Quotenfrauen finden Frauenquoten sexistisch

Die Huffington Post berichtet über Sexismus in Parteien. Autor Lennart Pfahler startet zunächst mit Zitaten von Frauen, die angeben, Opfer von Sexismus geworden zu sein.

“Man wird nicht in Ruhe gelassen, man sagt Nein, man sagt, man will das nicht. Aber die Kommentare hören nicht auf. …“

Solche offensichtlichen Grenzüberschreitungen werden gemeinsam mit differenzierten Aussagen zu „Sexismus“ vermischt.

“Es sind die Momente, in denen man als junge Frau von Männern, die locker die eigenen Väter sein könnten, gefragt wird, ob man ihnen nicht zeigen könnte, wo das nächste Hotel sei. Es sind aber auch die Momente, in denen einem nahegelegt wird, ob man nicht dieses oder jenes Amt übernehmen könnte, da man ja auch eine Frau bräuchte.”

Quotenfrauen finden Frauenquoten sexistisch.

Sie empfinden es als Sexismus, wenn eine Frau gebeten wird ein Amt zu übernehmen, weil sie eine Frau ist.

Hier gebe ich ihnen Recht. Aber was bedeutet diese Aufforderung eigentlich? Mir fallen zwei mögliche Erklärungen ein:

  1. Entweder glauben manche Menschen, dass man eine Mindestanzahl Frauen in Ämtern der Partei benötigt.
  2. Oder manche Menschen sind der Meinung, dass Frauen sich nicht genügend engagieren und nicht genügend Ämter in der Partei übernehmen.

Für die erste Erklärung spricht, dass Politiker und Medien die Vergabe von Ämtern und Mandaten nach Geschlecht beurteilen und bei zu wenigen Frauen der Vorwurf des Sexismus erhoben wird.

Parteien stehen also unter Druck, Frauen in Ämter zu bekommen. Und zwar unabhängig von Kompetenz und Eignung. Denn Medien beurteilen Parteien nach der Anzahl der Frauen in Ämtern und nicht nach deren Kompetenz und Eignung.

Parteien beugen sich also dem öffentlichem Druck. Ja, das ist Sexismus – aber Sexismus gegen Männer. Denn jedes Amt, das Frauen bekommen, weil sie Frauen sind, können Männer nicht bekommen, egal wie kompetent und geeigenet sie sind.

Was ich an dieser Stelle als den Hauptwiderspruch empfinde: Genau dieses Argument, nämlich dass es sexistisch ist, eine Frau aufzufordern ein Amt anzunehmen, „da man ja auch eine Frau bräuchte“, spricht gegen Frauenquoten.

Frauenquoten sind nichts anderes als die institutionalisierte Form von „da man ja auch eine Frau bräuchte“. 

Wenn man ihnen das sagt, finden Quotenfrauen das sexistisch. Es ist ihnen nicht recht, wenn ihnen eine Position wegen der Frauenquote angeboten wird.

“Es war leider wirklich alles dabei. Frauen, die Schnittchen verteilen durften, weil sie ja hübsch anzusehen sind. Oder im Präsidium vorgeschlagen wurden mit dem Spruch ‘Wir haben euch auch was zum Angucken mitgebracht’. Alles, bis hin zu ungefragten Berührungen oder massiven Übergriffen.”

– Politikerin der Jusos

Diese Aussagen einer Juso-Politikerin sagen alles über die Jusos und die SPD. In meiner Umgebung kommen ungefragte Berührungen oder massive Übergriffe nicht vor.

Genau die Parteien links der Mitte, die aller Welt vorwerfen, übergriffige Sexisten zu sein, haben selbst sehr viele Sexisten in ihren Reihen.

Dazu fällt mir nur ein: Was ich selber denk und tu, das trau ich auch den anderen zu.

Die HuffPost hat in einer aufwendigen Recherche 95 Jungpolitikerinnen der 5 größten Jugendorganisationen Jusos, Junger Union, Linksjugend, Jungen Liberalen und Grüner Jugend zu ihren Erfahrungen mit Sexismus befragt.

Bezeichnend finde ich, wen die HuffPost nicht befragt hat: Die AfD, die Partei, der Sexismus gegen Frauen vorgeworfen wird, wurde ausgelassen.

Dabei hat gerade in dieser Partei eine Frau gezeigt, wie man souverän mit Sexismus umgeht:

Für einen Eklat sorgte bei der Wahl der Stellvertreter Corinna Miazga aus Bayern. Die verheiratete Bundestagsabgeordnete sagte in ihrer Bewerbungsrede: „Den zweiten Grund warum ich hier bin, habe ich meinem Parteikollegen Petr Bystron zu verdanken, der mich im Wahlkampf darauf aufmerksam machte, dass Frauen wie ich eigentlich besser an einer Stange tanzen sollten.“

Sie habe sich darüber erst geärgert und dann entschieden, sich auf offener Bühne mit ihm zu messen – allerdings ohne zu tanzen.

Statt zu einer souveränen Reaktion souffliert die Huffington Post die Frauen der anderen Parteien beim Jammern:

Das Bild, das viele von ihnen von der Arbeit in ihren Verbänden zeichnen, hat wenig mit der offenen politischen Diskussionskultur zu tun, die sich die jungen Parteien auf die Fahne schreiben.

Stattdessen berichten sie von sexistischen Sprüchen, Strukturen, die Frauen ausgrenzen und benachteiligen und von sexueller Belästigung bis hin zu Vergewaltigungen.

Nach Lennart Pfahler lassen die Frauen kein gutes Haar an den ihren Parteien.

Wo das Problem anfängt, macht eine Zahl besonders deutlich: Mehr als 70 Prozent der befragten Politikerinnen haben das Gefühl, dass sie weniger ernstgenommen werden als ihre männlichen Kollegen.

Wenn Frauen weniger ernstgenommen werden, weil sie Frauen sind, dann müssten sich 100 Prozent der befragten Politikerinnen weniger ernstgenommen fühlen.

Da sich 30 Prozent der befragten Frauen genauso ernstgenommen fühlen wie ihre Umgebung, liegt die Vermutung auf der Hand, dass 70 Prozent der Frauen vielleicht nicht so ernst genommen werden wie Männer, aber nicht das Geschlecht dafür ursächlich ist.

Oft gehen diese Herabwürdigungen einher mit der Anschuldigung, nur in Positionen gekommen zu sein, weil man eine Frau sei. Das berichtet eine überwältigende Anzahl von Politikerinnen aller Parteien.

Sowas kommt von sowas. Die meisten der befragten Jugendorganisationen haben formale Frauenquoten. Es ist also völlig unstrittig, dass Frauen sich nicht mit Männern messen müssen, um an Parteiämter zu kommen.

In der Satzung der Linksjugend (§6 Absatz 2) heisst es:

Bei Wahlen innerhalb des Jugendverbandes zu Gremien und Organen ist grundsätzlich ein mindestens fünfzigprozentiger Frauenanteil zu gewährleisten. Abweichungen von diesem Grundsatz bedürfen eines Beschlusses der Mehrheit von Zweidrittel der entsprechenden Wahlversammlung.

Es ist sogar so, dass Frauen bei der Linksjugend mehr Rechte haben als Männer:

Frauen haben das Recht, innerhalb des Verbandes eigene Strukturen aufzubauen und Frauenplena durchzuführen.

Die Mehrheit der Frauen eines Frauenplenums der jeweiligen Versammlung kann ein Frauenveto einlegen. Dieses Veto hat einmalig aufschiebenden Charakter und führt zu einer erneuten Verhandlung des Sachverhaltes.

Die Grüne Jugend hat ein eigenes Frauen, Inter und Trans-Statut (ab Seite 18, §1):

Alle gewählten Gremien, Organe und Präsidien, gleichberechtigten Ämter und Delegiertenplätze der GRÜNEN JUGEND sind mindestens zur Hälfte mit Frauen, Inter und Trans Personen zu besetzen. Dies gilt auch für den geschäftsführenden Bundesvorstand.

Von der Übersichtlichkeit her empfinde ich die Seite der Jusos als Zumutung. Ich habe keine Satzung gefunden, weder direkt auf deren Website und noch über Google.

Ich habe aber zahlreiche Hinweise darauf gefunden, dass die Jusos Frauenquoten unterstützen und auch selbst welche etabliert haben. In den unübersichtlichen Publikationen der Jusos finden sich dann unter der Überschrift „Gelebter Feminismus“ (Seite 45) auch solche Perlen:

Um Gleichberechtigung zu verwirklichen, brauchen wir daher andere Maßnahmen und Werkzeuge um Frauen* zu ermöglichen, ihr Potential auszuschöpfen. Viel zu selten erhalten Frauen* Unterstützung, Bestärkung und Zuspruch, wenn sie Verantwortung in unserer Partei und unserem Verband übernehmen.

Feministinnen glauben, Frauen benötigten „Unterstützung, Bestärkung und Zuspruch“ wenn sie das tun, was Männer tun. Wie kleine Kinder.

Feministinnen sind die größten Frauenfeinde die ich kenne.

Wo Männer* sich vor allem untereinander stützen, fehlt den Frauen* dieser Rückhalt oftmals.

Natürlich sind Feministinnen auch völlig weltfremd und haben keine Ahnung von der Konkurrenz zwischen Männern und dem Druck unter dem sie arbeiten.

Anstelle von Unterstützung wird auf Frauen* gerade in der Partei eher Druck ausgeübt: Angesichts der geringeren Zahl aktiver Frauen* und verpflichtender Quoten kommt es vor, dass von Frauen* erwartet wird, ihnen angetragene Ämter unabhängig von persönlichem Interesse und individueller Leistungsfähigkeit zu übernehmen.

Schwarz auf weiß schreiben die Feministinnen bei den Jusos, dass es schwierig ist, genügend geeignete Frauen für Ämter zu gewinnen.

Die Jusos sind so verzweifelt, schreiben die Feministinnen, dass sie Frauen Ämter „unabhängig von persönlichem Interesse und individueller Leistungsfähigkeit“ antragen.

Die Feministinnen merken in ihrer Jammer-Nabelschau gar nicht, dass sie ganz deutlich zeigen, wie schlecht Quoten sind, und was sie für negative Auswirkungen auf die Institution haben, in der sie angewendet werden:

Menschen, die weder das Interesse noch die Leistungsfähigkeit für ein Amt haben, werden auf wichtige Posten gesetzt.

Auch wenn Parteien keine formalen Frauenquoten implementiert haben, stehen sie – wie oben beschrieben – unter öffentlichem Druck nicht „zu wenige“ Frauen in ihren Reihen zu haben.

Selbst in der CDU gibt es eine abgeschwächte Frauenquote:

Nach der CDU-Satzung wird der erste Wahlgang als ungültig gewertet, wenn das Quorum verfehlt wird. Danach gilt das Quorum nicht mehr.

Auch wenn die Quote nach dem ersten Wahlgang nicht mehr gilt, wirkt der Druck. Aussichtsreiche Kandidaten sehen sich so unter Druck gesetzt, dass sie auf eine Kandidatur verzichten:

Gröhe hätte also im zweiten Wahlgang Chancen auf den Einzug in das Präsidium gehabt. Er verzichtete aber auf eine erneute Kandidatur und betonte, dass das Frauenquorum wichtig sei.

Es ist absurd, dass Lennart Pfahler diese Frauenbevorzugung als „Anschuldigung“ bezeichnet, wo doch offensichtlich ist, dass viele Frauen ihre Position einer formellen oder informellen Frauenquote verdanken.

Ein Mitglied der Jungen Union aus Nordrhein-Westfalen nennt im Gespräch mit der HuffPost die typischen Sprüche. “Ohne die Frauenquote hättest du das nicht geschafft!”

Oder: “Du bist eh nur wegen der Quote in dieser Position!”. Dabei sei es vollkommen egal, ob es überhaupt eine Quote gebe.

Parteien stehen massiv unter Druck, Frauen in Parteiämter zu bringen. Ob es eine formelle Frauenquote gibt oder nicht.

So zu tun, als wäre das nicht der Fall, ist Heuchelei.

Auch Elisabeth Schneider von den Jungen Liberalen kennt diese Situationen. “Es sind Momente, in denen man nicht als gleichberechtigtes Mitglied, sondern nur in seiner Funktion als Frau, als Kuriosität im politischen Betrieb wahrgenommen wird.”

Liebe Elisabeth Schneider, wenn du das so empfindest, wäre es an der Zeit gegen das Frauenticket anzukämpfen. Dann würde man dich auch ernst nehmen.

Rund 4 von 10 Politikerinnen berichten, sie würden regelmäßig in Diskussionen übertönt, unterbrochen oder übergangen.

Nur vier von zehn? In den politischen Diskussionen, die ich kenne, werden zehn von zehn Teilnehmern regelmäßig „übertönt, unterbrochen oder übergangen“.

Das klingt für mich, als würden diese Frauen in ihren Parteien mit Samthandschuhen angefasst.

Und selbst wenn es anders wäre: Läge das Diskussionsverhalten der anderen daran, dass die „Betroffenen“ Frauen sind, würden zehn von zehn Frauen angeben, dass dies der Fall wäre. Dass sechs von zehn Frauen das nicht so sehen, lässt darauf schließen, dass es nicht das Geschlecht ist, das zu solchen Diskussionen führt.

Andere berichten, dass ihnen Posten vor allem wegen ihres Aussehens angeboten werden. So die Schriftführerin einer Jugendorganisation. Sie sagt: “Ich musste diesen Posten nicht ausfüllen, keine Berichte schreiben, sondern einfach nur da sitzen und gut auf Fotos aussehen.”

Sind noch weitere Beweise nötig um zu belegen, dass an Frauen nicht die gleichen Anforderungen wie an Männer gestellt werden?

Typisch Jammerfrau hat sie den Posten angenommen und jammert dann in der Öffentlichkeit. Wer hinderte die „Schriftführerin einer Jugendorganisation“ eigentlich daran, den Posten überzeugend auszufüllen? 

Ihr wurde die Chance geschenkt, sich zu beweisen. Macht sie den Job gut, hätte das ihr Sprungbrett sein können. Diese Chance hatten die Männer nicht, weil der Posten bereits an eine Frau vergeben war.

Während sich viele Frauen mit solchen Kommentaren rumschlagen müssen, treffen die wichtigen politischen Entscheidungen derweil oft Männer. “Oft fallen sie an der Bar”, sagt eine hochrangige Amtsträgerin der Jungen Liberalen.

Jammern, jammern, jammern.

Es wird nicht behauptet, dass Frauen nicht an die Bar gehen dürfen. Offensichtlich wollen sie neben den formalen Parteiveranstaltungen nicht auch noch in ihrer Freizeit Parteiarbeit verrichten.

Ihre Entscheidung. Aber dann ist es peinlich zu jammern, dass sich die Männer mehr engagieren.

Diese Männernetzwerke gibt es in allen Parteien und Jugendorganisationen.

Exklusive, Frauen ausschließende Männernetzwerke wurden im Artikel bisher nicht erwähnt.

Auch bei der einem rückwärts gewandten Frauenbild unverdächtigen Grünen Jugend. “Diese männlich-dominierten Klüngelrunden”, erklärt ein junges Landesvorstandsmitglied, seien “die schlimmste Kränkung für jede Feministin”.

Dann bring dich doch ein, „junges Landesvorstandsmitglied“. Außerdem haben dir die „männlich-dominierten Klüngelrunden“ offensichtlich bisher nicht geschadet, schließlich hast du deinen Posten bekommen.

Interessant finde ich das Weltbild der Feministin: Die selbstständige Frau fühlt sich zwar gekränkt, wenn andere Entscheidungen treffen. Sich selbst mehr einzubringen kommt aber in ihrem Horizont nicht vor.

Rund 45 Prozent der 95 Befragten sind im Rahmen ihrer politischen Arbeit Zeugin sexueller Belästigung geworden. Immer wieder auch auf politischen Abendveranstaltungen ihrer Jugendorganisation oder der Mutterpartei.

So weit, wie heute „sexuelle Belästigung“ gefasst wird, bedeutet das gar nichts.

Der HuffPost haben mehrere Jungpolitikerinnen verschiedener Parteien von Vergewaltigungen bei Parteiveranstaltungen berichtet. Eine junge Frau, die anonym bleiben will, sagt, dass allein sie von 7 Fällen innerhalb ihrer Partei wisse. Auch sie selbst sei Opfer einer Vergewaltigung geworden.

Lennart Pfahler gibt solche Anschuldigungen umkommentiert als Tatsachenbehauptungen wieder. Für wie glaubwürdig hält er denn die Behauptung, dass solche Massenvergewaltigungen vorkommen?

Wie wahrscheinlich ist es, dass so ein Vorfall kein bekannter Skandal ist? Spricht das nicht eher für die völlige Unglaubwürdigkeit der „jungen Frau“?

Wie glaubwürdig ist es, dass so viele Frauen nicht zur Polizei gehen, wenn sie vergewaltigt wurden?

Eine andere Politikerin notiert: “Ich wurde bei einem politischen Wochenende vergewaltigt. Es ist schwer, entsprechende Dinge als Frau gegen einen Mann ins Gespräch zu bringen, da man so schnell an Ansehen verliert, gerade wenn der Mann höher gestellt ist.”

Die Idee, das „gegen einen Mann ins Gespräch zu bringen“ statt die Vergewaltigung anzuzeigen finde ich schäbig. Wenn es eine Vergewaltigung gegeben hat, ist nicht von einer Frau zu erwarten, dass sie das bei der Polizei anzeigt?

Wirklich heikel werde es aber erst, wenn die Veranstaltungen abends vorbei sind, sagen andere. Alkohol – so berichten sie – sorge häufig für Enthemmung. Auch die jungen Frauen würden oft viel trinken – nicht zuletzt, weil das bei manchen Parteien “einfach dazugehört”.

Merken die Jammerfrauen und Lennart Pfahler nicht, dass sie Frauen schaden, indem sie ihnen die Fähigkeit absprechen eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen? Wenn ich nicht durch Alkohol enthemmt werden möchte, dann trinke ich in Maßen.

Das den anderen Parteimitgliedern vorzuwerfen, weil das „einfach dazugehört“, ist nicht mehr als ein kindlicher Rechtfertigungsversuch.

Die Vorsitzende eines Stadtverbandes berichtet der HuffPost: “Ständig werden Mädchen bei uns belästigt.” Das reiche von “dummen Bemerkungen” bis zu “schmierigen Umarmungen und einem Klaps auf den Hintern”.

Nochmal: In meiner Umgebung ist das nicht so. (Junge) Politiker scheinen wirklich ekelhafte Menschen zu sein.

11 Kommentare zu „Quotenfrauen finden Frauenquoten sexistisch“

  1. „Mehr als 70 Prozent der befragten Politikerinnen haben das Gefühl, dass sie weniger ernstgenommen werden“

    Hübscher Artikel zum Gefühl:
    http://www.scicurious.org/i-went-viral-i-was-wrong/

    Eine Frau hat das Gefühl, weit häufiger von Frauen mit „Dr. …“ angesprochen zu werden als von Männern.

    Sie ist allerdings – im Gegensatz zu den meisten Feministinnen – ehrlich genug, ihr Gefühl zu überprüfen.
    Ergebnis: exakter Gleichstand.

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    1. Sehr schöner Link! Eine Feministin, die versucht objektiv zu bleiben. Aber natürlich ist sie so verblendet, dass ihr das nicht gelingt.

      Wie sie auch noch auf ihre wissenschaftliche Vergangenheit wert legt. Peinlich.

      Sexismus ist es ja nicht, wenn Männer sie (die Autorin) häufiger mit Dr. ansprechen als Frauen. Vielleicht sind Männer einfach unhöflicher und sprechen ihre Gegenüber generell (unabhängig vom Geschlecht) seltener mit Dr. an.

      Sexismus wäre es ja nur, wenn Frauen generell seltener mit Dr. angesprochen werden. Aber dazu hat sie gar keine Daten und versteht auch nicht, dass nur das sexistisch wäre. Dann wäre auch noch die Frage, ob Männer Frauen seltener mit Dr. ansprechen, Frauen Frauen seltener mit Dr. ansprechen oder ob sich kein Geschlechtszusammenhang beweisen lässt.

      Alles in allem: Netter Versuch, aber gescheitert. Typisch Feministin.

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      1. Ich fand ihr Fazit interessant:

        „Do my emails mean women don’t face sexism? Obviously not. Does it mean the many anecdotes I’ve received from other women on this topic are invalid? Absolutely not.“

        Die entscheidende Frage fehlt natürlich: „Does this mean you should not believe the anecdotes of other women unless there is hard evidence? Absolutely Yes.“

        Es gibt Studien, die zeigen, dass Frauen (nicht nur Feministinnen) „Sexismus“ rufen, sobald Frauen und Männer exakt gleich behandelt werden.

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  2. Diese ganze Umfrage ist komplett unseriös. Das Mindeste wäre gewesen, auch die Peergroup, nämlich junge Politiker, ebenfalls zu befragen. Erst wenn diese über signifikant weniger Geringschätzung etc. berichten würden, könnte man überhaupt in die o.g. Fragestellung einsteigen.

    Und wenn ich das so lese (und nicht nur hier), keimt in mir zunehmend ein Verdacht auf: Könnte es sein, dass sich gerade in Branchen mit einem guten (progressiven) Image besonders viele A****löcher tummeln, die ihr schlechtes Benehmen mit „ich bin ja bei den Guten“ rechtfertigen.

    Ich jedenfalls arbeite in einer „bösen“ Branche (Finanzwesen) und da sind viele der Vorgänge schlicht unvorstellbar. Herablassende Bemerkungen über Frauen in einem Meeting? Da kann man sich warm anziehen!

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    1. Diese ganze Umfrage ist komplett unseriös. Das Mindeste wäre gewesen, auch die Peergroup, nämlich junge Politiker, ebenfalls zu befragen.

      Genau das habe ich habe ich mir auch gedacht. Aber auch so sind die Ergebnisse eher peinlich.

      Und wenn ich das so lese (und nicht nur hier), keimt in mir zunehmend ein Verdacht auf: Könnte es sein, dass sich gerade in Branchen mit einem guten (progressiven) Image besonders viele A****löcher tummeln, die ihr schlechtes Benehmen mit „ich bin ja bei den Guten“ rechtfertigen.

      Passt genau ist Bild: Hollywood ist einer der liberalsten Orte und was kommt dann raus: Entscheidend für die Auswahl der Schauspielerinnen ist nur die Fuckability. Alles was Hollywood dem Rest der Welt vorwirft ist in Hollywood Realität – aber nicht im Rest der Welt.

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  3. Ich habe früher, als aktiver Juso, angeregt eine Arbeitnehmer-Quote einzuführen.
    Das hat man ziemlich entrüstet abgelehnt.

    Ziemlich dumm, denn mit mehr Arbeitnehmern, würde die SPD wissen was die Menschen interessiert.

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  4. Ist eigentlich logisch, dass sich der sog. ‚Sexismus‘ mit Frauenquoten erhoeht. Wenn einer in der Gespraechsrunde sagt „Jetzt lasst doch die huebsche blonde Chantale auch mal was sagen“, dann tut er das inzwischen meist nur, weil jeder weiss, dass die Schnullerbacke in den Posten per Quote reingehieft wurde und rein gar nichts beizutragen hat. Die anderen in der Runde warten nun gespannt auf das q.e.d., so aehnlich wie wenn der Mathelehrer in der Schule immer wieder die Oberpfeife an die Tafel ruft und der Rest der Klasse innerlich aufstoehnt, oder in Vorfreude auf das nun stattfindende Deppenspektakel schon loslacht.

    Bei einer von Storch oder Weidel traut sich das keiner, weil jeder weiss wie kompetent die sind. Bei Flintenuschi traut sich das auch keiner, weil jeder Angst haben muss stante pede gefeuert zu werden, obwohl jedem klar ist was fuer eine Pfeife die ist.

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