, da bin ich sicher. Es scheint, dass sich Männer bei ihr keine noch so kleine Schwäche erlauben dürfen.

Meine digitale Dating-Reise war nicht die effektive, ermächtigende Erfahrung, auf die ich hoffte.

Da steht die Genderologin nun vor dem Scherbenhaufen ihrer „akademischen Erfahrungen“ und bemerkt es nicht einmal. Worin soll denn ihre Kompetenz im Bereich Sexualität und Geschlecht liegen, wenn sie das nicht erwartet hat?

Die Diskrepanz zwischen Bumble’s sonnigem Narrativ und meinen stürmischen Begegnungen ergab sich aus der veralteten Form des Feminismus der App.

Ich übersetze mal: Weil ich mit den Ergebnissen nicht zufrieden bin, liegt es an der falschen Form des Feminismus, den diese Partnerbörse anwendet. An mir kann es ja nicht liegen.

Damit haben wir wohl den eigentlichen Grund für diesen Artikel erreicht.

Das Modell der Frauen, die für sich selbst Verantwortung übernehmen, geht davon aus, dass wir in einer Blase mit Frauenpower leben.

Feminismus ist Frauenverachtung. Das stelle ich immer wieder fest.

Ich finde nicht, dass Frauen einen geschützten Bereich von Frauenpower benötigen um die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Es ignoriert die Gefühle der Männer, eine passivere Dating-Rolle einzunehmen.

So als hätten Männer ein Problem damit von Frauen angesprochen zu werden.

Diese „Erkenntnis“ widerspricht den Daten, die sie selbst präsentiert: Männer nutzen diese Partnerbörse, bei der Frauen den ersten Schritt machen müssen und mehr als die Hälfte der Männer, die sie initiativ angeschrieben hat, hat darauf reagiert. Einige haben sich mit ihr verabredet.

Diese Männer hatten offenbar gar kein Problem damit eine „passivere Dating-Rolle“ einzunehmen.

Treena Orchard suggeriert damit, dass Frauen, die selbstbewusst und eigenverantwortlich handeln nur Erfolg haben können, wenn die Männer das mitmachen.

Dies führt zu Spannungen zwischen den Nutzern. Ich lernte auf die harte Tour, dass trotz unserer feministischen Fortschritte viele Männer immer noch nicht bereit sind, darauf zu warten, eingeladen zu werden.

Die Tatsache, dass Frauen auf Bumble die Initiative ergreifen müssen führt zu Spannungen zwischen den Nutzern? Ernsthaft?

Eine vorher bekannte Eigenschaft der Partnerbörse führt zu Spannungen? Alle wissen vorher worauf sie sich einlassen und können jederzeit gehen, aber das ist der Grund für Spannungen?

Selbstverständlich führt sie für diese krude Behauptung keinen Beleg an. Sie versucht nicht einmal zu erklären, warum diese Männer bei Bumble sind, wenn es doch so sehr ihren Wünschen widerspricht.

Einige Bumble-Männer sehen das charakteristische Design der App als eine Möglichkeit für Frauen, sie ihrer rechtmäßigen Dating-Macht zu berauben.

Selbst für eine Feministin ist Treena Orchard außergewöhnlich borniert. Sie beschreibt in diesem Artikel, wie schlimm es für sie war und wie verletzlich sie sich fühlte, als sie die Initiative ergreifen musste.

Aber nur wenige Zeilen später, wenn es um Männer geht, wird aus Verletzlichkeit plötzlich Macht.

Viele kritisierten uns offen dafür, dass wir uns „wie Männer“ verhalten, und ich wurde von Männern, die über mich oder dem, was ich als Feministin darstellte, verärgert waren, fallengelassen, sexuell erniedrigt und einer gewalttätigen Sprache ausgesetzt.

Das ist so absurd, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Beginnen wir mit dem Taschenspielertrick, dass sie die Kritik nicht auf sich persönlich, sondern auf die Gruppe der Frauen oder Feministinnen bezieht, den Opferstatus aber für sich persönlich in Anspruch nimmt.

Immer wie es gerade passt. Erst versteckt sie sich in einer Gruppe („uns“) und dann geht sie zum „ich“ über.

Und worin soll der Bezug zur Partnerbörse Bumble liegen? Diese Männer reagieren auf sie persönlich, warum sollte das damit zusammenhängen, von wem der Erstkontakt ausgeht?

Es scheint auch ganz offensichtlich nicht allen Frauen bei Bumble so zu gehen, sonst gäbe es diese Partnerbörse nicht mehr, weil die Frauen sie fluchtartig verlassen würden.

Treena Orchard will die Ablehnung, die sie persönlich erfahren hat, Bumble in die Schuhe schieben. Von „selbst die Verantwortung übernehmen“ ist nichts zu sehen. Wo ist die Frauenpower von der sie oben sprach?

Zur mangelnden Verantwortung passt auch: Wie bei jeder anderen Partnerbörse entscheiden die Beteiligten, mit wem sie kommunizieren wollen und wen sie treffen wollen. Diese Entscheidungen lagen in ihrer Verantwortung.

Treena Orchard hat wenig Ahnung von den Interaktionen zwischen den Geschlechtern, das zeigt sie deutlich, gleichzeitig ist sie aber davon überzeugt über besonderes Fachwissen auf diesem Gebiet zu verfügen.

Trotzdem oder gerade deshalb scheint sie Feminismus bei ihren Verabredungen thematisiert zu haben, so verstehe ich, was sie schreibt.

Selbstverständlich reagieren andere mit Ablehnung auf Treena, wenn sie damit agitiert werden.

Treena Orchard scheint das attraktive äußere ihrer potenziellen Partner besonders wichtig zu sein (sportlicher Körperbau, überdurchschnittliche Körpergröße), zumindest suggerieren das die Beispiele ihrer Kontaktaufnahmen.

Ihr ist auch wichtig, dass ihre potenziellen Partner selbst im Leben stehen, das war ein Grund sich diese Partnerbörse auszusuchen.

Sie spricht also eine sehr attraktive und sehr begehrte Gruppe von Männern an.

Gerade diese Männer haben es nicht nötig sich von einer Feministin die Welt erklären zu lassen, die wissen wie es im Leben läuft.

Es gibt noch weitere Aspekte der Beziehung zwischen den Geschlechtern, die völlig an der Feministin mit „akademischen Erkenntnissen über Sexualität, Geschlecht und Macht“ vorbeizugehen scheinen.

Sie scheint einer Altersgruppe anzugehören, in der es Frauen eher schwer auf dem Beziehungsmarkt haben. Gleichzeitig ist in dieser Altersgruppe die Verfügbarkeitgeeigneter“ Männer eher gering.

Selbst Feministinnen – die sich sonst eigentlich nur für sich selbst interessieren – sind diese Tatsachen bekannt, schließlich werfen sie sie Männern vor.

Wie kann eine Wissenschaftlerin, die sich mit Sexualität und Gender beschäftigt, das nicht in die Betrachtung einbeziehen und als mögliche Erklärung für ihre Erlebnisse heranziehen?

Diese Männer sind in einer Komfortsituation, die müssen sich Treenas Sperenzchen nicht antun. Manche von denen werden auf feministisches Geschwurbel auch mal mit Tacheles reagieren.

Vielleicht hätten manche Männer die Agitation über sich ergehen lassen, wenn Treena Orchard jünger und/oder attraktiver wäre, wenn es sich also für die Männer mehr lohnen würde, einfach lächelnd zuzuhören.

Denn das ist doch die eigentliche Demütigung, die Treena Orchard erfahren hat und die ihr offensichtlich neu ist: Sie hat eine Gruppe von Männern angesprochen, die nicht mal für einen potenziellen Fick mit ihr bereit waren, einfach nur den Mund zu halten.

Für ihre Erlebnisse sind viele mögliche Erklärungen denkbar, die ohne Verallgemeinerung auskommen und ohne die Partnerbörse verantwortlich zu machen. Ockhams Rasiermesser sage ich nur.

Die Gemeinsamkeit ist Treena Orchard. Aber in diesem Artikel scheint sie über keinerlei Reflexionsvermögen zu verfügen und zu keinerlei Selbstkritik fähig zu sein.

Dies wurde durch mehrere meiner Begegnungen bestätigt, in denen der Erwerb von sozioökonomischer und sexueller Macht durch Frauen als Problem diskutiert wurde.

Mich würde interessieren, was genau diese Männer „als Problem“ diskutiert haben und für wen sie das als Problem identifiziert haben.

Treena Orchard traue ich – nach allem was ich bisher gelesen habe – nicht zu, genau zuzuhören und zu differenzieren.

Gut möglich, das Treena von diesen Männern das erste mal im Leben gehört hat, das sie persönlich ein Problem bei der Partnersuche hat, weil sie ihre guten Jahre für ihre Karriere genutzt hat und nun unter schlechten Bedingungen auf der Suche ist.

Letztlich läuft es immer auf das Gleiche hinaus. Egal was diese Männer genau gesagt haben, es ist auf jeden Fall eine persönliche Kränkung für Treena Orchard.

Denn diese Männer haben, bei einem Randevouoz wohlgemerkt, solche Themen auf eine Weise diskutiert, von der sie genau wissen, dass sie damit ihre Aussichten auf Sex oder eine Beziehung mit ihr zunichte machen.

Aber das war diesen Männern völlig egal. Die Unterhaltung mit Treena Orchard hat diese Männer dazu gebracht, gar nichts mehr von ihr zu wollen und einfach vom Leder zu ziehen.

Die schlimmste Demütigung für eine alternde Frau: Männer, die sie attraktiv findet, wollen nicht mal mehr mit ihr in die Kiste, sie kann sie nichtmal mehr abweisen und sich dann darüber beschweren, wie sehr sie klammern oder dass Männer ja immer nur das Eine wollen.

Fast nebenbei möchte ich anmerken, dass die meisten Männer den „Erwerb von sozioökonomischer und sexueller Macht durch Frauen“ begrüßen. Männer möchten beispielsweise, dass sich ihre Partnerin selbst versorgen kann, auch wenn sie Kinder haben. Ich glaube nicht, dass dies in den USA grundsätzlich anders ist.

Diese Einsichten schockierten mich nicht nur, sie beeinträchtigten auch meine Fähigkeit, vielversprechende Dating-Erfahrungen auf Bumble zu machen.

Ich glaube gern, dass sie mit den Männern, die nicht mal für sie den Mund halten wollten, keine „vielversprechenden Dating-Erfahrungen“ machen konnte.

Ich glaube ihr nicht, dass diese Erlebnisse verhindert haben, dass andere Verabredungen eine „vielversprechende Dating-Erfahrung“ wurden.

Ich glaube eher, dass sie persönlich meist keine guten Verabredungen hatte und letztlich erfolglos bei der Partnersuche blieb. Das wird sie dazu bewogen haben, nach fünf Monaten mit der Partnersuche bei Bumble aufzugeben.

Sich ihren persönlichen Misserfolg und die damit verbundenen Demütigungen mit dem Versagen der Männer schönzureden scheint eine typische Eigenschaft von Feministinnen zu sein.

Treena Orchards peinlichen Bezug ihrer Erfolglosigkeit zu #MeToo kommentiere ich lieber nicht.

Bumble benötigt ein tiefgreifendes Upgrade, wenn es wirklich Frauen ermächtigen und Raum für Männer auf dem Weg zu bedeutsameren Dating-Erfahrungen schaffen will.

Es ist so entlarvend. Damit Feminismus in der realen Welt funktioniert, muss sich nur alles an Feministinnen anpassen!

Dabei muss Bumble – so wie es ist – für andere Frauen und Männer funktionieren, sonst gäbe es die Partnerbörse nicht mehr. Einfachste Gedanken, unergründlich für eine Feministin.

Ein Vorschlag wäre, das Konzept „Sie fragt“ und „Er wartet“ zu verwerfen, damit beide Partner auf einander zugreifen können, sobald eine Übereinstimmung festgestellt wird.

Genau Treena, so wie das bei jeder anderen Partnerbörse auch der Fall ist. Warum nochmal hattest du dir – bei all deinen „akademischen Erkenntnissen über Sexualität, Geschlecht und Macht“ – ausgerechnet Bumble ausgesucht?

Diese „akademischen Erkenntnisse“ sind derart wertlos und haben Treena Orchard zu derart falschen Einschätzungen gebracht, dass sie nichts weiter fordert, als dass sich die Partnerbörse an sie anpassen muss.

Auf die Idee, dass sie stattdessen einfach eine andere Partnerbörse nutzen könnte, kommt sie nicht. Vielleicht ahnt sie auch tief im Inneren, dass die Ergebnisse für sie die gleichen wären.

Sie möchte die Schuld bei der Partnerbörse und den Männern sehen, weil Reflexion ihr Selbstbild zerstören würde.

Bumble könnte auch in Betracht ziehen, dass Benutzer Fragen zur Gleichstellung der Geschlechter und zum Feminismus beantworten, bevor Übereinstimmungen generiert werden.

Hahahahaha. Ich lach‘ mich tot.

Die Antwort der Feministin auf die hereinbrechende reale Welt: Sie fordert eine Filterblase.

Die Welt ist so furchtbar, dass eine Maschine die Gemeinheiten herausfiltern muss, damit Feministinnen bestehen können.

Noch besser finde ich die Vorstellung, dass Treena Orchard nach ihren Auswahlkriterien für Männer bisher meist oder immer (wir wissen es nicht) Typen angesprochen hat, die mit Feminismus nichts anfangen konnten.

Das ist ja da Teil ihres Selbstbetrugs: Sie selbst hat sich die maskulinen Typen (auch) nach Aussehen und Erfolg ausgesucht. Für die männlichen Feministen, die es bei Bumble sicher auch gibt, hat sich Treena nicht interessiert.

Auch wenn ich mir vorstelle, Bumble würde den von Treena Orchard gewünschten Filter implementieren und sie würde nur noch männliche Feministen vorgeschlagen bekommen: Wahrscheinlich würden wir dann einen Artikel von ihr lesen, in dem sie beklagt, dass es keine „richtigen“ Männer mehr gäbe.

Was mich auch schmunzelnd aber auch fassungslos zurücklässt: Feministinnen wollen die Welt verändern und die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen umgestalten. Damit beschäftigen sich viele von ihnen – auch Treena Orchard – hauptberuflich.

Aber auf den Gedanken, dass Männer auf solchen Fragen einfach lügen könnten kommen sie nicht.

Wenn das die beste Forschung ist, wenn das die intelligentesten Gedanken sind, zu der Feministinnen fähig sind, haben wir nichts zu befürchten.

Fazit

Was für ein Artikel. Im Grunde ist er nichts weiter als die Geschichte der erfolglosen Partnersuche von Treena Orchard. Damit könnte der Artikel zu Ende sein.

Aber es reicht Treena Orchard nicht, sich selbst zu belügen indem sie Andere für ihr Scheitern verantwortlich macht. Nein, sie sucht mit ihren fadenscheinigen Schuldzuweisungen sogar noch die Öffentlichkeit.

Dabei läuft sich in ihrer Echokammer offensichtlich nicht mal Gefahr sich zu blamieren und sich selbst weiter zu demütigen.

Mir scheint, dass Crumar die Situation für einen ähnlichen Fall mal sehr gut beschrieben hat:

Tja, wer hat sich in ihrem bisherigen Leben getraut, ihr Kontra zu geben?
Alles lief doch darauf hinaus, ihre Position als sakrosankt zu behandeln und jede Kritik ihrer Position ist natürlich frauenfeindlich. […]

Stell dir vor, du hättest für dein eigenes biologisches Geschlecht permanentes Schulterklopfen spätestens seit der 3. Klasse erhalten und an allem Schlechten in der Welt ist das andere Geschlecht schuld. Nie hätte individuelles Scheitern etwas mit dir zu tun, sondern mit ominösen Strukturen eben dieses anderen Geschlechts. Permanent könntest du dir einreden, alles Erreichte sei von dir gegen diese Gestalten der Finsternis erkämpft – statt von eben diesen dir auf einem Silbertablett überreicht worden. […]

Stell dir vor, du lebtest dein gesamtes erwachsenes Leben in dieser Filterblase aus Täuschung und Selbsttäuschung, aus verlogener Lobhudelei für nichts und daraus resultierender Selbstüberschätzung.
Nachdem du so erfolgreich korrumpiert worden bist, welchen Weg sollte es da heraus geben?

Bei Treena Orchard kommt noch hinzu, dass es ihr nicht einmal peinlich ist, dass sie all die Erkenntnisse ihrer Gender-Forschung ad absurdum führt: Sie selbst führt den Artikel so ein, dass sie Geschlechterrollen tauschen will und dann am eigenen Beispiel zeigt, dass sie es eben doch nicht will.

Sie scheint gar nicht wahrzunehmen, wie sehr sie ihrer eigenen Position schadet, wie sehr sie Genderwissenschaft als Pseudowissenschaft ohne reale Erkenntnisse entlarvt.

Warum hat sie das Argument Rollentausch nicht einfach kommentarlos weggelassen? Treena Orchard muss wirklich im kritiklosesten und am wenigsten hinterfragenden Biotop der Welt arbeiten, wenn sie es gewohnt ist, mit so etwas unbeschadet durchzukommen.

So ein Biotop hat mit wissenschaftlichem Vorgehen nichts zu tun.

Dazu passt auch, dass sie Beobachtungen nicht verallgemeinern kann, nicht einmal wenn es um einfachste Empfindungen geht. Sie schildert ihre Schwierigkeiten die sie mit der initialen Kontaktaufnahme hat nur um das wenige Zeilen später bei Männern als Macht auszulegen.

Mit Wissenschaft hat das nichts zu tun. Darüber hinaus offenbart es eine Emapthielosigkeit, die zweifellos auch Auswirkungen auf den Verlauf ihrer Verabredungen mit Männern hat.

Wie sehr es sich beim „akademischen Gebiet“ Gender um eine abgeschottete, kritikfreie Filterblase handelt wird auch deutlich, wenn sie selbst allen ernstes eine feministische Filterblase bei der Partnervermittlung fordert.

Treena Orchard muss sich auch den Vorwurf gefallen lassen, dass sie ihre persönlichen Befindlichkeiten zu allgemeinen Erkenntnissen erhebt und auf dieser Basis Forderungen an andere Formuliert.

Basierend auf Verabredungen zwischen geradeeinmal zehn (!) Männern mit der gleichen Frau erhebt diese eine Frau die Forderung nach tiefgreifenden Veränderungen der Partnerbörse.

Geht es noch subjektiver, geht es noch unwissenschaftlicher?

6 Kommentare zu „Jammerfrau: Ich finde keinen Mann, obwohl ich Feministin bin“

  1. “ dass bei Bumble die Frauen den ersten Schritt bei der Kontaktaufnahme machen.“

    … was eher formal ist, denn – soweit ich das ausprobieren konnte – überlassen Frauen den ersten Schritt den Männern, indem sie fast immer nur „Hi“ oder „:-)“ schreiben. Nach wie vor geht es Frauen darum, abzuwarten, um dadurch einen Informationsvorsprung im gegenseitigen Kennenlernen zu bekommen, den sie ausnutzen können, um Männer zu manipulieren.

    Sowas nennt man typischerweise den „langen Betrug“: Wenn ein Mann von einer Frau vom ersten Satz an Lügen aufgetischt bekommt, dann ist es im Nachhinein sehr schwierig, als realistisch angenommene Ersterfahrungen, die in Nachfolgeüberlegungen und bei der Erzeugung neuer Erfahrungen wiederholt eingesetzt wurden, zu hinterfragen und eine völlig andere Perspektive einzunehmen.

    Die sprichwörtliche Zurückhaltung von Frauen ist weder genetisch, noch evolutionär, sondern erzeugt einen taktischen Informationsvorsprung zur Vorspiegelung einer real nicht existierenden Persönlichkeit. Denn Frauen denken in Zeiträumen, die man in Tagen messen muß, nicht in Generationen.

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    1. … was eher formal ist, denn – soweit ich das ausprobieren konnte – überlassen Frauen den ersten Schritt den Männern, indem sie fast immer nur „Hi“ oder „:-)“ schreiben.

      Das macht es ja noch besser. Da machen sie ein Gewese um die großartige feministische Innovation und genutzt wird es nur als metaphorisches „du darfst mich jetzt ansprechen“.

      Feminismus hat nichts mit der Realität zu tun.

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  2. Aus irgendeinem Grund kann ich momentan auf WordPress-Seiten kein „Gefällt mir“ hinterlassen. Daher hier ein schriftliches Gefällt mir!
    Treena Orchard benutzt das Wort „ermächtigen“. Ihr ist vielleicht nicht bewußt, dass „ermächtigen“ nur eine Bedeutung hat. Ich gehe davon aus, dass sie sich auf „to empower“ bezieht, denn das ist das Wort, dass im Feminismus in englischer Sprache verwendet wird. In der englischen Sprache bedeutet „to empower“ „ermächtigen“, „bevollmächtigen“, „befähigen“, „stärken“. Im Deutschen wiederum hat „ermächtigen“ laut Duden online lediglich eine Bedeutung, nämlich „jemandem ein besonderes Recht, eine Vollmacht für etwas erteilen“. Unabhängig davon, ob Treena nun meint, dass Männer besondere Rechte hätten, die sie über Frauen bestimmen lassen, oder ob sie meint, dass Männer stärker und fähiger sind als Frauen, immer klingt bei ihr die eigene Hilflosigkeit und Schwäche durch. Und diese Eigenschaft ist vielleicht ein Grund, warum sich Frauen von der Art Treena Orchard dem Feminismus anschließen. Für diese ist der Feminismus der Versuch eine tief empfundene Hilflosigkeit und Schwäche zu überwinden. Andere Frauen nutzen die Situation ganz klar aus, um sich auf kriminelle Weise zu bereichern. Es liegt der Verdacht nahe, dass eine psychologische Behandlung oder sowas wie „empowerment durch coaching“ für die Treena Orchards dieser Welt bessere Ergebnisse hervorbringt, als der Ruf nach Anpassung der Anderen oder gar des Rechtes, nur damit sich eine Treena Orchard wohler fühlt.

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    1. Treenas Text ist auf englisch, ich habe die Zitate übersetzt. Für „empower“ gibt es keinen passenden deutschen Begriff, ich habe das meist mit ermächtigen übersetzt, obwohl mir klar war, dass dies keine korrekte Übersetzung ist. Aber „befähigen“ oder „stärken“ drücken es eben auch nicht korrekt aus.

      Ich bin davon ausgegangen, dass bei „ermächtigen“ jeder versteht, was gemeint ist.

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