Jammerjournalisten stellen nur ihre eigene Kaste in den Mittelpunkt

Bei tagesspiegel.de berichten Alexander Fröhlich und Hardy Krüger von einer Demonstration in Cottbus.

Übergriffe bei Demo in Cottbus

Rechte beschimpfen und attackieren Journalisten

Die Journalisten scheinen von „Übergriffen“ so geschockt gewesen zu sein, dass sie diesen Artikel zu zweit schreiben mussten um sich gegenseitig zu versichern, dass Journalisten daran keinerlei Anteil haben.

Bei einer rechten Demo gegen Flüchtlinge wurden Journalisten am Samstag heftig angegriffen.

„Übergriffe“, „beschimpfen“, „attackieren“ und „heftig angegriffen“. Das sind die Worte, die Alexander Fröhlich und Hardy Krüger in Überschrift und ersten Satz des Artikels packen. Die Brisanz der Situation ist damit wohl hinreichend beschrieben.

Ich bin überrascht wie die Nazis es geschafft haben, auf dem Foto des Artikels – das anscheinend nur unter Lebensgefahr aufgenommen werden konnte –  so harmlos auszusehen.

Der Protest richtete sich gegen die Angriffe durch Flüchtlinge in Cottbus, Zuletzt verübten minderjährige Flüchtlinge zwei Messerattacken in dem Einkaufszentrum, vor dem die Demonstration begann.

Bei der Demonstration sind Journalisten attackiert worden.

Ich glaube, wir haben es langsam verstanden.

Ein rbb-Journalist und Szenekenner, der über den Kurznachrichtendienst Twitter auf die Neonazis aufmerksam gemacht hatte, ist von den Rednern verbal angegriffen und namentlich genannt worden.

Wenn ein Journalist einen anderen Journalisten einen „Szenekenner“ nennt, verstehe ich „Aktivist“.

Das ist der Punkt, den Journalisten wie Alexander Fröhlich und Hardy Krüger nicht verstehen: Wenn sich Journalismus und Aktivismus vermischen sind Journalisten keine neutralen Beobachter mehr. Sie sind Akteure.

Und wenn sich andere Journalisten davon nicht abgrenzen, haben sie dasselbe Glaubwürdigkeitsproblem.

Es ist legitim, Akteure auf einer Demonstration zu benennen und zu kritisieren. Es ist nicht legitim, andere Menschen physisch anzugreifen. Aber trotz der alarmistischen Einleitung ist von Gewalt gegen diesen Journalisten-Aktivisten keine Rede.

Bei näherer Betrachtung bleibt von dem großen Aufmacher nichts übrig.

Leider schreiben Alexander Fröhlich und Hardy Krüger nicht, um welchen Journalisten-Aktivisten es sich handelt. Seine Tweets hätte ich gern gesehen und mir meine eigene Meinung gebildet, um festzustellen, ob es sich um Journalismus oder Aktivismus handelt.

Die Stimmung war extrem aufgeheizt, berichteten mehrere Beobachter.

Wenn es nichts schlimmeres zu berichten gibt, verlegen sich Journalisten auf irgendetwas Subjektives.

Mehrfach wurde von den Rednern gegenüber der aufgebrachten Menge die Berichterstattung der Medien über die Probleme in Cottbus kritisiert,

Ja, und? Sollten Journalisten nicht kritisiert werden dürfen? Wofür halten sich Alexander Fröhlich und Hardy Krüger?

Ich glaube, dieser Artikel trägt seinen Teil dazu bei, dass Journalisten noch stärker kritisiert werden.

Über Kritik könnte man auch mal nachdenken, ein Konzept, das manchen Journalisten unverständlich ist.

Journalisten sind selbst von älteren Damen beschimpft worden.

Ich musste lachen ob der Empörung, die die Jammerjournalisten hier mitschwingen lassen. Ältere Damen. Beschimpfen. Journalisten. Unfassbar!

Auch etliche Mitglieder von Neonazi-Gruppen wurden aggressiv

Die Nabelschau der Journalisten ist wirklich unerträglich. Gibt’s jetzt einmal Butter bei die Fische? Nur ein einziges Mal in diesem Artikel? In der Einleitung wurde suggeriert, dass es hier Gewalt gegen Journalisten gegeben hat. Bisher gab es nur erbärmliches Gejammer.

Und wenn wir gerade über Nazis reden: Um welche Neonazi-Gruppen, deren Mitglieder die Autoren auf der Straße erkennen, handelte es sich? Wie sah die Aggressivität denn aus? Wie bei den älteren Damen?

Die Autoren liefern keine Fakten, sie bennenen die Dinge nicht, sie deuten nur an und – so deute ich die Verwendung von starken Worten ohne Substanz – wollen beim Leser Assoziation wecken. Neonazis. Aggressiv. Etliche.

Ich halte es für wahrscheinlich, dass bei der Demonstration auch Neonazis mitgelaufen sind. Es ist richtig, darüber zu berichten. Aber die Art, in der Alexander Fröhlich und Hardy Krüger das tun, zielt darauf ab, alle Teilnehmer zu diskreditieren. Als habe es sich um eine Nazi-Demo gehandelt. Alles Nazis. Wie bei Jan Böhmermann.

Nach Angaben eines anderen rbb-Reporters soll ein Vertreter des Vereins, der die Kundgebung abhielt, gesagt haben, der Sender solle sich von Syrern ein Messer geben lassen, um sich eine Scheibe von denen abzuschneiden, die Klartext reden würden.

Das ist ziemlich direkt und nicht nett, aber es ist nur Kritik an der Berichterstattung des rbb. Der Kritiker ist der Meinung, dass der rbb nicht Klartext berichtet.

Ist das wirklich einen Jammerartikel wert?

Politiker und Journalisten des sogenannten Mainstreams müssten weggeschickt und weggeschlossen werden, soll der Vereinsvertreter unter „Volksverräter“-Rufen der Demo-Teilnehmer gesagt haben.

Ja, dann heult doch! Auch das finde ich unfreundlich und besonders das „weggeschlossen“ geht aus meiner Sicht zu weit.

Ein AfD-Redner, der sich zu den Messerattacken äußerte, wurde mit den Worten zitiert: „Es werden Menschenopfer gebracht von unseren Leuten.“

Zwischen diesem Satz und dem Thema des Artikels besteht kein Zusammenhang. Dass er trotzdem im Artikel auftaucht sagt viel darüber aus, was Alexander Fröhlich und Hardy Krüger unter Journalismus verstehen.

Am Rande wurden auch andere Journalisten angerempelt,

Angerempelt? Ehrlich?

Demnach hat ein 44-jähriger Mann eine auf einer Bank stehende Journalistin geschubst, sie  konnte sich abfangen und blieb unverletzt.

Klingt fast wie Bürgerkrieg. Zum Glück gab es keine Toten!

Ich verurteile Gewalt und auch solche körperlichen Übergriffe. Aber dieses Aufbauschen von Kleinigkeiten ist kontraproduktiv, weil sie dadurch in einen lächerlichen Kontext gestellt werden.

Als die Masse „Scheiss rbb“ skandierte, sei über die Lautsprecher eines vorbeifahrendes Feuerwehrwagens gerufen worden: „Wir grüßen die Patrioten in Cottbus.“

Unglaublich: Die rbb-Kritiker wurden auch noch von Feuerwehrleuten unterstützt. Tut mir wirklich leid, dass niemand auf die Gefühle der Journalisten Rücksicht nimmt.

Jammerjournalisten

In meiner Branche ist Kritik von Kunden ganz normal. Manchmal ist die Kritik gerechtfertigt, manchmal nicht, manchmal ist sie völlig überzogen und manchmal werden Kunden sehr direkt und unsachlich. In Extremfällen wird es auch mal beleidigend.

Das ist nicht schön, aber manchmal kann man etwas daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen. Deshalb wird Kundenkritik systematisch erfasst und ausgewertet.

Niemals würden wir uns deshalb öffentlich über unsere Kunden beschweren, denn die zahlen ja unsere Rechnungen.

Journalisten scheinen mit Kritik ganz anders umzugehen: Sie sind der Meinung, sie wüssten schon alles und machten immer alles richtig, so dass es für sie nichts zu lernen gibt. Sie berichten als Akteure, halten sich aber für schüt­zens­werter als alle anderen.

Vor allem aber beschimpfen sie ihre Kunden öffentlich.

Und sie schreiben Artikel voller Gejammer, in dem sie lächerliche Vorkommnisse gegen Journalisten künstlich aufbauschen.

Der Artikel ist eine echte Inspiration. Ich habe gerade das Schlagwort „Jammerjournalist“ zu diesem Artikel hinzugefügt. Ich bin gespannt, was künftig hinzukommt.

7 Kommentare zu „Jammerjournalisten stellen nur ihre eigene Kaste in den Mittelpunkt“

  1. Die Menschen haben begriffen, dass hier grade ein medienunterstützter Verfassungsputsch stattfindet/Stattfand. Man begreift Journalisten als Feind, weil sie sich der Gesellschaft gegenüber feindlich betätigen.

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