Warum die Erziehung von Söhnen einfacher ist als die Erziehung von Töchtern

Die Datenlage ist klar, Jungen werden vom deutschen Bildungssystem benachteiligt. Bei gleicher Leistung bekommen sie schlechtere Noten als Mädchen.

An anderen Stellen wird geäußert, dass Jungs zwar genauso intelligent wie Mädchen seien, sie aber selbst schuld wären, das sie trotzdem schlechtere Noten bekommen.

In dieser zynischen Sicht ist es nicht das Versagen der Schulen und ihrer Pädagogen, sondern es ist die Schuld der Kinder, dass die Noten nicht ihre tatsächlichen Leistungen widerspiegeln.

Ob man sich auf diese Sicht der Dinge einlässt oder nicht, das Ergebnis ist dasselbe: Mit Söhnen haben Eltern in der Schule durchschnittlich mehr Schwierigkeiten als mit Töchtern.

Auch an anderen Stellen werden Jungs gegenüber Mädchen benachteiligt. Bei Alles Evolution wird darüber berichtet, dass nach offiziellen Aussagen amerikanischer Universitäten bei Sex zwischen zwei Betrunkenen der Mann verantwortlich und damit ein Vergewaltiger ist.

Männer sind häufiger Opfer von Gewalt als Frauen.

Sind erwachsene Frauen zu dumm um Nudeln zu kochen und brennen fast ihre Wohnung ab, werden sie nicht für ihre Dummheit verantwortlich gemacht. Männer nehmen die Schuld auf sich. Für Männer gäbe es in dieser Situation nur Hohn und Spott.

Eine Bundesjustizministerin kann öffentlich Jungen zur Beschneidung freigeben und sich gleichzeitig mit fadenscheinigen Argumenten gegen die Beschneidung von Mädchen verwahren.

Die Nachteile der Jungen werden aber nicht als Benachteiligung thematisiert. Es herrscht wie bei den Schulnoten die Ansicht vor, dass Jungen selbst für ihre Situation verantwortlich sind.

Mädchen

Für Mädchen stellt sich die Situation anders dar. Sie bekommen überall erzählt, wie schlecht die Welt zu ihnen ist und dass sie Opfer sind.

Häufig werden Ergebnisse dargestellt wie beispielsweise die Anzahl der Abgeordnetensitze in Parlamenten, die durch Frauen besetzt sind, und damit die angebliche Benachteiligung von Frauen „belegt“.

Bei Jungen ist das nicht so: Stellen Mädchen die Mehrzahl der Abiturienten wird daraus nicht Diskriminierung gegen Jungen, sondern ein Versagen der Jungen abgeleitet.

Mädchen bekommen auch beigebracht, dass sie zwar Opfer von Gewalt werden (natürlich nur von Männern), dass aber ihr eigenes Verhalten niemals etwas damit zu tun hat.

Und woher sollen die Mädchen es auch wissen? Das Mädchen weiß nicht ob eine bestimmte Handlung durch Diskriminierung motiviert ist oder nicht. Sie beobachtet nur ein Ereignis und führt es auf den Mechanismus zurück, der ihr überall eingeredet wird: Sexismus.

Die Sicht der Eltern

Aus Sicht der Jungen ist die Situation für Jungen ungerecht. Sieht man die Welt jedoch aus der Sicht von Eltern, stellt sich die Situation anders dar.

Eltern müssen ihren Töchtern gegen die öffentliche Meinung Vernunft und Eigenverantwortung beibringen. Bei ihren Söhnen tun sie dies im Einklang mit der öffentlichen Meinung.

Überall hören Mädchen, dass sie es schwerer haben und dass Männer daran Schuld seien. Mädchen eröffnet sich damit ein leichter Weg um eigenes Versagen zu kaschieren.

Jungen haben diese Möglichkeit nicht. Sie müssen von Anfang selbst bestehen – wie im richtigen Leben.

Die Jammerkarte hat natürlich Auswirkungen auf die Mädchen. Möchten die Eltern, dass ihre Töchter lernen ein selbstbestimmtes Leben zu führen, müssen sie gegen sie das gegen alles und jeden in der Umgebung tun: Kindergarten, Schule, Medien und Politik – alle reden den Mädchen ein, dass sie Opfer sind.

Mädchen haben es – häufig subtil – leichter im Leben, wie sollen Eltern das benennen und belegen? Und vor allem: Wie sollen sie ihren Töchtern klar machen, dass es später im Leben oft nicht mehr so läuft?

Bei Mädchen müssen Eltern gegen die öffentliche Meinung antreten, die Mädchen beispielsweise einredet, sie könnten einfach alles haben – häufig sogar, dass ihnen alles zusteht -, ohne Abstriche: Erfolg, Karriere, einen perfekten Partner und Familie.

Die Erwartungshaltung an den einen perfekten und „würdigen“ Partner führt manchmal erst sehr spät zu der Einsicht, dass man sich besser nicht von einen früheren Partner hätte trennen sollen. Aber dann ist es zu spät.

Die Situation für Jungen ist leichter zu erklären und Kindern und Jugendlichen gegenüber einfacher darstellbar.

Die Botschaft für einen Jungen ist dieselbe Botschaft wie für ein Mädchen. Aber bei einem Jungen passt sie zu dem, was er von seiner Umgebung kennt: Sieh selbst zu, dass du klarkommst, jemand anders tut es nicht.

Es ist einfach dem Jungen zu zeigen, dass er für sein Verhalten selbst verantwortlich ist und auch für das Verhalten des Mädchens, mit dem er schläft. So bekommt er das schließlich überall beigebracht.

Wollen Eltern die Benachteiligungen von Jungen ausgleichen, ist das durch konkrete Maßnahmen möglich: Lernen für bessere Noten und das Benennen des dünnen Eises, auf dem sie sich in der Gesellschaft bewegen.

Aber wie sollen Eltern mit der Mir-steht-alles-zu-Attitüde ihrer Töchter umgehen, die ihnen überall eingeredet wird? Wie sollen sie ihren Töchtern klar machen, was sie verlieren, wenn sie sich mit Verlierern einlassen?

Wie sollen Eltern ihren Töchtern beibringen an Rückschlägen und Enttäuschungen, die ebenso zum Leben gehören wie Erfolge und Glück, zu wachsen und nicht verbittert aufzugeben?

Provokation

Ich billige die Benachteiligung von Jungen und Männern nicht. Ich möchte aufzeigen, dass die Benachteiligung von Jungen zwei Seiten hat: Was uns nicht umbringt, macht uns eben auch härter.

Die Situation ist nicht gerecht, sie bereitet Jungen aber auf die Realität vor, besonders wenn Eltern in der Erziehung einen entsprechenden Kontext herstellen.

Mädchen hingegen haben es zwar einfacher, sie wachsen aber in einer Blase auf und müssen später feststellen, dass es auch ein Leben außerhalb der Blase gibt.

Für Eltern ist es eine besondere Herausforderung, ihren Töchtern die Realität zu erklären.

7 Kommentare zu „Warum die Erziehung von Söhnen einfacher ist als die Erziehung von Töchtern“

    1. Sieht man ja, unter anderem, an solchen verbitterten Gesichtern wie Stevie Schmiedel von PinkStink(!)t, welche mit ihre s.g. Initiative nun auch noch von Frauenministerium unterstützt wird (Sexismuspranger)

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  1. Interessant, dass doch im Prinzip alles, was früher mal allgemein bekannt und für normal gehalten wurde, weiterhin wirksam ist. Der Unterschied ist nur, dass es die Groß-Revolution gegen jegliche Tradition und jegliche althergebrachte Weisheit geschafft, die Menschen davon zu überzeugen, dass die Realität Ausdruck von Irrlehren ist und die neuen Lehren wahr und damit besser sind. Ein Beispiel, was mir neulich mal beim Schauen eines YT-Videos zum Thema ob es sexistisch ist, wenn ein Mann den Vater der Frau, die er heiraten will, um seinen Segen bittet, eingefallen ist: früher mal war es üblich, dass sich die Familien die potentiellen Ehepartner und deren Familien vor der Hochzeit genau anschauen und dabei auch geschaut haben, ob Vermögen vorhanden ist. Es ist wichtig gewesen, dass ein Mann Arbeit hat, damit er seine Frau und seine Kinder ernähren kann. Von der Familie der Frau gab es eine Mitgift. Man hat sicherlich auch geschaut, ob in der Familie (Erb-)Krankheiten erkennbar sind. Das war alles normal und erwünscht gewesen und all das ist im Rahmen der gemeinschaftsstiftenden Religion geschehen. Spätestens die 68er-Revolution hat mit alledem Schluß gemacht und das Credo „Liebe überwindet alles und ist das einzig Wichtige“ verbreitet. (Ein solches Credo scheinen auch die Teddybären-Werferinnen verinnerlicht zu haben.)

    Jedenfalls, was ich sagen möchte, ist dass mir immer mehr aufgeht, dass die alten Ansichten eigentlich weiterhin wichtig sind, ganz egal, wie modern sich unsere Gesellschaft gibt, grundsätzlich hat sich nichts verändert, außer dass der moderne westliche Mensch sich mehr vormacht. Und deswegen sind heutzutage auch so viele Menschen frustriert und unglücklich. Dieses System bewirkt nichts weiter als Frust.

    Mag sein, dass die 68er aus dem Geiste geboren sind, die tatsächlich sinnlosen, beengenden Verhältnisse zu verbessern, aber spätestens jetzt wird immer deutlicher, dass sie weit über das Ziel hinausschießen. Womöglich kommen wir auch gerade an einen Punkt, an dem diese Fehlentwicklung sich zu korrigieren beginnt. Da hoffe ich, dass die Korrektur nicht in der anderen Richtung über das Ziel hinausschießt. Momentan scheint es eine Rückbesinnung auf die christlichen Werte unserer Gesellschaft zu geben. Das scheint okay zu sein, man sollte aber bedenken, dass auch das Christentum rigidere Vorstellungen über die Rollenverteilung von Mann und Frau hat.

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  2. „bereitet Jungen aber auf die Realität vor, […] Mädchen hingegen haben es zwar einfacher, sie wachsen aber in einer Blase auf und müssen später feststellen, dass es auch ein Leben außerhalb der Blase gibt.“
    Und darum wird für die Mädchen der Welpenschutz immer weiter bis zur Rente ausgeweitet. Sie werden ihr rosa Wolkenkuckucksheim nie verlassen müssen.

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