Jammerfrau: Andere sind schuld, dass ich meinen Abschluss nicht machen kann

Bento berichtet über den Wegfall des Sozialtickets in Nordrhein-Westfalen.

Autorin Nadin Rabaa stellt den Artikel unter das Motto „Gerechtigkeit“, so als ob die Verfügbarkeit von sozialen Wohltaten automatisch Gerechtigkeit und deren Abschaffung automatisch Ungerechtigkeit bedeuten würde.

Damit ist der Rahmen des Artikels abgesteckt.

Jennifer ist 25, erwartet ihr zweites Kind und nutzt das Sozialticket in Nordrhein-Westfalen. Drei Mal die Woche fährt sie mit dem Zug von Attendorn nach Olpe zur Schule, transportiert ihre Einkäufe, und organisiert damit ihr ganzes Leben.

Als ich erfahren habe, dass ich zukünftig kein Sozialticket mehr haben werde, war ich schockiert und sauer.

Dieser Artikel zeigt beispielhaft wie schwierig es ist, eine einmal eingeführte soziale Wohltat wieder abzuschaffen. Die Empfänger haben sich daran gewöhnt, und halten die Almosen der Steuerzahler für selbstverständlich.

Sie reagieren „schockiert und sauer“, wenn bestimmte Wohltaten nicht mehr verschenkt werden.

Das bedeutet nicht, dass ich es armen Menschen in Nordrhein-Westfalen wünsche, dass sie jetzt kein Sozialticket mehr bekommen. Ich kenne die politischen Hintergründe nicht. Es bedeutet nur, dass soziale Wohltaten – wie alle anderen Ausgaben – durch Politiker priorisiert werden.

Und in diesem Fall hielt es die Politik für wichtiger Geld für den Straßenbau auszugeben. Das ist eine legitime Entscheidung, schließlich ist eine funktionierende Infrastruktur wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Und davon profitieren auch arme Menschen.

Ich zahle monatlich rund 30 Euro für das Sozialticket – 30 Euro, die mir viele Freiheiten ermöglichen und mich im Leben weiterbringen. Wenn der Zuschuss für die Bahnfahrkarte wegfällt, zahle ich für ein Monatsticket 95 Euro.

Jennifer spart bei der Monatskarte 65 Euro im Monat.

Ich bekomme im Monat 409 Euro Hartz IV.

Jennifer ist Empfängerin von Arbeitslosengeld II. Trotzdem entschließt sie sich ein zweites Kind in diese prekäre Situation zu bringen.

Momentan hole ich meinen Abschluss nach, ich pendele deshalb drei Mal die Woche von Attendorn nach Olpe zur Schule.

Jennifer benötigt ihre Monatskarte um zur Schule zu kommen.

Das ist bereits das zentrale Argument des Artikels. Eine einzelne beispielhafte Person kann nicht mehr zur Schule gehen, weil das Sozialticket gestrichen wird.

Der Artikel suggeriert, dass das Sozialticket von seinen Nutzern vorwiegend verwendet wird um sich – beispielsweise durch Bildung – aus ihrer sozialen Situation zu befreien.

Aber wie repräsentativ ist Jennifers Situation für die Armen in Nordrhein-Westfalen? Wie repräsentativ ist sie für Nutzer des Sozialtickets? Wie viele besitzen überhaupt ein Sozialticket?

Die Politiker fordern immer alle, dass die Geflüchteten sich integrieren sollen, aber ohne Sozialticket kommen sie vielleicht gar nicht zu ihren Deutschkursen oder zum Amt.

Flüchtlingen werden die Fahrtkosten für ihren Integrationskurs (bis Sprachniveau B1) erstattet, wenn sie Arbeitslosengeld II beziehen.

30 Sekunden Recherche hätten dem Artikel gut getan.

Ich habe das Gefühl, dass meine Stimme bei der Wahl nichts wert war, denn gerade werde ich als sozial Benachteiligte übergangen.

Sie nennt sich eine sozial Benachteiligte. Bei dieser passiven Wortwahl würde mich interessieren, wer genau sie benachteiligt hat und dafür verantwortlich ist, dass sie in dieser Situation steckt.

Da sie 25 Jahre alt ist, von Hartz-IV lebt, noch nicht einmal einen Schulabschluss hat und trotzdem mit dem 2. Kind schwanger ist, scheint sie nicht von anderen benachteiligt zu werden.

Sie scheint ihre Situation durch eigene schlechte Entscheidungen selbst verursacht zu haben.

Jennifers Leben gerät also nicht durch die Abschaffung des Sozialtickets aus den Fugen. Ihre zweite Schwangerschaft – während sie noch die Schule nachholt und bevor sie mit der Ausbildung starten will – lässt mich zweifeln, dass sie ihren Weg so gehen wird, wie dies im Artikel beschrieben wird.

4 Kommentare zu „Jammerfrau: Andere sind schuld, dass ich meinen Abschluss nicht machen kann“

  1. Sollen wir wetten, ass die selbe Dame vehement für die Aufnahme und leistungslose Rundumversorgung von Wirtschaftsflüchtlingen und Asylbetrügern gestimmt, geworben und Beifall geklatscht hat?

    Dass sie selbst dafür Einbussen erlebt, weil das Geld hinten und vorne nicht reicht, dafür reicht ihr Horizont wohl nicht. Bei solchen Mathematik und Logikdefiziten ist ein Abschluss worin auch immer ebenso ein Geschenk des Staates und seiner linksdrehenden Parasitenkulturen.

    Das haben wir so bestellt, dass wird jetzt so gegessen, werte Dame!

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