Wie wir durch Medienberichte manipuliert werden

Der Focus liefert ein Lehrstück, wie Manipulation durch Medien funktioniert.

Es geht um eine Person, die mutmaßlich einen Mord geplant und bei dem Mordversuch einen anderen schwer verletzt hat.

Es geht mir nicht um den Fall über den berichtet wird. Ich analysiere, wie der Autor des Artikels, Göran Schattauer, den Täter durch die Art der Berichterstattung aus der Verantwortung nimmt und das Geschehene verharmlost.

Ende 2015 reiste der damals 17-jährige Amir W. aus Afghanistan nach Deutschland ein. Er lernte Deutsch, besuchte eine deutsche Schule, lebte bei einer deutschen Gastfamilie. Aber wirklich angekommen ist er hier: nie.

Gäbe es ein staatliches Zeugnis für Asylbewerber mit dem Hauptfach „Integration“, vermutlich würde darin der Satz stehen: „Er hat sich stets bemüht.“ Doch Bemühen allein reicht nicht. Amir W. hat das Klassenziel klar verfehlt – und dabei andere Menschen ins Unglück gestürzt.

Schattauer listet Beispiele auf, die zeigen, was die deutsche Gesellschaft investiert hat um Amir zu integrieren: Man bot ihm Sprachkurse, eine deutsche Schule und man brachte ihn in einer deutschen Gastfamilie unter.

Trotzdem wird der mutmaßliche Täter als derjenige eingeführt, der sich um Integration in die deutsche Gesellschaft „bemüht“ hat, obwohl gerade dafür kein Beispiel angeführt werden kann.

Schon die ersten beiden Absätze des Artikel verdrehen die Realität bis zur Unkenntlichkeit, um Amir in einem positiven Licht zu zeigen.

Der junge Flüchtling ist gescheitert, weil er längst nicht so gut eingegliedert war wie viele um ihn herum glauben wollten.

Diesen Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Weil. Amir ist gescheitert, weil andere geglaubt haben, dass er besser eingegliedert war, als es tatsächlich der Fall war.

Der kausale Zusammenhang, den Göran Schattauer hier behauptet ist also: Andere haben die Situation falsch eingeschätzt und deshalb ist „der junge Flüchtling“ gescheitert.

Es schwingt mit: Andere sind Schuld, sie haben die Lage fehleingeschätzt.

Wie genau diese Fehleinschätzung durch andere das Scheitern des armen Amir bewirkt haben soll, lässt Göran Schattauer offen.

Es scheint nur darum zu gehen, die persönliche Verantwortung für die Tat auf andere abzuwälzen und den Vorfall als schicksalhaft darzustellen.

Ich finde auch die Verwendung des Wortes „scheitern“ in diesen Zusammenhang widerlich.

Scheitert man an einer Aufgabe (Integration in die deutsche Gesellschaft), hat man das Ziel dieser Aufgabe nicht erreicht. Das bedeutet nicht, irgendetwas völlig anderes (Mordversuch) zu tun, das nichts mit der Aufgabe zu tun hat.

Mord ist nicht das Gegenteil von „Integration in Deutschland“. Es ist gibt keinen Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen. Aus einer gescheiterten Integration folgt auch kein Mord. 

Wenn jemand eine Prüfung nicht schafft und den Prüfer ermordet, dann ist das nicht „an der Prüfung scheitern“ – es ist Mord. Der Mord ist auch keine logische oder folgerichtige oder zwingende Folge der Prüfung oder des Scheiterns an der Prüfung.

Diese Wortwahl dient nur der Verharmlosung. Scheitern kann schließlich jeder mal. Kennt ja jeder, nicht wahr?

Noch entscheidender aber ist, dass ihm das, was er für die kulturellen Werte seiner Heimat hielt, näher war als die Werte unserer westlichen Demokratie –

Der Inhalt dieser Aussage ist, dass Amir sich nicht um Integration in die deutsche Gesellschaft und deren kulturelle Werte bemühte. Seine kulturellen Werte sind für ihn das Maß der Dinge, nicht die der Deutschen.

Oben hieß es noch, dass er sich stets um Integration bemühte. Nur wenige Sätze später ist die Behauptung bereits widerlegt. Im selben Artikel. Autor Göran Schattauer scheint das entgangen zu sein.

Befremdlich finde ich auch, was mit dem Wort „hielt“ mitschwingt. Einerseits wird durch die Benutzung der Vergangenheitsform suggeriert, dass Amir diese Werte nicht mehr für die Werte seiner Heimat hält. Belegt wird diese Wesensänderung des Angeklagten nicht.

Andererseits unterstellt Göran Schattauer Amir damit, die kulturellen Werte Afghanistans nicht richtig zu kennen. Schließlich „hielt“ er sie nur für die Werte.

Das erscheint mir ein Versuch zu sein, die tatsächlich existierenden Werte in Afghanistan pauschal von einem Zusammenhang zu dieser Tat freizusprechen.

Auch „Heimat“ ist so ein Wort bei dem ich davon ausgehe, dass es der Autor nicht zufällig gewählt hat. Amirs Heimat ist weit weg. Seine Kultur ist Teil von ihm.

Hätte Göran Schattauer „Werte seiner Kultur“ statt „Werte seiner Heimat“ geschrieben würde viel deutlicher werden, dass diese Werte mit den Menschen hierher kommen und nicht fern in der Heimat zurückbleiben.

Ich glaube nicht daran, dass dieses Wort unbedacht gewählt wurde. „Heimat“ ist in Deutschland mittlerweile ein gemiedenes Wort und wird mit Nazis in Zusammenhang gebracht.

dass er offenbar versucht hat, archaische Vorstellungen mit brutaler Gewalt durchzusetzen.

Der Satz ging mit „noch entscheidender“ los und bezieht sich auf die Gründe für das Scheitern der Integration. Göran Schattauer behauptet: Entscheidend für das Scheitern seiner Integration waren seine archaischen Vorstellungen und seine brutale Gewalt?

Das ist hanebüchen.

Das hat doch mit Scheitern nichts zu tun. Integration ist doch nicht abstrakt losgelöst von der Person und ihrem Verhalten. Ein bestimmtes Verhalten einer Person ist vielmehr Teil der Feststellung, ob jemand integriert ist oder nicht.

Wenn jemand einer archaischen, gewalttätigen Kultur angehört und deren Werte teilt, dann ist er nicht integriert in Deutschland.

Er scheitert dadurch nicht daran, das steht ihm nicht auch im Weg, nein, das ist einfach nur eine Zustandsbeschreibung, er ist in diesem Fall einfach nicht integriert.

Am Ende traf die Stichwaffe zufällig den 53 Jahre alten Vater der jungen Frau, der bei der Attacke schwer verletzt wurde. Die Anklage spricht von „versuchtem Mord“.

Die Stichwaffe war offenbar der Täter. Sie traf „zufällig“ den Vater. Wir dürfen gespannt sein, ob es der Anklage gelingt, dem Messer den versuchten Mord nachzuweisen.

Auch diese Formulierung ist beispielhaft für das Herausnehmen des Täters aus der Verantwortung: In der Beschreibung des Tathergangs kommt der Täter nicht vor. Göran Schattauer schreibt dem Tatwerkzeug den aktiven Teil der Tat zu.

Auch das Wort „zufällig“ ist skandalös: Es wirkt als hätte es einen Unfall oder ein Gerangel gegeben, bei dem zufällig der Vater getroffen worden wäre. Dem ist nicht so. Später im Text schildert das Opfer den Tathergang. Es wird deutlich, dass der Täter mit mit vermummten Gesicht in das Haus des Opfers eindrang und auf das fliehende Opfer einstach.

Sein Antrag auf Asyl wurde abgelehnt. Er klagte und durfte vorläufig bleiben. Bis heute ist das Verfahren nicht abgeschlossen. Zeitweise bekam er monatlich 300 Euro vom Staat.

Ich frage mich: Was hat die Information zu Sozialleistungen von 300 Euro monatlich in diesem Artikel verloren? Was will uns Göran Schattauer damit sagen?

Vielleicht hat Amir monatlich 300 Euro als Barleistung vom deutschen Steuerzahler erhalten. War der Weg zum Mordversuch wegen der Höhe der Sozialleistung vorgezeichnet? Hätte es für das Opfer einen Schutz bedeutet, wenn Amir 500 Euro bekommen hätte?

Wie auch immer man die krude Einflechtung der Information „materiell armer Asylbewerber“ interpretieren will – auch sie ist praktisch eine Lüge.

Amir wurde in Pflegefamilien untergebracht, diese Art der Unterbringung ist teuer. Die Stadt Karlsruhe listet beispielsweise folgende monatliche Leistungen für eine Pflegefamilie auf:

  • Pflegegeld für 12-18 jährige: 986 Euro
  • Freiwil­li­ger Zuschuss zur Alters­vor­sorge: 120 Euro
  • Fallbezogen erhöhtes Pflegegeld je nach Förderungsbedarf
  • Beihilfen und Zuschüsse, z. B. für Urlaub
  • Je nach Fall mindestens 50% des Kindergeldes (von 2015 188 Euro): 94 Euro
  • Kostenfreie Familienversicherung (getragen durch alle Beitragszahler)
  • Erstattung der Kosten für die Gesetz­li­che Unfall­ver­si­che­rung (160,23 Euro jährlich): 13,35 Euro

Rechnet man nur die ausgewiesenen Beträge zusammen, kommt man auf 1213,35 Euro. Die tatsächlichen Kosten für den Steuer- und Beitragszahler liegen höher, weil weitere Leistungen hinzukommen, die Fallbezogen oder unregelmäßig gewährt werden.

Die Kosten des Jugendamtes, der Schulen und anderer Einrichtungen werden ebenfalls durch den Steuerzahler getragen.

Ich weiß nicht, welche Kosten die Gesellschaft für Amir tragen musste. Aber ohne Zusammenhang, unwidersprochen und unkommentiert „zeitweise bekam er monatlich 300 Euro“ in den Text einzuflechten ist eine grobe Irreführung.

Amir W. versuchte, in Deutschland irgendwie Fuß zu fassen, aber so richtig geklappt hat es nie. Seinen Job bei McDonald’s (1400 Euro netto im Monat) verlor er, weil er sich mit dem Chef verkracht hatte.

Die Behauptung, dass Amir „versuchte, in Deutschland irgendwie Fuß zu fassen“ wird einfach so in den Raum gestellt. Das einzige Beispiel dazu ist eher ein Beleg für das Gegenteil.

Göran Schattauer versucht Amirs Rolle beim Verlust seines Jobs bei McDonald’s herunterzuspielen, indem er den Jobverlust rein passiv als „verloren“ charakterisiert und von „verkracht“ spricht.

„Verkracht“ deutet auf eine Beziehung auf Augenhöhe hin und weist die Schuld beiden Parteien gleichermaßen zu. Auch das wird ohne Beleg behauptet.

Dabei hat jeder hat eine genaue Vorstellung davon, wer eigentlich mehr in der Bringschuld gewesen wäre, der Chef oder der ungelernte Angestellte.

Göran Schattauer beschönigt Amirs Unfähigkeit, sich in einen Arbeitsplatz einzufügen und erklärt es zu etwas schicksalhaftem, etwas passiven, etwas das einfach so passiert.

In einer Einrichtung des SOS-Kinderdorfs flog er raus, weil man ihm Drogenkonsum nachweisen konnte.

Nicht „weil er Drogen konsumierte„, nein, weil „man“ es ihm nachweisen konnte.

Göran Schattauers Bemühen, Amirs Verhalten passiv zu formulieren zieht sich durch den ganzen Text. Es scheint von dem Wunsch geprägt zu sein, Amir von seiner persönlichen Verantwortung für sein Verhalten freizusprechen.

Oben hieß es, dass er sich stets um Integration bemühte. Diese Behauptung wird im Artikel selbst widerlegt. Amir arbeitete nicht und hielt sich nicht an einfachste Regeln, Göran Schattauer attestiert ihm dennoch das Bemühen um Integration.

Amir W. sagt vor Gericht, dass er sich schon zu Beginn der Beziehung oft mit Kerstin P. gestritten habe.

Er störte sich daran, dass sie auch zu anderen Jungs Kontakt hatte. Jungs, mit denen sie Nachrichten und Bilder auf WhatsApp oder Instagram austauschte, manchmal war ein Herz-Symbol dabei. Er habe ihr daraufhin gesagt: „Wenn Du mit mir zusammensein willst, musst Du die anderen Kontakte abbrechen.“ Er wolle eine „saubere, ehrliche Frau“.

Dieses Verhalten ist für Göran Schattauer „bemühen um Integration“.

Die Richterin reagiert fassungslos: „Warum darf eine junge Frau keine Kontakte zu anderen Männern haben? Die Welt ist voller Jungs!“ Sie klärt den Angeklagten auf, dass bei uns „auch die Frauen etwas zu sagen haben und nicht nur Männer“.

Das hört Amir heute bestimmt zum ersten Mal!

Was Göran Schattauer hier zitiert ist nichts anderes als Heuchelei. So als hätten das nicht schon andere versucht Amir zu erklären. So als wäre die fehlende Erklärung das Problem!

Genauso geheuchelt ist es, dass die Richterin so tut, als höre sie zum ersten mal, dass Amirs Kultur solche Tendenzen hat.

Diese gespielte Empörung, diese geheuchelte Fassungslosigkeit. Ekelhaft.

Demnach soll Amir W. gesagt haben: „Wenn ein Mann in Afghanistan will, dass eine Frau zu ihm zurückkommt, dann kommt sie auch zurück.“

Diese klare Ansage hat er auch Kerstin P. übermittelt, in einer Textnachricht auf dem Handy: „Verarsch mich nicht, sonst ist Dein Leben gefickt.“

Als sich seine deutsche Freundin endgültig von ihm getrennt hatte, speicherte er ihre Nummer in seinem Telefon unter dem Namen „Ratte“.

Dieses Verhalten ist für Göran Schattauer „bemühen um Integration“.

Amir W. wimmert, er habe niemanden töten oder verletzen wollen. Am Tattag sei er „sehr wütend“ zum Haus der Familie P. nach Plüderhausen gelaufen, um mit Kerstin „ein letztes Mal zu reden“. Er wiederholt dies mehrmals, aber die Richterin gibt ihm Paroli. Mit lauter Stimme fragt sie: „Warum haben Sie das Messer mitgenommen?“ „Was wollten Sie mit dem Messer machen?“

Diese Theatralik hat etwas von einem Schauprozess. Was soll das? Was wollte Amir wohl mit dem Messer machen? Mit dem Fleischermesser mit der 17 cm langen Klinge, was wollte er damit nur anfangen?

Mit Handschuhen, maskiert und bewaffnet schleicht er sich in das Haus seiner Ex-Freundin, der er droht und die er als „Ratte“ in sein Handy eingespeichert hatte. Was wollte Amir wohl mit dem Messer machen?

Das Verhalten der Richterin mag aus prozesstaktischer Sicht wohlbegründet sein um ein Geständnis aus Amir herauszulocken.

Auf mich wirkt es inszeniert und geheuchelt. Dieses Verhalten stößt mich einfach nur ab.

Positiv an Göran Schattauers Text ist, dass er sich nicht nur auf den Täter konzentriert. Er gibt die Schilderung des Tathergangs des Opfers umfänglich wider. Das Opfer bekommt eine Stimme. Auch die schweren körperlichen und psychischen Nachwirkungen werden thematisiert.

Versetze ich mich da hinein wird mir ganz anders. Der Vater schildert seinen Todeskampf. Man stelle sich mal vor, wie das ist: Im eigenen Heim. Man geht fest davon aus, dass man stirbt. Reiner Zufall, dass er noch lebt.

Reiner Zufall auch, dass seine Tochter nicht da war, sonst wäre sie wahrscheinlich tot. Und er und seine Frau vielleicht auch. Bei noch etwas mehr Pech wären auch sein Sohn und dessen Freundin im Haus gewesen.

Die ganze Familie ausgelöscht oder nicht ausgelöscht – nicht durch eigene Handlungen zu verhindern. Dieses Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins – wie mag sich das für den Vater anfühlen?

Fazit

Göran Schattauers Text ist für mich beispielhaft für Medienmanipulation. Ohne direkt zu lügen, scheint der Text getragen von dem Wunsch, die Tat nicht mit der Kultur des Täters in Verbindung zu bringen.

Deshalb wird die persönliche Verantwortung des Täters heruntergespielt und deshalb wird seine Herkunftskultur als unabhängig von der Tat dargestellt.

Der Höhepunkt ist für mich, dass man paternalistisch versucht dem Täter zu unterstellen, dass er seine eigene Kultur falsch interpretiert.

Es geht nicht um eine neutrale Berichterstattung über diesen Fall. Überall schwingt eine moralisch-politische Wunschvorstellung mit und der Fall in diesem Sinne interpretiert.

Der Focus zeigt, dass Claas Relotius kein Einzelfall ist. Seine Texte waren voller erfundener Zitate und Fakten, etwas, das Göran Schattauer vermeidet. Aber die typische Relotius-Interpretation der Fakten in eine Richtung, die Manipulation des Lesers, das gibt es auch 2019 und auch in anderen Medien.

10 Kommentare zu „Wie wir durch Medienberichte manipuliert werden“

  1. Ich teile zum größten Teil deine Einschätzung den Stil des Artikels betreffend, was die Stilisierung des Täters zum Opfer der Umstände angeht.

    Mit der Richterin jedoch würde ich nicht annähernd so hart ins Gericht gehen. Ihre Fassungslosigkeit bzgl. Amirs Haltung Frauen gegenüber ist quasi per Amt verpflichtend. Sie muss jeden Menschen als Individuum wahrnehmen und nur das beurteilen, was sie direkt aus seiner Person ableiten kann. Würde sie auch nur andeutungsweise durchschimmern lassen, dass sie „von Typen wie ihm“ nichts anderes erwartet, wäre der Befangenheitsantrag des Strafverteidigers gegen die Richterin nur reine Formalie. Justitia muss blind sein. Eine Justitia, die mit rassistischen Vorurteilen an die Bewertung eines Falles herangeht, wäre dies ganz sicher nicht.

    Auch das Nachbohren, was der mutmaßliche Täter denn mit dem Messer vorhatte, bzw. warum er das zum Haus des Opfers mitgenommen hatte, ist ganz typisches Verhalten von Gerichten. Du räumst ja selbst prozesstaktische Gründe ein. Und um genau die handelt es sich. Jeder weitere Vorwurf über vermeintliche Heuchelei ist da meines Erachtens unzutreffend. Selbstverständlich ist der Richterin klar, warum der da mit einem Messer und dann auch noch vermummt in das Haus eingedrungen ist. Schließlich lautet die Anklage ja auch auf versuchten Mord. Aber um genau dieser Anklage nachgehen zu können, braucht es Beweise gegen den Angeklagten; Beweise für den Vorsatz, die Arglist und die Ahnungslosigkeit des Opfers. Zwar sprechen genannte Faktoren (bewaffnet und vermummt in das Haus eingedrungen) schon eine sehr klare Sprache, aber nichts ist kostbarer als ein protokolliertes Geständnis im Gerichtssaal. Und genau das versuchte sie wohl mit ihrem recht penetranten Nachfragen aus dem Angeklagten herauszukitzeln.

    Gefällt 3 Personen

    1. Ich gebe dir Recht und habe ja auch geschrieben, dass es bei Gericht wahrscheinlich sinnvoll so ist.

      Aber ich bin eben kein Jurist, auf mich wirkt diese Welt, von draußen drauf geschaut, in diesem Kontext abstoßend, weil geheuchelt.

      Like

    1. Die Arbeitszeugnis-Sprache habe ich ebenfalls wahrgenommen.

      Aber: Wenn jemand etwas nicht hinbekommt, heißt das ja noch nicht, dass er sich nicht dennoch bemüht. Und genau das meint der Autor doch auch, der Kontext ist doch klar, er schreibt: „Doch Bemühen allein reicht nicht.“ Der Autor möchte genau das sagen: Amir hat sich bemüht.

      Like

  2. Ich stimme mit Dir ueberein, dass Herr Schattauer hier Manipulation betreibt, um das Narrativ des generell Integrationswilligen aufrecht zu erhalten, der durch unglueckliche Umstaende dann doch zum „Einzelfall“ wurde.

    Wohl ohne direkte Absicht propagiert der Schreiberling aber ein (pauschal berechtigtes) rassistisches Narrativ. Trotz der sprachlichen Umschiffungen – er schreibt von Heimat, statt Kultur oder Rasse – er schreibt von Werten seiner Kultur, die der westlichen Demokratie engegen stuenden, anstatt von genetischer Praedisposition – sagt er im Grunde: Jo, so san’s halt die Afghanen. Und mit diesem unterschwelligen Rassismus hat er z.T. sogar recht.

    Es bedarf eines gewissen IQ, um Konflikte mit Gespraechen, anstatt mit Gewalt zu loesen. In den arabischen, vorderasiatischen Laendern, mit einem mittleren IQ von ca. 85, koennen ca. 50% der Leute eben ihre Konflikte oft nur mit Gewalt loesen. Das ist dort relativ „normal“, oder anders ausgedrueckt, die dominante Kultur. Die echten Asylanten, die vor der gewalttaetigen Kultur dort fliehen, sind durchaus integrationsfaehig. Ein Grossteil der Fluechtilanten, die Deutschland aufgenommen hat, flieht zwar auch vor der dortigen Gewalt, aber nicht weil sie klug genug fuer gewaltlose Konfliktloesungen sind, sondern weil sie zufaellig die Verlierer im dortigen Krieg waren, d.h. mit der Gewalt der dort Maechtigen nicht ganz mithalten konnten.

    Man kann, wie z.B. der Biologe Prof. Robert Sapolsky, die individuelle Schuld auf die Gene, den ausgepraegten Phaenotyp, etc. schieben, wie Schattauer das (unbewusst) macht. Das erlaubt unser Rechtssytem auch, wenn wir Leuten mit besonders niedrigem IQ oder erheblichen psychischen Stoerungen, die Schuldfaehigkeit absprechen. Nur sind das bei Europaeern ganz wenige % der Bevoelkerung, so lange die Glockenkurve des IQ beim Mittelwert 100 liegt. Bei Voelkern mit einem mittleren IQ von ca. 85 ist der Prozentsatz erheblich hoeher; bei Subsahara-Afrikanern ueber 50%.

    Die Unehrlichkeit ist, so etwas als ungluecklichen Einzelfall zu interpretieren. Aber das will in die Koepfe der Gleichheitsideologen nicht rein, dass andere Voelker sehr viel gewaltaffiner sein koennen als die Europaeer. Haette ein Deutscher diese Tat begangen, waere es wirklich ein seltener Einzelfall. Die Kriminalstatistik beweist – trotz der Verschleierungen – dass z.B. Nordasiaten deutlich seltener, aber z.B. Araber, Afrikaner deutlich haeufiger gewalttaetig sind als Deutsche.

    Man kann das natuerlich so machen wie Schattauer, das zum Einzefall deklarieren und dem Taeter pauschal (auf rassistischer Basis) Schuldunfaehigkeit attestieren. Es ist ja nicht so, dass jeder Afghane (oder die Mehrzahl) in der BRD als gewalttaeter auffallen. Damit verschleiert man aber die Tatsache, dass diese Einzelfaelle bei gewissen Fluechtilanten-Gruppen prozentual eben 3x, 5x, 20 mal haeufiger sind, als beim durchschnittlichen Europaeer. Das Resultat einer derartigen Willkommenskultur ist eben, wie auch Merkel schon bemerkte, dass wir mit einem deutlich hoeheren Gewaltrisiko leben muessen. 80% des deutschen Wahlviehs stimmt dem an der Wahlurne auch zu.

    Gefällt 1 Person

  3. Würden wir in einer Ordnung leben, in der die Strafe der Tat möglichst ähnlich ist (tit for tat), gäbe es viel weniger solcher Vorfälle.
    Aber aufgrund solcher Spiesser wie dem Schattauer, die überall in der Politik, im Journalismus, in der Justiz und im Lehramt sitzen, leben wir nicht in einer solchen Ordnung.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar