Eine feministische Aktion in Weimar

Heute möchte ich die geneigten Leser dieses Blogs auf eine Kunstaktion (Selbstbezeichnung) aufmerksam machen. Hier ein Link mit einer Bildergalerie, die absolut sehenswert ist.

Die Bilder sind einem Video entnommen, das die Künstlergruppe selbst veröffentlicht hat, weil ihre Aktion, das Goethehaus mit Klopapierrollen zu bewerfen, in Weimar niemanden interessierte. Niemand hatte darüber berichtet.

Seht euch die Bildergalerie an. Ernsthaft, seht euch jedes einzelne Bild an. Ich lache hier immer noch. Die halten ein Schild in die Kamera und haben darauf „Scheidenröslein“ geschrieben.

Als Autor der „Scheidenden Geister“ muss ich diesen Bezug zum weiblichen Geschlechtsorgan aufgreifen. Diese Aktivisten sind klasse! Sie halten das für Emanzipation und machen versehentlich einen hervorragenden Witz.

Sie nennen sich „Künstlerkollektiv Frankfurter Hauptschule“! Hahahaha! Wie sie die Frankfurter Schule anklingen lassen – wirklich nur anklingen! Und dann Hauptschule, herrlich, diese feinsinnige Selbstironie, das soll uns sagen, dabei sind wir gar nicht Hauptschule, wir sind hochgebildet, aber wir sind so rebellisch-anders, wir bezeichnen uns selbst als Hauptschule!

Seht euch das Video an – „Frankfurter Hauptschule LOLita!“. Die ganze Aktion ist fantastisch. Wie die Klopapierrollen fliegen! Dieser gut verpackte, nur nuancenhaft wahrnehmbare Bezug zu Scheiße! Wie sie das hinbekommen! Hahaha!

Um nicht erkannt zu werden, tragen alle Mundschutz, ist ja alles verboten und Widerstand und so! Aber auf den Mundschutz haben sie so Münder gemalt, wie bei Comic-Tieren – oder ist das gar ein Penis, den ein Mädchen vor ihrem Mund trägt? Hahahaha! Ja, auf dem Bild „Weimar Täterschützer“ ist ein Penis zu erkennen!

Ein männlicher Feministen-Künstler, der mit dem T-Shirt „Tod der Reaktion“ in rot-schwarz-gold (von oben nach unten, die bekommen die Flaggenfarben wohl nicht in der richtigen Reihenfolge hin – oder ist das „subtiler“ Widerstand?) trägt ein rosa Pappschild mit der Aufschrift „Verweile doch, du bist so scheiße“! Wie sie ihren fehlenden Einfallsreichtum ironisch aufbereiten und es dem Betrachter vors Gesicht halten, das ist große Kunst!

Es gibt auch eine Choreografie wie sie sich gegenseitig an den Arsch packen. Ist das großartig!

Auf einem Bild sieht man den Garten voller Klopapierrollen, einige fliegen gerade ins Bild, und in der Gartenpforte stehen zwei Personen mit unterschiedlicher Hautfarbe, die scheinen verwundert. Falls sie im Goethehaus gerade mit Geflüchteten arbeiteten, wurden die so gleich an den Feminismus herangeführt.

Sieht euch die Bilder an, lasst euch Zeit, genießt es! Beim letzten Bild kann man sich in Ruhe die Frisuren und Riesen-Ohrlöcher ansehen, und auch das Schild „Humoristische Vergewaltigungslyrik“ ist recht originell!

Ich wäre gern vor Ort gewesen und hätte sie ausgelacht.

Die Story dahinter ist ebenso klasse. Die Künstleraktivisten wollten auf das Frauenbild Goethes aufmerksam machen. Ist das nicht genial? Der Mann wurde 1749 geboren!

Ich möchte nicht weitschweifig werden, aber einige Punkte muss ich herausgreifen, über die sich die maskierten Künstler aufregen:

Als 40-jähriger verführte er die 23-jährige Christiane Vulpius und schwängerte sie.

Das ist nicht einmal nach heutigen Maßstäben strafbar! Ich kann nicht mehr vor Lachen! Große Kunst!

In der Folge hielt er sie von seinem Wohnhaus im Zentrum Weimars fern, da er sich für die nicht standesgemäße Verbindung mit einer Putzfrau schämte.

Goethe schämte sich? Falls es überhaupt wahr ist: Was für ein Verbrechen!

Er schob sie in sein Gartenhaus ab.

Todesstrafe für Goethe!

Noch mit weit über siebzig bedrängte Goethe die 17-jährige Ulrike von Levetzow.

Hier soll das Problem wohl die Werbung um Ulrike sein. Oder Goethes Alter, schließlich wird es explizit erwähnt. Oder ihres? Das ganze ist reine Prüderie! Diese Aktivisten sind lustfeindliche Spackos! Aber in der künstlerischen Dimension haben die das unfreiwillig herrlich aufbereitet in seiner Absurdität!

Immer wieder beutete Goethe Frauen emotional aus, ließ seine Partnerinnen sitzen und verschwand, mitunter ins Ausland.

Heute würde er dafür jahrelang in den Knast gehen! Partnerinnen sitzen lassen! Übrigens ein typisch männliches Verbrechen, das Frauen nie begehen und auch überhaupt nicht begehen können.

Mal im Ernst

Feministinnen jammern einfach immer. Diese hier halten sich für Widerstandskämpfer. Sie machen lächerliche Sachen und glauben sich hinter Masken verstecken zu müssen. Das sind bürgerliche Bengel und Gören mit Angst vor den Konsequenzen ihrer jämmerlichen „Notwehrhandlungen“.

Sie werfen Goethe kriminelles Handeln vor und der heutigen Gesellschaft, dass sie ihn „deckt“. Sie messen ihn an Sexualmoral, und zwar an der des Mittelalters. Die sehen nur unmündige Frauen, die selbst reine Opfer waren und niemals von der Verbindung mit Goethe profitiert haben.

Diese „Künstler“ laufen nach der Aktion durch die Straßen und denken sich wahrscheinlich: „Boah ey, was sind wir feministisch! Wie viel besser wird die Welt durch unseren Beitrag!“

Das ist so leer und hohl.

Am 28.8. ist in Köln Ausstellungseröffnung.

Zur Eröffnung am 28. August ab 19 Uhr wird es ein DJ-Set von Emanuela Cunt und Lana del Drama geben:

Die besten Songs der schlechtesten Menschen – von Mick Jagger bis Michael Jackson

Schlechte Menschen. Männer, selbstredend.

Emanuela Cunt und Lana del Drama gehören wohl zu den Guten in dieser Gut-gegen-Böse-Weltsicht.

Ich habe darüber nachgedacht nach Köln zu fahren, aber der 28.8. ist ein Mittwoch, deshalb habe ich mich dagegen entschieden. Normale Menschen, die arbeiten, werden zur Eröffnung wohl nicht so zahlreich anreisen.

4 Kommentare zu „Eine feministische Aktion in Weimar“

  1. Weiße T-Shirts – und ich kann mich überhaupt nicht für die Brüste begeistern. Arme Mädchen. Können wir bitte wieder die nackten Pussy Riot-Mädchen haben oder wenigstens BH-lose 68er?

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  2. Wie kommten sie eigentlich darauf, Goethes Ehefrau sei Putzfrau gewesen („da er sich für die nicht standesgemäße Verbindung mit einer Putzfrau schämte“)? Vermutlich haben sie im Wikipedia Artikel zu Christiane Vulpius gelesen, dass diese als Putzmacherin gearbeitet hatte. Dass das nicht dasselbe ist wie eine Putzfrau, lernt man in der Frankfurter Hauptschule anscheinend nicht.

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