Das schwache Signal in den Zwanzigern – oder: Die Auswirkungen des Feminismus auf Männer und Frauen

Zeit.de berichtet über Luis, 23. Zunächst studierte Luis Soziologie und Philosophie, was er aber nach dem ersten Semester abbrach. Danach begann er eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann. Jetzt arbeitet Luis 39 Stunden in der Woche in diesem Beruf.

Bruttoeinkommen: 2.971 Euro.

Nettoeinkommen: 1.871 Euro. Wenn ich auf 32 Stunden reduziert habe, werden es 1.600 Euro sein. Dazu kommt ein Weihnachtsgeld in Höhe von rund 80 Prozent eines Monatslohns.

Ich wohne mit meinem älteren Bruder zusammen. Jeder von uns zahlt inklusive Strom und Heizung 372 Euro. […]

Ich habe kein Auto. […]

15 Euro von meinem Bruttolohn fließen in meine Betriebsrente. Außerdem stecke ich jeden Monat 500 Euro in einen Wertpapier-Sparplan. Das läuft automatisch und sorgt dafür, dass ich ein Aktienvermögen aufbaue. […]

100 Euro lege ich jeden Monat zurück, um einen Puffer zu haben. Zum Beispiel für Reisen oder wenn mal die Waschmaschine kaputt geht.

Luis klingt für mich wie ein konservativ planender und vernünftiger Mensch. Er lebt nicht verschwenderisch und legt Geld zur Seite.

Potenzial

Luis investiert Zeit in ein Abitur und macht dann eine Ausbildung. Er studiert eine brotlose Kunst, zieht aber nach einem Semester die Reißleine.

Er verzichtet freiwillig auf fast 300 Euro Gehalt monatlich. Damit verringert er wahrscheinlich auch seine Chancen auf ein berufliches vorankommen. Dafür kann er jeden Tag eher nach Hause gehen oder hat sogar eine Vier-Tage-Woche.

Luis schöpft sein Potenzial nicht aus.

Das funktioniert, weil er bestimmte Arrangements im Leben getroffen hat: Er lebt in einer WG, er hat kein Auto, seine Arbeitsstelle ist von seiner Wohnung aus fußläufig erreichbar, er hat keine Familie, die er versorgen muss, er besitzt insgesamt wohl wenig, was kaputt gehen könnte und was ersetzt werden muss.

Luis scheint kein echtes Ziel für sein Leben zu haben, es scheint eher so dahinzuplätschern und Luis lässt es auf sich zukommen.

Dagegen ist nichts einzuwenden.

Aber: Schon kleine Änderungen würden sein geregeltes Leben erheblich beeinträchtigen: Wird die WG aufgelöst benötigt er eine eigene, teurere Wohnung. Findet er keine Wohnung in der Nähe, benötigt vielleicht sogar ein Auto, um ins Büro zu kommen.

Er würde das finanziell verkraften, aber seine Kalkulation sähe dann wesentlich knapper aus.

In dieser Situation entschließt sich Luis auf 300 Euro monatlich zu verzichten und weniger Geld zurückzulegen.

Die zusätzliche Zeit will Luis nicht in seine berufliche Qualifikation investieren, etwa in ein nebenberufliches Studium oder ähnliches. Er will „entspannter drauf sein“, „mehr Zeit für Freunde haben“, „noch mehr lesen“, „mehr selbst kochen“ und „auch mal auf dem Markt einkaufen.“

Luis ist 23 Jahre alt. Seine Ziele sind eher die eines  55-Jährigen.

Luis nutzt die Anfangsphase seines Berufslebens nicht, um sich beruflich für die Zukunft aufzustellen, also im Büro Zeichen zu setzen und voranzukommen. Nein. Luis schaltet sogar einen Gang herunter und signalisiert seinem Arbeitgeber damit deutlich, wo seine Prioritäten liegen.

Auch dagegen ist nichts einzuwenden, ich finde dieses Vorgehen verständlich. Vielleicht ist das bei dem kommunalen Wohnungsunternehmen, für das Luis arbeitet, nicht so wichtig wie in der freien Immobilienwirtschaft. Aber auch in öffentlichen Unternehmen gibt es Entwicklungsmöglichkeiten und ist Leistung ein Faktor.

Später sind die Anfangsjahre nur sehr schwer aufzuholen.

Hat er sich mit Anfang 30 im Büro als Kollege „Dienst-nach-Vorschrift“ etabliert, der keine Ambitionen hat und nichts weiter macht und kann als Sachbearbeitung, wird er es schwer haben sich beruflich weiterzuentwickeln.

Auch bei anderen Firmen wirkt es nicht als Empfehlung, wenn man an sich keine Besonderheiten hervorheben kann.

Dalrock

Luis hat mich ein einen Dalrock-Artikel erinnert. Dalrock beschreibt in diesem Artikel, dass es meist die Frauen sind, die das Thema Hochzeit ansprechen und in der Beziehung vorantreiben.

Er stellt auch fest, dass Frauen und Männer dabei auf ihre Umgebung reagieren:

[1] Ich denke, dass sowohl Männer als auch Frauen dazu neigen, auf die Aktionen anderer in ihrer Peer-Group zu reagieren, ebenso wie auf diejenigen, die nur wenige Jahre älter sind als sie. Wenn eine Frau sieht, dass andere Frauen in ihrem Alter heiraten, dann scheint dies dazu zu führen, dass sie die Hochzeit mit neu gewonnener Dringlichkeit verfolgt.

Schließlich stellt Dalrock fest, dass viele Frauen zwar heiraten wollen, das durchschnittliche Hochzeitsalter aber immer weiter nach hinten verschieben.

Das gilt auch für Deutschland:

Heiratsalter_lediger_Frauen_in_Deutschland_1910-2013.png
Durchschnittliches Erstheiratsalter von Frauen in Deutschland, CC BY-SA 3.0: Stilfehler

Das bedeutet, dass sich auch der Peer-Group-Effekt erst verzögert.

Dalrock verbindet diese Informationen und folgert:

[2] Diese Frauen verzögern nicht nur die Hochzeit; sie schwächen kollektiv das Signal, das in den vergangenen Generationen den Männern gesagt hat, sich mental und beruflich auf die Ehe vorzubereiten.

Ich habe keine harten Statistiken über die Anzahl der Peter-Pan-Männer gesehen, die professionell im Schongang laufen, während sie mit ihren Freunden Videospiele spielen, aber in dem Maße, in dem dies tatsächlich der Fall ist, fällt mir das fehlende/geschwächte Signal als eine wesentliche Ursache dafür auf.

Männer im Alter von 20 Jahren erleben heute, dass weitaus weniger Gleichaltrige heiraten oder in „ernsthaften Beziehungen“ gebunden sind. Diese Dinge geschehen natürlich immer noch, da nicht alle Frauen dieser Kohorte die Ehe verzögern, aber die Stärke des Signals ist viel schwächer.

Die spezifische Peer-Group, in der sich ein Mann befindet, wird hier einen großen Unterschied machen, aber insgesamt erhalten viele Männer viel schwächere Signale, die darauf hindeuten, dass sie anfangen sollten, sich auf die Ehe vorzubereiten.

Das Problem dieser Frauen, die hoffen, die Hochzeit nur hinauszuzögern, ist, dass es generell ein begrenztes Fenster für junge Männer gibt, wenn sie Kandidaten für die Ehe werden. Ein Mann, der seine 20er Jahre im Schongang verbracht hat, anstatt sich beruflich weiterzuentwickeln, kann die verlorene Zeit nicht sofort wieder wettmachen, auch wenn er das möchte.

An diese Beschreibung musste ich denken, als ich Luis‘ Geschichte gelesen habe.

Auswirkungen auf Männer

Nun besteht der Lebensinhalt eines Mannes nicht darin, sich möglichst gut für eine Frau aufzustellen. Das bedeutet aber nicht, dass Dalrock den Effekt nicht trotzdem korrekt beschreibt.

Um es anschaulich zu formulieren: Wie würde Luis‘ Leben mit einer Freundin aussehen, die in nächster Zukunft Kinder mit ihm haben möchte? Das ist nicht despektierlich gemeint. Gehen wir davon aus, das Paar hat sich auf Augenhöhe gemeinsam dafür entschieden.

Mir geht es darum zu zeigen, wie sehr sich Luis‘ Sicht auf die Welt in dieser Situation verändern würde und welche Auswirkungen das auf seine Entscheidungen hätte.

Mit der Aussicht auf Frau und Kinder rückt auf einmal ein Haus im Grünen in den Fokus.

Würde Luis in dieser Situation seine Arbeitszeit ebenfalls reduzieren? Würde er seine Freizeit mit dem Lesen von Büchern vom Grabbeltisch verbringen?

Ich glaube das nicht. Vielleicht würde er sich um ein nebenberufliches Studium kümmern, schließlich will er seinen Kindern später mal „etwas bieten.“

Mit der Aussicht auf eine Familie ließe Luis sein Leben nicht mehr nur vor sich hin plätschern. Die Motivation sich beruflich gut aufzustellen wäre größer.

Ich behaupte nicht, dass dieser Weg für Männer der bessere ist. Ich rate davon ab.

Mir geht es darum aufzuzeigen, dass das – im Rahmen der feministischen Veränderungen unserer Gesellschaft  – veränderte Heirats- und Bindungsverhalten von Frauen Auswirkungen auf Männer und das wiederum auch negative Auswirkungen auf Frauen und Familien hat.

Feministischer Fortschritt bedeutet, dass es Luis in der ersten und wichtigen Phase seines professionellen Lebens an Motivation zur Weiterentwicklung fehlt.

Entscheiden sich die Frauen in seiner Umgebung später nach einem „gut aufgestellten“ Partner zu suchen, steht Luis nicht zur Verfügung.

Dann sind Frauen über 30 „entsetzt über die Anzahl der wunderschönen, unabhängigen und erfolgreichen Frauen in meinem Alter, die keinen anständigen Mann finden können.“

Feminismus. Das beste was Frauen passieren kann.

Auswirkungen auf die Gesellschaft

Die Auswirkungen des veränderten Bindungs- und Heiratsverhaltes beschränken sich nicht nur auf Männer und Frauen. Auch die Gesellschaft insgesamt wird durch diese Entwicklung beeinträchtigt.

Die gesunkene Motivation, nach einem besser bezahlten Job zu streben, bedeutet auf gesellschaftlicher Ebene Steuerausfälle. Wird aktiv die Wochenarbeitszeit reduziert, ist dieser Steuerausfall sogar messbar.

Fazit

Die Freiheit, die der Feminismus gebracht hat, hat sich an vielen Stellen als zweischneidig erwiesen. Die größere Freiheit und Selbstständigkeit der heutigen Frauen sind da keine Ausnahme.

Ja, unabhängige und selbstständige Frauen benötigen nicht sofort einen Versorger, wenn sie bei ihren Eltern ausziehen. Sie führen ein selbstständiges Leben.

Wollen sie allerdings selbst eine Familie gründen, suchen sie dann eben doch die Männer, die ihnen dies ermöglichen.

Davon gibt es zu diesem – heute immer späteren – Zeitpunkt in ihrer Generation aber weniger, auch weil die Männer in ihrer Umgebung keine Vorbilder mehr haben, die sich für eine Familie aufstellen. Das ist einer der Gründe für den Frust der dann folgt: Frauen über 30 verlieren bei der Partnersuche.


Originalzitate:

[1] I do think that men and women both tend to respond to the actions of others in their peer group as well as those just a few years older than them.  If a woman starts to see other women her age marry this seems to cause her to pursue marriage with newfound urgency.

[2] These women aren’t just delaying marriage;  they are collectively weakening the signal which in past generations has told men to prepare for marriage both mentally and professionally.  I haven’t seen hard stats on the number of Peter Pan men** who are coasting professionally while playing video games with their buddies, but to the extent that this is in fact occurring the missing/weakened signal strikes me as a significant cause for this.  Men in their 20s are now seeing far fewer of their peers getting married or even involved in “serious relationship” LTRs.  These things are of course still happening since not all women of this cohort are delaying marriage, but the strength of the signal is much weaker.  The specific peer group a man is in will make a big difference here, but overall large numbers of men are receiving much weaker signals indicating that they should begin preparing for marriage.

The problem here for those women hoping to only delay marriage is there is generally a limited window for young men if they are going to become candidates for marriage.  A man who spent his 20s coasting instead of developing his professional skills can’t immediately make up for that lost time, even if he wants to.

23 Kommentare zu „Das schwache Signal in den Zwanzigern – oder: Die Auswirkungen des Feminismus auf Männer und Frauen“

  1. Auch die Aussicht auf eine spätere Ehe könnte eigentlich noch motivierend sein, Stichpunkt Delayed Reward, aber auch das wird von den Frauen mit ihrem Verhalten entwertet.

    Junge Männer die was zukunftsträchtiges studieren (Informatik/Ingenieur o.ä.) machen in ihren 20ern viel zu häufig die Erfahrung von den gleichaltrigen Frauen zurückgewiesen zu werden, oft sehr brutal. Als Star Trek Fan der begeistert von neuesten Entwicklungen zu Deep Learning usw. schwärmt ist man für die meisten Frauen so interessant wie abgestandener Kaffee, die in dieser Lebensphase den Bad Boys nachrennen.

    Mit 30 dreht sich das Verhalten der Frauen dann um wenn sie ihren Versorger suchen. Bei den Männern die dann beruflich gut dastehen kommt immer mehr die Haltung auf „Dafür bin ich jetzt also gut genug, soso. Mich erst höhnisch abblitzen lassen, und jetzt kommen sie angekrochen.“

    Ich verstehe durchaus wenn immer mehr junge Männer es schleifen lassen, wenn die Aussicht ist daß man zwar schon irgendwann eine Frau kriegt, aber man nur 2. Wahl ist.

    Von der Aussicht darauf mal ganz abgesehen, genau solange Sex zu bekommen bis die Kinder da sind, und sie dann zum frigiden Mamamonster wird was nur noch die Kinder im Kopf hat und die einen nur noch annörgelt und anschreit, weil ihr Unterbewusstsein einen immer noch als langweiligen Beta einstuft? Das soll eine attraktive Aussicht sein für die man hart arbeiten geht? Haha.

    Gefällt 3 Personen

      1. Das ist mir zu schwarz-weiß. Es gibt auch vernünftige Frauen, die Männer nicht nur als Zahlsklaven nutzen, auch nicht nach 40 Jahren.

        Man findet diese Frauen nur nicht in irgendwelchen Spelunken in Berlin-Kreuzberg. PUAs haben mit vielen ihrer Beobachtungen recht, aber die Samples sind nicht repräsentativ für die weibliche Durchschnittsbevölkerung.

        Gefällt 3 Personen

    1. Du beschreibst das Verhalten von Männern, die sich der Mechanismen bewusst sind und sich deswegen der weiblichen Anspruchshaltung bewusst entziehen, wenn sie mit über 30 plötzlich andere Prioritäten entdecken. Das ist richtig.

      Und zum Thema Bad Boy habe ich neulich auch etwas geschrieben und der Freundin des Bad Boys eine jammernde Zukunft vorhergesagt: https://scheidendegeister.wordpress.com/2018/03/10/zukuenftige-jammerfrau-wo-sind-all-die-guten-maenner-hin/

      Aber Dalrock geht mit seiner Erkenntnis noch viel weiter und das finde ich so besonders: Er beschreibt einen Effekt, der (1) unterbewusst eintritt, also ganz ohne Red Pill auskommt und der sich (2) sogar dann negativ auswirkt, wenn der Mann bereit ist, dem Wunsch der Frauen zu entsprechen. Es ist nur zu spät, mit Anfang 30 ist sein berufliches Leben in vielen Fällen vorgezeichnet, er kann nur noch begrenzt umsteuern.

      Dieser Schaden, der durch feministische Veränderungen verursacht wird, tritt eben auch ein, wenn man unterstellt, dass alle guten Willens sind.

      Gefällt 1 Person

  2. Ich frage mich, ob hier überhaupt eine Korrelation zum Feminismus besteht.
    Das alles klingt so, als wäre Luis einem dieser Finanziellen-Freiheits-Blogs aufgesessen, die nun auch in Deutschland relativ populär werden. Dann hat er in einer Exel-Tabelle hochgerechnet, wann er bei seiner Sparquote „finanziell frei“ ist und nur noch von seinen Ersparnissen leben kann. Das Problem ist nur, wenn es so einfach wäre, würde es jeder machen…
    Vor 5 Jahren ging es mir auch so wie Luis, Sachbearbeiter in der öffentlichen Verwaltung, etwa gleiches Gehalt. Dann ergab sich die Chance auf eine Führungsposition, die ich ohne groß drüber nachzudenken ergriffen habe. Von den 1.000 EUR brutto mehr bleiben aber nur 330 netto. Der größte Gewinner meiner Arbeit ist also der Staat selber. Von daher ist es fraglich, ob eine Investition in das Humankapital einen selbst oder den Staat reicher macht, und ob sich der Aufwand dann auch lohnt.
    Das sind 2 mögliche Erklärungen, ohne auch nur den Feminismus zu tangieren. Zudem könnte Luis auch schwul sein, seine sexuelle Orientierung wurde in dem Artikel sehr offensichtlich ausgespart, heutzutage muss dies doch immer erwähnt werden, um Diskriminierungspunkte zu sammeln.

    Bei Veganer Ernährung und SPD Mitglied gehen bei mir übrigens die Alarmglocken an. Ich kann nicht verstehen, wie jemand bei klarem Verstand ein englisch gegartes Rindersteak mit Pfeffersauce ausschlagen würde, bzw. wie man Mitglied der Spezialdemoraten sein kann. Die vertreten genauso viel die Interessen des „einfachen Arbeiters“ wie die Gewerkschaften.

    Gefällt 3 Personen

    1. Ich frage mich, ob hier überhaupt eine Korrelation zum Feminismus besteht. Das alles klingt so, als wäre Luis einem dieser Finanziellen-Freiheits-Blogs aufgesessen, die nun auch in Deutschland relativ populär werden. Dann hat er in einer Exel-Tabelle hochgerechnet, wann er bei seiner Sparquote „finanziell frei“ ist und nur noch von seinen Ersparnissen leben kann.

      Das ist richtig. So wie er sein Leben jetzt konkret ausgestaltet – das hat mit Feminismus nichts zu tun. Aber warum ist er überhaupt auf diesen Weg eingeschwenkt? In den 1960ern wäre ihm die Freundin mit Hochzeit und Kindern in den Ohren gelegen. Er wäre gar nicht bis zu Blog und Excel Tabellen gekommen.

      Dann ergab sich die Chance auf eine Führungsposition, die ich ohne groß drüber nachzudenken ergriffen habe. Von den 1.000 EUR brutto mehr bleiben aber nur 330 netto. Der größte Gewinner meiner Arbeit ist also der Staat selber.

      Das empfinde ich als den größten Widerspruch des Feminismus: Er nimmt den Männern die Motivation mehr zu leisten, gleichzeitig bedeutet feministische Politik immer Umverteilung. Sie sägen an ihrer eigenen Steuerbasis, die sie für all die schönen Geschenke benötigen.

      Und das ist der Grund, warum auch dieses Argument, zumindest einen feministischen Einschlag hat: All die feministischen Geschenke wie Kindergarten, Ganztagsschule, Elterngeld,….. die muss ja jemand bezahlen. Und das bist du, liebe Führungskraft im Öffentlichen Dienst! Dir nehmen wir 670 Euro weg und verteilen sie, wie es uns passt.

      Sie schnüren dir die Kehle mit der Abgabenlast zu, das raubt die die Motivation, aber das hat auch etwas mit Feminismus zu tun.

      Das sind 2 mögliche Erklärungen, ohne auch nur den Feminismus zu tangieren.

      Wie geschrieben: Das glaube ich nicht. Unsere Gesellschaft hat sich tiefgreifend geändert und die Auswirken kommen an vielen Stellen durch.

      Zudem könnte Luis auch schwul sein, seine sexuelle Orientierung wurde in dem Artikel sehr offensichtlich ausgespart, heutzutage muss dies doch immer erwähnt werden, um Diskriminierungspunkte zu sammeln.

      Das ist möglich.

      Gefällt 1 Person

  3. Die strittigen Punkte sind ja schon von den Vorkommentatoren abgehandelt worde. Ich finde den post von Luisman dennoch formidabel, weil er den peer-group-Druck mit ins Licht rückt. Und die „wundersame Vermehrung der Steuerzahler“ während zweier, dreier Generationen. So wundersam, dass jene jetzt importiert werden müssen.

    Like

            1. A lord of shitposting. An internet troll who identifies as a person who posts nonsensical, meaningless, random, time-wasting and sometimes sexually explicit words, pictures and gifs/videos (i.e., „shitposts“) on social media.

              Like

              1. „Sollte ich jetzt beleidigt sein?“
                Das war der shitpost, mit dem ich Sie getrollt habe, weil Sie mich und Siggi verwechselt haben. Reingedappt 😀
                Haben Sie nicht auch mal in den USA gelebt? Und Altermaessig sind wir hoechstens einige wenige Jahre auseinander. Wie auch immer, jetzt wissen Sie’s.

                Gefällt 1 Person

  4. Hier wird Feminismus mal wieder mit anderen Dingen verwechselt: dass Frauen manchmal eingeredet wird, sie könnten alles für nichts haben, ist nicht die Schuld des Feminismus. Oder gar Feminismus selbst. Das ist eine Charakterfrage. Im Gegenteil: Feminismus möchte, dass Männer vom ernährerrollenstereotyp befreit werden. Witzigerweise genau das, was dem Autoren in der selbstrefexion zu fehlen scheint: nicht einmal in Frage zu stellen, weshalb Louis denn überhaupt zuständig sein sollte, für die Ernährung der Familie!
    Genau das kritisiert Feminismus zu Recht. Und der Frauenschlag, der hier als feministsch-starkes, studiertes Sinnbild gesehen wird – welches sich nach sozial stärkeren Männern umsieht: genau diese Frauen leben eben NICHT nach feministschen Prinzipien.

    Hier wird einmal mehr Problem mit Feindbild verwechselt. Weil, so vermute ich, die Definition des buzzwords gar nicht bekannt oder verstanden wurde.

    Schade. Aber wenn man nen Feind hat, hat der Tag Struktur.

    M,33, Grenzoffizier zur see

    Like

    1. Hier wird Feminismus mal wieder mit anderen Dingen verwechselt: dass Frauen manchmal eingeredet wird, sie könnten alles für nichts haben, ist nicht die Schuld des Feminismus. Oder gar Feminismus selbst.

      In welcher Welt lebst du?

      Im Gegenteil: Feminismus möchte, dass Männer vom ernährerrollenstereotyp befreit werden.

      „Im Gegenteil“ suggeriert einen Zusammenhang mit den Sätzen vorher, den es nicht gibt. Ob der Feminismus schuld an einer Anspruchshaltung hat oder nicht, hat nichts mit männlichen Rollenbildern zu tun.

      Im übrigen widerspreche ich gerade nicht der These, dass der Feminismus Geschlechterrollen aufbrechen möchte. Es ist sogar genau Teil der These des Artikels, denn er beschreibt die Auswirkungen dieser Veränderungen. Luis ist frei von seinem „Ernährerrollenstereotyp“ und das bedeutet, dass er „entspannter drauf sein“ möchte und kann.

      Witzigerweise genau das, was dem Autoren in der selbstrefexion zu fehlen scheint: nicht einmal in Frage zu stellen, weshalb Louis denn überhaupt zuständig sein sollte, für die Ernährung der Familie!

      Es hätte nicht geschadet, wenn Du den Artikel verstehend gelesen hättest. Dann wären Dir Sätze wie diese aufgefallen:
      „Auch dagegen ist nichts einzuwenden, ich finde dieses Vorgehen verständlich.“
      „Nun besteht der Lebensinhalt eines Mannes nicht darin, sich möglichst gut für eine Frau aufzustellen. “
      „Ich behaupte nicht, dass dieser Weg für Männer der bessere ist. Ich rate davon ab.“

      Genau das kritisiert Feminismus zu Recht.

      Unsere bestehende Gesellschaft nicht frei von Fehlern, etwas zu finden, dass man kritisieren kann, ist die einfachste Sache der Welt.

      Mir geht es um die ungewünschten oder unerwarteten Folgen von Änderungen, die auf dieser Kritik basieren. Diese beschreibe ich in diesem Artikel.

      Und der Frauenschlag, der hier als feministsch-starkes, studiertes Sinnbild gesehen wird – welches sich nach sozial stärkeren Männern umsieht: genau diese Frauen leben eben NICHT nach feministschen Prinzipien.

      Wer lebt denn nach feministischen Prinzipien? Viele reden vielleicht darüber. Manche versuchen vielleicht auch so zu handeln. Aber in der Realität ist das doch eine Splittergruppe.

      Und sogar bei denjenigen, die sich als Feministinnen beschreiben, habe ich beobachtet, wie sich mit der Familienplanung eine andere Auffassung einstellte.

      Die Entscheidungen, die Luis getroffen hat, schränken die Möglichkeiten seiner Partnerwahl ein. Frauen, die einen erfolgreicheren Mann suchen, sind außerhalb seiner Reichweite. Und diese Entscheidungen wirken nachhaltig, weil er sich bereits am Anfang seiner Karriere so aufstellt.

      Das ist eine ungewollte Auswirkung, die der Artikel beschreibt. Andere sind, dass der Feminismus damit den Frauen schadet, weil er auch ihren Pool an verfügbaren Männern einschränkt und dass sich das auf die Steuerbasis unserer Gesellschaft auswirkt.

      Hier wird einmal mehr Problem mit Feindbild verwechselt. Weil, so vermute ich, die Definition des buzzwords gar nicht bekannt oder verstanden wurde. Schade. Aber wenn man nen Feind hat, hat der Tag Struktur.

      Argumente hätten deinem Kommentar gut getan.

      Like

Hinterlasse eine Antwort zu rotepilleblog Antwort abbrechen