Männer sind durch und durch schlechte Menschen

Männer wollen sich durch Arbeit selbst verwirklichen. Aus diesem egoistischen Grund nehmen sie keine Elternzeit. Mit dieser Botschaft lässt zeit.de drei Väter zu Wort kommen.

Ja, immer mehr Männer gehen in Elternzeit – inzwischen entscheidet sich jeder dritte Vater dafür. Das heißt aber auch: Auf jeden dieser Männer kommen zwei andere, die es komplett der Mutter überlassen, sich um das Baby zu kümmern.

Wie bei feministischen Medien üblich beginnen die Autorinnen Katja Lewina und Tina Epking zunächst einmal mit Vorwürfen gegen Männer. Zwei Drittel der Männer überlassen es komplett der Mutter, sich um das Baby zu kümmern! Unfassbar!

Wie in feministischen Medien üblich stimmt der Vorwurf nicht. Erstens kümmern sich viele Väter außerhalb ihrer Arbeitszeit im ihre Kinder. Zweitens ist die Versorgung des Kindes mit einer Wohnung, Nahrung und Kleidung natürlich ebenfalls „kümmern“.

Es kann also überhaupt keine Rede davon sein, dass Väter, die keine Elternzeit nehmen, sich nicht um ihr Baby kümmern.

Schon im ersten Satz erliegt die journalistische Qualität der Zeit dem Mutterkult. Nur was eine Mutter tut, ist „kümmern“. Für Essen auf dem Tisch zu sorgen ist ist dagegen toxische Männlichkeit.

Auch in den anderen Partnerschaften sind es vor allem die Mütter, die für die Kinder sorgen: Denn viele Väter setzen nur kurz im Beruf aus, oft für die zwei sogenannten Vätermonate.

Auch die Väter, die nur die zwei „Vätermonate“ Elternzeit nehmen, handeln aus Sicht der Autorinnen moralisch verwerflich. Aus ihrer Sicht sorgen Väter nur dann für ihre Kinder, wenn sie länger Elternzeit nehmen.

Das ist völliger Quatsch. Diese Fixierung auf den Umgang mit den Kindern bei gleichzeitiger Ausblendung jeder anderen Art von Sorge für die Kinder überhöht die Rolle der Mutter so sehr, dass man tatsächlich nur von Mutterkult sprechen kann.

Damit steigen wir in die Geschichte von Hanno Bunjes ein. 35 Jahre alt, zwei Kinder und Softwareentwickler.

Ich mache meinen Job nämlich unheimlich gerne und könnte es nur schwer ertragen, müsste ich ihn für längere Zeit an den Nagel hängen. […]

Ich muss aber auch sagen: Mein Job ist ein absoluter Glücksfall. Ich bin zu guten Konditionen fest angestellt, kann konzentriert und selbstbestimmt an Problemen arbeiten und mein Chef bringt immer Verständnis dafür auf, wenn ich später komme oder früher gehe.

Hanno Bunjes scheint den perfekten Job zu haben. Er scheint nie problematische Situationen am Arbeitsplatz zu erleben. Er scheint alle Anforderungen seines Chefs immer erfüllen zu können, Versagensängste oder gar Versagen scheint er nicht zu kennen.

Insbesondere die von ihm geschilderte Selbstbestimmtheit im Beruf ist wohl eher selten.

Ich glaube nicht, dass Hanno Bunjes‘ berufliche Situation auch nur ansatzweise repräsentativ für Männer und Frauen ist.

Zwar war meine Frau in Elternzeit und somit tagsüber für die Kinder zuständig, sobald ich aber in der Haustür stand, übernahm ich die Kinderbetreuung. […]

Ich habe sie ins Bett gebracht und nachts herumgetragen […]. An den Wochenenden investierte ich sowieso meine komplette Zeit und Energie in meine Familie.

Hanno Bunjes hat den perfekten Job. Kommt er aber nach Hause „übernimmter die Kinderbetreuung. Komplett.

Das zeigt, die absurd die Eingangsaussage der beiden Autorinnen Katja Lewina und Tina Epking ist: Es kann keine Rede davon sein, dass Väter, die keine Elternzeit nehmen, die Kinderbetreuung „komplett der Mutter überlassen“.

Im Gegenteil: Derjenige Elternteil, der für das Einkommen der Familie sorgt, schlägt sich auch noch die Nächte um die Ohren, statt sich für seine Arbeit auszuruhen.

Für seine Frau scheint das in Ordnung zu sein.

Manche Frauen scheinen wirklich gar keine Anforderungen an sich selbst zu haben.

Jetzt kann ich meine Frau viel besser entlasten, indem ich zum Beispiel auch mal übers Wochenende mit den Jungs wegfahre.

Hanno Bunjes scheint es für seine Aufgabe zu halten seine Frau zu „entlasten“.

Ob seine Frau es auch als ihre Aufgabe betrachtet, ihn zu „entlasten?“

Klar hätte meine Frau es lieber gesehen, hätte ich wenigstens die zwei Vätermonate genommen.

Die Frau von Hanno Bunjes scheint eine echte Sympathieträgerin zu sein: Er versorgt die Familie mit seiner Arbeit, kümmert sich abends, nachts und am Wochenende um die Kinder, aber seine Frau ist trotzdem nicht zufrieden. Er soll gefälligst Elternzeit nehmen.

Wahrscheinlich möchte sie auch tagsüber „entlastet“ werden.

Aber finanziell hätten wir das definitiv zu spüren bekommen, einfach weil ich besser verdiene als sie. Wir hatten mein volles Einkommen also ziemlich nötig. Mit null Verdienstausfall hätte ich mich vielleicht darauf eingelassen. Vielleicht aber auch nicht.

Nach dem ganzen Gerede kommt am Ende der ganz einfache Fakt: Die Familie hätte die Elternzeit des Vaters finanziell „definitiv zu spüren bekommen“.

Auch wenn sein Job stressiger und weniger sinnstiftend wäre – in Wirklichkeit hatte er wohl gar keine Wahl, wenn die Familie ihren Lebensstandard halten wollte.

Mit diesem Ende erscheint mir auch Hanno Bunjes‘ Frau noch viel unsympathischer zu sein: Sie scheint große Ansprüche an ihren Mann zu haben, ohne sich dabei um die wirtschaftlichen Folgen für ihre Familie zu kümmern.

Ich finde den Kontrast zwischen Mann und Frau extrem: Hier der Mann, der die Familie versorgt und der große Anstrengungen unternimmt, seine Frau zu „entlasten.“

Dort die Frau, die das anscheinend nicht zu schätzen weiß und – obwohl sie es sich nicht leisten können – fordert, dass er auch tagsüber zu Diensten sein soll.

Als nächstes Beispiel führen die Autorinnen den Geschäftsführer und zweifachen Vater Philip ein.

Ich habe eine eigene Firma, die so klein ist, dass ich an der Spitze stehe und meine Kunden direkt betreue. […]

…es ist ein so spezialisiertes Geschäft, dass meine Kunden mich immer persönlich anrufen. Sie haben meine Mobilnummer und melden sich zu jeder Uhrzeit. […] Da ist es egal, ob es Wochenende oder spätabends ist oder ich gerade ein Kind bekommen habe.

Philip ist ein erfolgreicher Unternehmer, bei dem ständige Erreichbarkeit erforderlich ist.

Wenn jemand mit einem Beruf wie Philip Kinder haben möchte, kann er das nur in einer Beziehung mit klassischer Rollenverteilung umsetzen. Der Beruf lässt ein anderes Arrangement nicht zu.

Ich hätte allerdings sehr gern Elternzeit genommen.

Philip hat klare Vorstellungen.

Gerade am Anfang hätte ich meine Frau gern unterstützt und hätte mehr Zeit mit meinen Töchtern verbracht. Für meine Frau waren vor allem beim ersten Kind die ersten Wochen und Monate ziemlich hart, da wir ja noch keinerlei Erfahrung oder Routine hatten. Ihr Leben hat sich damals schlagartig geändert, von der berufstätigen Journalistin zur Mutter. Es wäre hilfreich gewesen, wenn ich ihr hätte zur Seite stehen können.

Das Maß an Selbstaufgabe finde ich beeindruckend. Philip hat einen extrem fordernden Job, trotzdem denkt er nur an die Situation der Mutter.

So als ob für ihn alles gleich bleiben würde. Tatsächlich ändert sich außerhalb der Arbeit auch für ihn alles. In den Nächten wird er – genau wie die Mutter – vom schreienden Kind geweckt und geht dann am nächsten Tag müde ins Büro.

Ich finde das Konzept der Elternzeit gut. Bei uns in der Firma wird dieses Modell auch gelebt – allerdings nur unterhalb der Geschäftsführerebene. Einer unserer Mitarbeiter war dieses Jahr zwei Monate nicht da, weil er sich um sein Kind kümmert und nächstes Jahr nimmt er wieder drei Monate. Wir unterstützen das total. Bei mir selbst war es nur leider nicht machbar.

Hier wird der große Zusammenhang deutlich: Ohne Menschen wie Philip, die unter Inkaufnahme persönlicher Nachteile im Beruf alles geben, gäbe es die anderen Jobs gar nicht, in denen Väter Elternzeit nehmen können.

Während Philip für den Wohlstand seiner Familie und seiner Mitarbeiter (und deren Familien) sorgt, formulieren Feministinnen nur Ansprüche an andere. In ihrer Welt sollen Männer gefälligst mehr Sorgearbeit übernehmen.

Eine Situation wie die von Philip kommt dabei in der feministischen Welt gar nicht vor.

Thomas ist dreifacher Vater, 39 Jahre alt und Personalleiter.

Kurz bevor sich die Zwillinge ankündigten, hatte ich das Unternehmen gewechselt und eine neue Führungsposition übernommen. Ich war also gerade aus der Probezeit raus und meine Verantwortlichkeiten wurden nach und nach ausgebaut. In dieser Situation für längere Zeit auszusteigen, hätte mir das Gefühl gegeben, dass ich illoyal gegenüber meinem Arbeitgeber bin. Das wollte ich auf keinen Fall. […]

Aber auch jetzt, drei Jahre später, wüsste ich nicht, wie ich zwei Monate oder länger fehlen könnte.

Auch hier die gleiche Situation: Der Vater hat einen verantwortungsvollen Beruf in dem er sicher auch gut verdient.

Die meisten Väter in meinem Unternehmen machen das anders. Von zwölf Vätern haben zehn mindestens die zwei Vätermonate genommen. Nur ein Kollege und ich blieben trotz Baby im Job. Alle, die aus der Elternzeit zurückkommen, erzählen immer völlig begeistert von der Zeit, die sie mit ihrem Kind verbracht haben. Ich hingegen habe absolut nicht das Gefühl, dass mir deshalb etwas fehlt.

Die meisten Väter sind von ihrer Elternzeit begeistert. Auch wenn Thomas das nicht so sieht, zeigt das doch, wie absurd der Vorwurf ist, dass Väter deshalb keine Elternzeit nehmen, weil sie sich beruflich so toll selbst verwirklichen können.

Männer fühlen sich für die wirtschaftliche Sicherheit der Familie verantwortlich, das hat für sie Priorität. Das ist der Hauptgrund, warum viele Männer keine Elternzeit nehmen.

Für meine Frau ist es übrigens völlig in Ordnung, dass sie diejenige ist, die zu Hause bleibt. Ich verdiene schließlich wesentlich mehr als sie. Es wäre schlicht strategisch ungünstig, es auch nur zeitweise andersherum zu machen.

Wenigstens scheint Thomas eine der wenigen Frauen zu haben, die keine krankhaft unzufriedene und permanent fordernde Jammerfrau ist

Die Zeit, die mir außerhalb der Arbeit bleibt, widme ich aber durchgehend meiner Familie. Ich habe keine zeitraubenden Hobbys, also verbringe ich meine Abende, Wochenenden und Urlaube komplett mit den Kindern.

Auch Thomas kümmert sich nach seinem Job um seine Familie.

Fazit

Gemeinsam ist den drei Vätern, dass sie sich in ihrer Freizeit in erster Linie nicht um sich selbst, sondern um die Familie kümmern. Sie möchten die Mutter „unterstützen.“

Die Frage, ob es nicht eher der Vollzeit arbeitende Elternteil ist, der sich in seiner Freizeit erholen sollte, statt sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, stellt keiner der Männer.

Wir sind so weit gekommen, dass diese Frage gar nicht mehr gestellt wird. Aus feministischer Sicht können sich Männer im Beruf völlig eigenbestimmt selbst verwirklichen. Arbeiten ist für Männer der Quell reiner Freude.

Selbst bei den drei von der feministischen Zeit handverlesenen Beispielen stellt sich nur bei Hanno Bunjes die Situation tatsächlich so dar. Aber selbst in seinem Fall liegen wirtschaftliche Zwänge vor.

Ohne Verdienstausfall wäre auch er – der Mann mit dem perfekten Job – ins Wanken gekommen.

Die drei Männer im Artikel verdienen besser als die Frauen. Auch den Frauen dürfte dieser Fakt nicht entgangen sein.

Die Frauen wissen also worauf sie sich einlassen und wie die Situation aussieht, wenn sie Kinder haben werden. Mit einem besser verdienenden Mann kommt eben immer noch das wirtschaftliche Argument dazu, was gegen die Elternzeit der Männer spricht.

Leider hat sich die Zeit auf die Aussagen der Männer beschränkt. Die Meinungen und Ansichten der zugehörigen Partnerinnen hätte ich gern gelesen, besonders von Hanno Bunjes‘ Frau.

Ich vermute es wäre eine überbordende Anspruchshaltung zutage getreten. Selbst Hanno Bunjes‘ Unterwürfigkeit wäre nicht gut genug gewesen. Das ist natürlich reine Spekulation.

In meinem Umfeld erlebe ich einen differenzierten Umgang mit der Elternzeit. Ob und wie lange Väter Elternzeit nehmen ist eine gemeinsame Entscheidung der Eltern, die sie unter Abwägung der Vor- und Nachteile treffen.

In diese Entscheidung wollen sich die Paare nicht hineinreden lassen, weder von besserwisserischen Feministinnen noch vom Staat – auch wenn die staatlich gesetzten Anreize wie das Elterngeld für die Vätermonate bei der Entscheidung berücksichtigt werden.

Ich erlebe auch, dass in meinem Umfeld Leistung anders bewertet wird als von den Autorinnen des Artikels.

Wenn Väter zwei Monate Hause bleiben um sich um das Kind zu kümmern wird das – von Männern und Frauen – nicht als Leistung wahrgenommen, sondern eher als zusätzlicher Urlaub betrachtet. Manche Familien nutzen die Elternzeit für ausgedehnte Reisen.

Die Männer und Frauen in meinem Umfeld sehen es nicht so, dass Männer aus egoistischen Motiven keine Elternzeit nehmen. Für diese Familien ist Elternzeit eine Vergünstigung, die der Sozialstaat bietet, die man sich aber auch leisten können muss.

Die Entscheidungen, die Eltern treffen, sind unterschiedlich, weil die familiären und beruflichen Situationen unterschiedlich sind.

Wenn sich die Frage nach der Elternzeit stellt, überwiegt das Interesse an der langfristigen Sicherung des Lebensstandards der Familie das Interesse an der kurzfristigen Sorgearbeit für zwei Monate.

Die Frauen in meinem Umfeld verstehen, wenn der Partner – wie Philip und Thomas – nicht zwei Monate aussetzen kann, weil es langfristig das Einkommen gefährdet.

Nur Feministinnen pressen alles in ein Schwarz-Weiß-Schema und versuchen, eine Seite moralisch anzuschwärzen. Männer sind in ihren Augen durch und durch schlechte Menschen.

Feministinnen können sich nicht vorstellen, dass Beziehungen keine Kampfarenen sind.

20 Kommentare zu „Männer sind durch und durch schlechte Menschen“

  1. Zitat: „.. Sie möchten die Mutter „unterstützen.““

    Womit mal eindeutig gezeigt ist (und die Väter benennen es ja auch so), dass mehrere Jahrzehnte Gehirnwäsche durchaus tiefe Furchen hinterlassen haben in den Köpfen vieler Männer & Väter.

    Andererseits sollte man konzedieren, dass es auch sehr positiv zu sehen ist, wenn Papas sich mehr und mehr um den Nachwuchs kümmern. Und zwar in beiderlei Hinsicht, materiell und ideell. Oder platt formuliert: Nestbau und Jagd!

    Und da liegt die Crux – Väter meinen, es der Frau zuliebe tun zu müssen! Und somit wieder zu meinem Einstieg: Brainwashing. Unterstützt durch solche Blätter wie der „Zeit“ oder solchen Firmen wie Mestemacher, die alljährlich den „Spitzenvater des Jahres“ küren ..

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    1. Andererseits sollte man konzedieren, dass es auch sehr positiv zu sehen ist, wenn Papas sich mehr und mehr um den Nachwuchs kümmern. Und zwar in beiderlei Hinsicht, materiell und ideell.

      Ich halte das ja ebenfalls für eine positive Entwicklung. Nur dass das den Männern bei einer Scheidung nichts nützt und die tiefere emotionale Bindung zwischen Vätern und Kindern in diesem Fall sogar zu größeren Problemen führt. Der Schlag ist dann härter und es reißt den Vater noch viel stärker aus der Bahn.

      Außerdem geht mir diese extrem überhöhte Rolle der Mutter so tierisch auf den Keks. Mütter werden für das Beste seit geschnitten Brot gehalten.

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      1. Viel und geballte Fakten zur Bigotterie in einer Antwort, Siggi. Genau so ist es, denn der Trennungsvater soll nun gefälligst die Kohle ranschaffen und nicht mehr die Elternzeit nehmen, diese faule Sau. Hat der denn gar kein Verantwortungsbewusstsein, dieser niederträchtige Hallodri und Tunichtgut?

        Währenddessen: Heil der Heiligen Mutter, Glucke Gottes, die sich tagtäglich in Doppel- und Dreifachbelastung aufopfert, währenddessen dieser miese Sack sich nun im Schichtdienst und mit zusätzlichem Zeitungsaustragen noch einen faulen Lenz macht.

        Anm: Dieser Kommentar kann Spuren von Injurien und Sarkasmus enthalten.

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    2. Du hast ja recht, aber ob in der feministisch regierten Zeit.de dieses „der Frau zuliebe“ nicht vielleicht hinzugedichtet oder eben durch Vorauswahl bestimmt wurde, bleibt ein Geheimnis. Vielleicht tun es viele Maenner fuer sich selbst und fuer ihre Kinder, denn auch bei Vaetern kann man eine Hormonumstellung nach der Geburt feststellen.

      Die Dichotomie ist doch, dass fuer Feministinen die Mutter immer die Heilige und die Prinzessin auf der Erbse ist, sie andererseits aber vom Mutter werden abraten, da sich die Frau doch nur im Beruf selbst verwirklichen kann. Komisch, dass seit 200.000 Jahren Mutter sein das normalste der Welt war und erst seit knapp 60 Jahren ist es vermehrt zugleich Gottgleich und etwas Abzulehnendes. Frei nach Danisch: Feministinnen, wer fickt sowas?

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      1. Über dein „frei nach Danisch“ musste ich herzlich lachen. Ich denke die Antwort ist: Die Männer, die solche Frauen für ganz normal halten.
        Und wie sollen junge Männer denn andere Standards entwickeln, die sie an Frauen stellen? Ihre gesamte Umgebung stellt Anforderungen nur an sie und redet ihnen ein, dass es ihre Aufgabe ist, die Wünsche der Frauen zu erfüllen, weil die ja den schwierigsten Job der Welt haben.

        Nur wenige werden so tief in alternative Blogs einsteigen, dass sie irgendwann die rote Pille wenigstens mal zu Gesicht bekommen.

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      1. Das gleiche Milieu, dass sich einst der RAF angeschlossen hat und das ist auch so gewollt. Im Kommentarbereich gibt es Vollzeit beschäftigte Aufheizer. Die werden mit Sicherheit bezahlt.

        Viel spannender ist die Frage nach den Besitzständen und bei kaum einem Medium ist die Frage spannender als bei der ZEIT. Das Blatt ist auffallend glossig, hat Podcasts, Reportagen, Interviews und ein modernes Design. Alleine die Menge der Artikel lässt auf viel Geld schließen. Die Anzeigenpreise sind aber nicht besonders hoch und erklären nicht die Finanzierung. Ich wage auch zu bezweifeln, dass viele für die Paywall-geschützten Artikel zahlen. Gegeben der Ausgaben halte ich das auch für unzureichend. Angeblich steigt die Auflage, aber es sieht so aus als würden die Zeitung faktisch verschenkt, um die Zahlen zu schönen.

        Das Blatt gehört zum Holtzbrinck-Verlag. Das ist eigentlich ein Doppelverlag, mit zwei Brüdern an der Spitze, die faktisch kooperieren. Die Holtzbrincks bringen auch Tagesspiegel, Wirtschaftwoche WiWo und Handelsblatt heraus. WiWo hatte einen fliegenden Personalwechsel zu ungunsten des damaligen Herausgebers Roland Tichy, der heute bekanntlich bloggt. Auch Ulrika Meinhofs konservative Tochter Bettina Röhl wurde gegangen. Übernommen hat Miriam Meckel, einst Staatssekretärin der SPD-Regierung in NRW und Frau von Anne Will.

        Der eigentlich heiße Faden ist aber vermutlich Josef „Mord im Weißen Haus“ Joffe. Joffe kommt hie und da aus dem Orbit, um eine halbkonservative Meinung kundzutun.

        Joffe ist jüdisch. Er wurde während des Krieges in Polen geboren. Ich werde hier explizit spekulativ: vermutlich in einem Elternhaus, dass seine Haut mit Kooperation rettete. Zumindest erkläre ich mir Joffes Einstellung auf diese Weise. Seine Eltern müssen nicht direkt Kapos im engen Sinn gewesen sein, aber … na ja.

        Jedenfalls gibt es bei Joffe ein bedingungsloses Anbiedern an die Macht. Er ist Teil des Hoover Institutes und der Atlantik-Brücke. Das Hoover-Institut ist konservativ und ich denke, dass Joffe bewusst die Leute täuscht. Als Europäer gilt er garantier als schrullig genug, dass man ihn nicht mit seiner Zeitung und deren Ideologie konfrontiert. Der Mann hat Verbindungen und daher kommt vermutlich auch das Geld.

        Das ganze Blatt ist auf Elitenhuldigung ausgelegt. Es nährt auch bewusst den Narzismus der Leser. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, aber es ist klar, dass die Finanzierung nicht wirklich legal ist und dass das Blatt viel zu strategisch arbeitet, um als marktorientiert durchzugehen. Gelder kommen vermutlich aus der Ecke Carlo Slim, George Soros, Silicon Valley. Denkbar, wenn auch weniger wahrscheinlich, ist tatsächlich auch das CIA. Das feministische Magazin „Ms.“ von Gloria Steinem mitbegründet, war anfangs teils CIA-finanziert, wie die Gründerin heute offen eingesteht.

        Auffällig ist, dass die ZEIT stärker noch als „Ms.“ und die echten Feministen, die noch jedenfalls teilweise vernünftig sind, sehr stark an der Zerrüttung der Familie und der Entmännlichung der Gesellschaft arbeitet. Das ist strategisch interessant. Aber das will ich hier nicht auch noch ausführen. Jedenfalls gibt es zwar die Pornografisierung in der ZEIT nicht in echten feministischen Publikation, aber die Stoßrichtung von ZEIT und dem „Ms.“ Magazine sind ähnlich genug, um eine Mitfinanzierung des CIA nicht völlig auszuschließen. (Caveat: Explizit nur spekulativ)

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        1. Danke für die spannenden Ausführungen, auch wenn es eher eine rhetorische Frage war :-).
          Da mich seit Mitte der 90er nicht mehr interessiert, was in der ZEIT steht (früher war ich ein paar Jahre Abonnent, tja, aber irgendwann kam der Punkt, da wusste man schon, was in der nächsten Ausgabe stehen würde), habe ich mich mit Besitz- und Finanzverhältnissen dort nie beschäftigt. Höchst interessesant, was sie dazu sagen.

          Vor ein paar Monaten kam ein feature im TV über das Sponsoring von (Buch)Verlagsgründungen und einzelner Bücher durch die CIA zwischen ’45 und ’80. Das macht man heute wahrscheinlich nicht mehr, dazu lesen die Leute zu wenig Sachbücher. Dafür bezahlt man halt Astroturfer oder macht gleich einen eigenen Kanal auf. (Due EU hat ja diesbezüglich auch Pläne.)

          Handelsblatt und WiWo war ebenfalls meine Lektüre, bis vor wenigen Jahren, d.h. bis zur „SPD-Übernahme“. Herrn kill-the-president-Joffe lese ich, wenn er bei Politico auftaucht, was aber nur evoziert, dass er wie Döpfner auf mehrjähriger Kreuzfahrt sein könnte und ab und an einen adabei-Text abliefert, um seine connections zu pflegen.

          Carlos Slim musste ich googeln. Treffend finde ich den Ausdruck „Elitenhuldigung“ und das Ansprechen des Lesernarzismus.
          Und wenn ich bei Siggi so querlese, was hinsichtlich Zerrüttung und Entmännlichung in der Z publiziert wird, drängt sich mir der Gedanke an ein vornehmlich weibliches Lesepublikum auf. (Oder ist der männliche Masochismus so weit fortgeschritten?) Ein Phänomen, dass der Buchmarkt gut kennt, btw. Zwischen 70 und 80% aller Buchkäufer sollen Frauen sein.

          Den hierzu strategisch interessanten Teil lese ich dann bei Ihnen weiter, ja? 🙂

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          1. Carlos Slim hält Mehrheiten in etwa der Hälfte Unternehmen im Leitindex der mexikanischen Börse und hat garantiert Mafiaverbindungen. Er besitzt auch einen beträchtlichen Anteil am weltweit einflussreichsten Leitmedium, der New York Times. Die Times musste einst mit seinem Geld vor dem Konkurs gerettet werden. Das erklärt vermutlich die Hysterie wegen der geplanten Mauer. Die US-mexikanische Grenze ist der größte Drogenumschlagsplatz der Welt.

            Es gibt natürlich keine Zahlen, die die Geschlechterverteilung der Zeitleser belegt. Ich vermute an Hand der Kommentare, dass das Geschlechterverhältnis ausgeglichener ist als im Buchhandel. Marcel Reich-Ranicky wurde mal als Frauenfeind abgestempelt, weil er meinte, dass Männer eher Zeitungen und relevante Bücher lesen, während die Masse von Frauen gelesen werde.

            Der Buchhandel ist auch auf Entmännlichung angelegt. Die Produkte sind aber so weit aufgestellt, dass sich die Ansprache direkt auch in den Verkaufszahlen niederschlägt. Frauen interessieren sich statistisch gesehen weniger für die großen, öffentlichen Themen. Zeitungen schaffen nur ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis, wenn sie sich total weiblich aufstellen.

            Das Interesse der Männer, das sich auch in der Geschlechterverteilung aktiver Politiker niederschlägt, ist eine Gefahr für Eliten. Es gibt so viele Aspekte in der wechselnden Geschlechterdynamik, die ich auch noch nicht ganz aussortiert habe. Gelegentlich spreche ich Teile davon in meinem Blog an. Klar ist, dass es ein großes Tabu gibt. Die Beschäftigung mit dem Verlust von Männlichkeit wird bewusst in den Leitmedien als „Verunsicherung“ belächelt. Darüber soll man nicht nachdenken. Feminismuskritik dreht sich oft auch nur um die vermeintlich männlich gewordenen Frauen und „ihre“ Kinderlosigkeit. Ein Elefant im Raum ist, dass Weiblichkeit sehr, sehr viel stabiler ist als Männlichkeit. ZEIT-Leser sind Männer, die sich einreden was besseres zu sein, wenn sie ihre Männlichkeit verleugnen. Entmännlichte Kerle sind allerdings, anders als von Natur aus weiblich veranlagte Männer, eine hochaggressive, problematische Spezies.

            Schönes Wochenende

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            1. Wie kann man Annahmen über das Geschlechterverhältnis der Kommentatoren anstellen, wenn man gleichzeitig vermutet, dass bezahlte Atroturfer unterwegs sind?
              Mhm, schwierig.
              Wenn ich mich allerdings umgucke, sehe ich kaum weibliche Blogger zu politischen Themen. Erlaubt das einen Rückschluss?

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              1. Man kann bei der ZEIT die Kommentarhistorie einsehen. Die Professionellen kommentieren auch im Minutentakt. Das Geschlechterverhältnis ist natürlich geschätzt. Ich hab mir das Treiben aus humoristischen Gründen eine ganze Weile angschaut. Es ist mein Gesamteindruck, dass dort immer noch recht viele Männer lesen und kommentieren.

                Ich denke die Geschlechterverteilung unter Bloggern gibt auch Aufschlüsse.

                Es gibt sehr viele professionelle Journalistinnen. Die machen das, weil sie gerne schreiben, nicht wegen des Sujets. Viele purzeln von Außenseiterthemen in das Politische, weil sie anpassungsfähig, um nicht zu sagen „devot“, sind. Man sieht das an den Karrierepfaden.

                In der brotlosen politischen Bloggosphere schreiben v.a. Männer, weil sie etwas zum Thema sagen möchten. Frauenblogs sind meist über Basteln, Turnen, Kochen, Reisen …. Hier schlägt die Selbstauswahl zu. Sie sehen beim WordPress Reader schon, dass die meisten vorgeschlagenen Themen Frauenhobbies sind. Da steht „Basteln“ nicht „Bundeswehr“, „Erziehung“ nicht „Computer“.

                In den kommerziellen Medien werden Frauen als Journalistinnen reingezogen, obwohl sie genauso gut über Theater oder so schreiben könnten, während Männer, deren Interessen in der Politik liegen, auf den Rand geschoben werden.

                Es gibt auch eine interessante Verweiblichung des Journalismus selbst.

                Mit dem Ende der Schröderjahre endeten auch die sachlichen Artikel über Reformen, Gesetze, Behörden, Ausgaben usw. Es gibt kaum Sachartikel heutzutage. Die Mehrzahl der Artikel besteht aus Personengeschichten. „X hat a gesagt, aber Y findet das doof“, „Kann sich X behaupten?“ … eine Soap Opera. Jede Zeitung ist heute wie Gala und Bunte. Jede!

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  2. Prima Analyse oben im Haupttext – danke!

    Ich würde vielleicht noch einen Punkt ergänzen: die zweifelhafte Auswahl der Väter. Wir haben da also:
    – einen Chef
    – einen Personalleiter
    – einen Kreativen, der im Job alles darf

    Wie typisch sind denn solche Väter? Warum hat man keinen Elektriker genommen, warum keinen Arbeiter aus der Papierfabrik, warum keinen reisenden Vertreter, der Tierfutter an BioTech-Firmen verkauft?

    Die Manipulation in diesem Zeit-Artikel beginnt schon mit der Auswahl der Väter: das sind entweder Unternehmer – man konnte leider keinen Vorstands-Chef eines DAX-Unternehmens für eine persönliche Aussage gewinnen – oder Leute, die in ihrem Beruf alle denkbaren kreativen Freiheiten haben (und trotzdem super bezahlt werden).

    Die Unterstellung der Zeit ist klar: Arbeit ist für Männer nicht aufreibende Maloche, sondern etwas ganz Großes, etwas das Frauen endlich auch mal gerne machen würden …

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