Was die Männerrechtsbewegung jetzt tun sollte (2. Teil)

Bei Allesevolution antwortet Christian auf meinen Beitrag Was die Männerrechtsbewegung jetzt tun muss: Es ist Zeit für Extrempositionen. Aus einem Kommentar dazu ist ein eigener Beitrag geworden.

Ich möchte zunächst meine Wahrnehmung zur Männerrechtsbewegung erläutern. Sie scheint sich im Wesentlichen aus Menschen zusammenzusetzen, die voll im Leben stehen und sich diesem Thema in ihrer Freizeit widmen. Viele scheinen Väter zu sein, die aus ihrer Familie gedrängt wurden (aka „entsorgte“ Väter), deren Freizeit nochmal knapper bemessen ist.

Auf der Gegenseite hingegen scheinen häufiger Menschen zu arbeiten, die feministische Positionen als Teil ihrer beruflichen Aufgabe vertreten: Hier meine ich Journalisten, Mitarbeiter gemeinnütziger Vereine und Verbände, Professoren, andere Mitarbeiter an Hochschulen, Gleichstellungsbeauftragte und Mitarbeiter von Parteien und Stiftungen. Die Liste ist wahrscheinlich nicht vollständig.

Kurzum: Die Gegenseite verfügt über deutlich größere Ressourcen und professionelle Arbeitsmöglichkeiten. Meine Vorschläge sollen dazu dienen, dieses Ungleichgewicht etwas auszugleichen.

Die zweite Feststellung, die ich erläutern möchte: Es gibt ein GenderEmpathyGap. Jungen und Männern wird nicht das gleiche Mitgefühl entgegengebracht wie Mädchen und Frauen. Und zwar sowohl von Männern als auch von Frauen. Das mag ungerecht sein, hat aber neben negativen auch positive Auswirkungen (Stichwort „man up“).

Als Folge sehe ich Probleme, die Forderungen nach mehr Gerechtigkeit, z. B. für entsorgte Väter, zu „verkaufen“. Es interessiert einfach keinen, dass es einem Vater das Herz bricht, wenn er seine Kinder nicht mehr sehen darf. Durch die hinzukommende institutionalisierte Ressourcenstärke der (pseudo-) feministischen Seite sehe ich keine Chance für männerrechtliche Positionen auf Faktenbasis. Der von mir im ursprünglichen Beitrag zitierte Kommentar aus dem Heise Forum macht das auch sehr deutlich.

Nach diesem Ausflug zum Artikel bei Allesevolution:

Ich glaube ja eher, dass zu lange Extrempositionen vertreten worden sind. Es fehlt eher ein öffentliches Bewußtsein, dass dort gewisse Probleme bestehen, die angegangen werden sollten und die Thematik ist teilweise eben schwerer zu verstehen, weil es zB um Familienrecht geht. Männer wollen denke ich nicht als schwach angesehen werden, sie wollen ungern als Jammerer erscheinen […]

Die meisten Männer können nicht recht fassen, was eigentlich ungerecht ist, was genau geändert werden muss und wie man die Position eigentlich positiv fassen kann, ohne gleich als Frauenfeind dazustehen.

Das ist ein Argument dafür, zusätzlich zu den Sachthemen Forderungen zu stellen, die nicht direkt im Kontext Männerrechte zu verorten sind.

Ich wäre zumindest für eine Abschaffung des Rundfunkbeitrages, weil er aus meiner Sicht eher eine Sondersteuer ist. Die Forderung, die öffentlich rechtlichen Sender abzuschaffen finde ich aber viel zu weit weg vom Thema

Das ist aus meiner Sicht ein Vorteil, weil sie als neoliberale Forderung daherkommt.

und sie hat aus meiner Sicht auch wenig Aussicht auf Erfolg. Warum sollten Politiker sich solcher Mittel begeben? Und es ist ja nicht so, dass der Feminismus nur von den öffentlich rechtlichen Sendern lebt. Die privaten werden auch gerne über den Frauenmarsch berichten und Spiegel und Co bieten ebenfalls eine gute Plattform.

Die privaten Medien vertreten natürlich ebenfalls Positionen des Feminismus, da kann ich nicht widersprechen. Trotzdem gäbe es weniger feministische Ideologie, wenn die Öffentlich-Rechtlichen nicht noch dazu kämen. Und die Privaten haben große finanzielle Probleme, hier gibt es in Zeiten des wandelnden Medienkonsums Aussicht auf Linderung, d. h. dass dies zukünftig weniger werden.

Und natürlich rufen die privaten Medien nach staatlicher Unterstützung, wie in Frankreich. In einem öffentlichen Klima, in dem die Öffentlich-Rechtlichen Medien zur Disposition stehen, werden solche Forderungen nicht erfolgreich sein. Die Diskussion um die Abschaffung der Öffentlich-Rechtlichen ist also auch dann sinnvoll, wenn sie nicht durchsetzbar erscheint.

Eher sollte man sich bemühen, repräsentative Leute hervorzubringen, die man in einer Talkshow unterbringen könnte.

Hier sehe ich den Widerspruch nicht, das kann man gleichzeitig versuchen. Doch das Gender-Empathy-Gap erschwert die Umsetzung. Am Leichtesten hätte es noch eine weibliche Gallionsfigur, da sie wenigstens selbst empathiewürdig wäre.

Trotzdem: Eine Person, die mit Daten, Statistiken und Fakten in eine Talkshow reingeht, hat keine Chance gegen eine einzige weinende Frau, die von ihrem Einzelschicksal berichtet.

Ja, man sollte diesen Weg gehen, ich sehe ihn aber nicht als ausreichend an.

Aus meiner Sicht wenig erfolgsversprechend. Der Nachweis, dass man wegen des neuen Sexualstrafrechts nicht die Liste der Terrorismus-Gefährder abarbeiten konnte scheint mir eher unmöglich, es wäre billiger Populismus. Das Sexualstrafrecht dürfte im Justizministerium angesiedelt sein, die Liste der Terrorismus-Gefährder dürfte eher eine Sache der Exekutive, also der Polizei sein.

Natürlich kann man das als Populismus diffamieren. Aber darum geht es ja. Genau das meine ich mit Finger schmutzig machen, wenn man es tut, auch wenn es von anderen als schmutzig wahrgenommen wird.

Es ist aber auch nicht falsch. Ich bin tatsächlich davon überzeugt, dass mit Trump als Kanzler der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt nicht passiert wäre. Das habe ich in einem eigenen Artikel dargelegt. Jetzt sollen sich doch die Anderen mit Fakten daran abarbeiten.

Das Thema „BAFöG für Geisteswissenschaften abschaffen“ ist wahrscheinlich tatsächlich nicht durchsetzbar. Dann muss halt ein anderes Thema her, welches den gleichen Effekt hat. Wie wäre es mit der Forderung die Anzahl der Geisteswissenschaftlichen Fakultäten deutschlandweit zu halbieren?

Das  ist genau das, was die Männerbewegung braucht: Leute, die sich explizit gegen Antirechtsprogramme richten.

Mir war klar, dass diese Forderung Widerspruch erzeugt. Ich habe sie trotzdem hereingenommen.

Erstens lässt man sich auf die Diskussionsgrundlage der Feministinnen ein, wenn man diese Karte nicht spielt. Es ist deren einfachste, aber starke Waffe, nämlich die Gegner mit einem beliebigen „-ismus“ zu diffamieren.

Zweitens sind es tatsächlich solche Vereine und Stiftungen, in denen Menschen hauptamtlich die aktuelle feministische Ideologie verbreiten können.

Drittens: Was soll’s? Mein Arne-Hoffmann-Beispiel im Originalartikel belegt es doch recht eindeutig. Es ist egal wie gemäßigt man auftritt, man wird sowieso immer als Nazi und Verlierer hingestellt. Auch der bei Allesevolution als positives Beispiel angeführte Milo Yiannopoulos kümmert sich nicht um Stempel, die man ihm aufdrückt.

Ich glaube, dass man Problembewußtsein schaffen muss. Das kann über Blogs passieren, über Youtubevideos, über Personen wie Milo oder Bearing, die immer bekannter werden. Oder man wird wohl Geld in die Hand nehmen müssen und beispielsweise spendenfinanziert Plakate kleben, wie andere NGOs auch.

Dem kann ich nur zustimmen. Ja, diese Maßnahmen sind sinnvoll. Trotzdem haben sie nur bedingt Aussicht auf Erfolg. Niemand interessiert sich für Probleme von Männern. Ich glaube nicht, dass man die Gesellschaft an dieser Stelle umerziehen kann. Dass das möglich wäre, ist feministische Ideologie.

Die Menschen sind, wie sie sind. Ein großer Teil der Eigenschaften ist (dem Geschlecht) angeboren, andere Teile sind anerzogen. Die Daten und Statistiken können daran nichts ändern. Es erzeugt nicht das gleiche Mitgefühl, wenn ein entsorgter Vater auf einem Plakat weint, als wenn eine vom Mann verprügelte Frau auf dem Plakat daneben weint.

Darum schlage ich vor, die Forderungen der Männerbewegung um Forderungen zu erweitern, die primär nichts mit Männerrechten zu tun haben, aber positive Auswirkungen haben. Ich bin noch nicht zufrieden mit der Liste, die ich aufgestellt habe, da müssen mehr Punkte her. Trotzdem ist der Weg aus meiner Sicht sinnvoll.

30 Kommentare zu „Was die Männerrechtsbewegung jetzt tun sollte (2. Teil)“

  1. „Wie wäre es mit der Forderung die Anzahl der Geisteswissenschaftlichen Fakultäten deutschlandweit zu halbieren?“

    Ist auch schlicht nicht vermittelbar.
    Was meinst du eigentlich wie viel Prozent aller Menschen in den Geisteswissenschaften arbeiten oder einen Bezug dazu haben?
    Und ob die mit der Nachricht „die halten mich für nutzlos und wollen mich abschaffen, obwohl es doch meine Sache ist, was ich studiere, ich tue ihnen ja nichts“ eher für oder gegen eine entsprechende Bewegung wären?
    (recht hätten sie aus meiner Sicht, vermittelbar ist nur die Position, dass radikale Positionen, die wissenschaftlich nicht haltbar sind, an einer Universität nichts verloren haben sollten)

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    1. Man wird Leuten auf die Füße treten müssen, das ist nicht zu vermeiden. Wie viele Geisteswissenschaftler gibt es denn, die man von feminismuskritischen Positionen oder gar von männerrechtlichen Positionen überzeugen könnte? Nach meiner Einschätzung sind das nicht viele.
      Außerdem halte ich die Geisteswissenschaft nicht für komplett überflüssig. Aber zukünftig weniger Geisteswissenschaftler könnten wir verkraften und in die Zukunft gerichtet das ist auch kommunizierbar.

      Oder man schränkt das auf einige Fächer ein.

      Vielleicht habe ich unrecht, aber warum dann nicht die Geisteswissenschaftler kommen lassen? Welchen Nutzen haben denn so viele Studienabgänger in eurem Fach? Reicht nicht zukünftig die Hälfte, die sich dann auch wirklich für das Thema interessiert und bessere Jobchancen hat?

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      1. „Welchen Nutzen haben denn so viele Studienabgänger in eurem Fach? Reicht nicht zukünftig die Hälfte, die sich dann auch wirklich für das Thema interessiert und bessere Jobchancen hat?“

        Vielleicht hast du andere Vorstellungen als ich, aber ob jemand ein Fach studieren will und wie er die wirtschaftlichen Risiken dabei bewertet, dass er da später einen Job findet, dass ist erst einmal nichts, was einer Planwirtschaft unterliegt, sondern in einer freien Marktwirtschaft die Entscheidung des Einzelnen.

        Soweit ich das richtig verstehe fallen unter die Geisteswissenschaften:

        Geschichtswissenschaften
        Kunstgeschichte
        Musikwissenschaft
        Literaturwissenschaften
        Religionswissenschaften
        Sprachwissenschaften

        Eine Kampagne gegen Kunststudenten oder Musikstudenten oder auch Leute, die bestimmte Sprachen studieren wollen zu führen finde ich sinnlos. Es ist ihr gutes Recht und natürlich gibt es auch dafür praktische Anwendungen. Und wenn jemand mit Kunstgeschichte später fachfremd arbeitet, dann ist das eben sein Risiko (vielleicht arbeitet er aber auch für ein Auktionshaus, ein Versicherungsunternehmen, eine Bank im Privatbanking oder für ein Museum)

        Ganz abgesehen von den Lehrern, die man natürlich in allen Fächern braucht.

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        1. @Christian: Ich spreche hier nicht von einer Kampagne gegen die Menschen persönlich. Man kann mit gesellschaftlichen Notwendigkeiten argumentieren.

          Und natürlich wäre das keine Planwirtschaft, schließlich wird diese Bildung gesellschaftlich finanziert, also kann die Gesellschaft auch die Richtung vorgeben.

          Die Lehrer und die, die man benötigt (meinetwegen für die Auktionhäuser), die bekommt man auch aus der Hälfte der Fakultäten.

          Think Big: http://www.zeit.de/2016/15/geisteswissenschaften-abschaffen-japan-gesellschaft-grossbritannien-usa/komplettansicht

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          1. @Siggi Teil 2

            Ich möchte an meinem historischen Rückblick ansetzen, der im ersten Teil einen Bruchpunkt in *einem* Forum charakterisierte, nämlich den bei „telepolis“ zu einem feministischen Artikel von Birgit Gärtner im Jahr 2010.
            Hier wurde die Autorin offensichtlich von der Redaktion *wegen* der Forenredaktionen gezwungen, den ursprünglichen Test um die gröbsten Falschaussagen zu bereinigen und erneut zu veröffentlichen.

            D.h. die „Offensive in der Defensive“ – nämlich engagiert aus der Sicht des Lesers zu kritisieren – hatte Früchte getragen, auch weil „heise“ von seiner liberalen Moderationspraxis nicht abließ (ausdrücklich hervorgehoben).

            Zwei Jahre später, also 2012 gab es zwei Ereignisse, die ich als Dammbruch charakterisieren würde und die fast zeitgleich erfolgten:

            Am 12.4. erschien „Das verteufelte Geschlecht“ von Christoph Kucklick in der „Zeit“ und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf die *eigentlichen* gesellschaftlichen und historischen Gründe für die Entstehung *gesellschaftlich akzeptierter* Männerfeindlichkeit:

            „Der Feminismus hat die Ideologie der bösen Männlichkeit nicht erfunden, er hat diese nur für eigene Zwecke genutzt und oft sogar richtige und politisch segensreiche Schlüsse daraus gezogen.
            Das Stereotyp vom unmoralischen, gewalttätigen, sexuell unersättlichen Mann ist weit vor dem Feminismus entstanden, an einer historischen Schlüsselstelle: zu Beginn der Moderne, um 1800. Die Geburt des maskulinen Zerrbildes ist also unmittelbar mit der Geburt der modernen Gesellschaft verbunden, seither schreiten beide, Moderne und verteufelte Männlichkeit, gemeinsam und untrennbar durch die Historie.
            Das Unbehagen an der Moderne wurde zum Unbehagen am Mann.
            Und umgekehrt.“
            http://www.zeit.de/2012/16/DOS-Maenner/seite-2

            Der Lerneffekt ist für mich gewesen, wer den feministischen Begriff der „toxic masculinity“ bekämpfen will, indem er den Feminismus bekämpft, betreibt ein Art Schattenboxen.
            Der Artikel ist in Gänze lesenswert! Sein Buch „Das unmoralische Geschlecht“ (quasi als Antwort auf „Das moralische Geschlecht“ von Lieselotte Steinbrügge geschrieben) wird bereits als Klassiker der Männerbewegung angesehen.
            Da es sich um eine gekürzte Fassung seiner Promotion handelt, die nicht einfach zu lesen ist, empfehle ich eine Zusammenfassung in mehreren Teilen von Lucas Schoppe:
            http://man-tau.blogspot.de/2015/01/warum-mannerfeindschaft-modern-ist.html

            Am 18.4. erschien beim „Spiegelfechter“ die „Eckpfeiler einer linken Männerpolitik“ von Arne Hoffmann und hier sind die Eckpunkte weniger wichtig, als herauszustellen, dass nach satten 1234 Kommentaren in drei Wochen das Forum geschlossen werden musste.
            Eine solche Resonanz auf einen Beitrag eines ausgewiesenen Männerrechtlers hatte es bisher nicht gegeben – ebenso wenig die Möglichkeit, auf einem Blog zu veröffentlichen, von dem bekannt ist, der Autor schreibt in und für die „Nachdenkseiten“.
            Einem im linken sozialdemokratischen Spektrum verortbaren Blog.

            Nachdem sich Arne Hoffmann mit „Genderama“ zudem als „Blog des linken Flügels der antisexistischen Männerbewegung (Maskulismus)“ positionierte, waren sämtliche Versuche, die Männerechtsbewegung als „rechts“ zu denunzieren und auszugrenzen lächerlich geworden.
            Endgültig mit Erscheinen von „Plädoyer für eine linke Männerpolitik“ 2014, einem absoluten Klassiker. Nichtsdestotrotz gibt sich das Wikipedia-Geschwader von Fälschern, namentlich Fiona und nico b., natürlich noch immer Mühe seinen Eintrag „korrekt“ zu redigieren (ihn also als „rechts“ anzuschmieren).

            Nachdem ich diese beiden Männer vorgestellt habe, ist es wichtig, sich deren akademischen Werdegang anzusehen: Christoph Kucklick studierte Politikwissenschaften und Soziologie in Hamburg, Arne Hoffmann Medienwissenschaften in Mainz.
            Damit kann ich hier überleiten zu deiner politischen Forderung, die Geisteswissenschaften abzuschaffen: Ich halte diese Forderung für falsch.
            Sie ist nicht nur falsch, weil die besten Kritiker des Feminismus und Genderismus offensichtlich selber Geisteswissenschaftler sind und deine Forderung auf ihre Selbstabschaffung hinauslaufen würde.

            Sondern weil sich in deiner hier gestellten Frage, ein grober politischer Fehler, nämlich aus einem Gefühl von OHNMACHT abgeleitete Politik verbirgt:
            „Wie viele Geisteswissenschaftler gibt es denn, die man von feminismuskritischen Positionen oder gar von männerrechtlichen Positionen überzeugen könnte? Nach meiner Einschätzung sind das nicht viele.“

            Zunächst eröffnest du eine m.E. falsche Frontstellung, nämlich WIR gegen „die Geisteswissenschaften“, die nicht existiert – siehe eben Arne Hoffmann und Christoph Kucklick.
            Aber weil dein *Gefühl der Ohnmacht* dir sagt, dass Geisteswissenschaftler per se nicht von unseren Argumenten zu überzeugen sind, muss eben „die Geisteswissenschaft“ sterben.

            Das klingt zunächst einmal radikal, im Kern steht jedoch entweder das Eingeständnis der Ohnmacht, andere mit Argumenten nicht überzeugen zu können, weil diese ideologisch verbohrt sind oder das Eingeständnis unserer Schwäche, weil wir argumentativ nicht gut genug sind.

            Da ich selbstbewusst genug bin zu behaupten, letzteres trifft nicht zu, läuft deine Forderung darauf hinaus, allen Geisteswissenschaften pauschal zu unterstellen, es handle sich um männerfeindliche, feministische Ideologieproduzenten.
            Den Beweis für eine solche Behauptung kannst du jedoch nicht antreten.

            Nur weil sich eine feministische Bürokratie aus den Geisteswissenschaften rekrutiert, kann man nicht alle Geisteswissenschaften in *Sippenhaft* nehmen und *kollektiv bestrafen*.
            Darauf läuft dein Vorschlag jedoch hinaus und allein deshalb finde ich ihn grenzwertig.
            Wenn du „die Feministische Infrastruktur und den Staatsfeminismus“ in seiner Macht beschränken willst, dann sollte DAS dein Thema sein.
            Mitm erklärt hier, was wir darunter verstehen: http://maninthmiddle.blogspot.de/p/staatsfeminismus.html

            Anders verhält es sich bei den „gender studies“, aber aus anderen, guten Gründen anders.
            Leszek (ein Sozialwissenschaftler, übrigens) schrieb auf „Alles Evolution“ im Rahmen einer Antwort auf deine Vorschläge:

            „Innerhalb der Geschlechter-Soziologie dominieren heute leider die Gender Studies. Ich bin allgemein dafür die Gender Studies einer gründlichen Evaluation zu unterziehen und dann alle Personen rauszuwerfen, die nicht wissenschaftlich arbeiten – wobei ich vermute, dass dann wenig von den Gender Studies übrigbliebe.“

            D.h. Leszek kritisiert die UNWISSENSCHAFTLICHKEIT der „gender studies“, die also (sozial/geistes-) wissenschaftlichen Standards nicht genügen.
            Eine Wissenschaft zu kritisieren, bloß weil sie eine andere, von uns nicht gewünschte Positionen vertreten ist nicht ausreichend.
            Sie aus diesen Gründen abschaffen zu wollen, wäre haargenau das, was wir unseren politischen Gegnern vorwerfen: Zensur und Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft.

            Ich werfe dir nicht vor, dass du solche Auffassungen selber vertrittst, sondern für die „radikalen Forderungen“, die du präsentierst sehe ich andere Ursachen, die Leszek ebenfalls (kritisch) anführt:

            „Es ist m.E. recht offensichtlich, was der wesentliche Grund dafür ist, dass die Männerrechtsbewegung nicht schneller vorankommt: weil sie vor allem eine Internetbewegung darstellt und außerhalb des Netzes kaum in Erscheinung tritt.

            Die Männerrechtsbewegung tut bislang das nicht, was jede andere soziale Bewegung auch tun musste um erfolgreich zu sein, nämlich auch im öffentlichen Raum als konstruktive soziale Bewegung in Erscheinung treten und gewaltfreie Aktionen durchführen. (…)

            Solange Männerrechtler keine gewaltfreien Aktionen durchführen, wird sich der Fortschritt für die Männerrechtsbewegung eben langsamer vollziehen als es eigentlich möglich wäre.“
            https://allesevolution.wordpress.com/2017/02/08/es-wird-zeit-fuer-plakative-forderungen-fuer-extrempositionen-die-nur-im-indirektem-zusammenhang-mit-jungen-und-maennerrechten-stehen/#comments

            Ich sehe deine Forderung vor dem Hintergrund, dass wir uns in einer politischen Internetbewegung befinden, die alle Kennzeichen einer Filterblase hat mit der Gefahr, sich selbst ins Nirwana zu radikalisieren.
            Seit 2012 (länger sind die meisten nicht tätig) geht es rasant aufwärts mit männerrechtlichen/maskulistischen Blogs, mit Kommentaren mit youtube-Videos usw., aber der Internet-Aktivismus springt nicht auf das echte Leben über.
            Der Fehler ist m.E. Angesichts dieser Rasanz der Entwicklung *im Internet* ungeduldig zu werden, weil man die Internetbewegung mit einer wirklichen politischen Bewegung verwechselt.
            Das sind wir aber (noch) nicht.
            Es würde helfen, wenn wir uns das eingestehen, geduldig bleiben, weiter männerfeindliche Scheiße fressen und dicke Bretter bohren (am Ende werden wir natürlich sowieso siegen).
            Und irgendwann mal den Arsch hoch bekommen – „Komm ins Offene, Freund!“ 😉

            Ende Teil 2

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  2. Schöner Kommentar, den ich auch so sehe. Aber offenbar scheiden sich da die Geister, welche meinen, dass andere von „allen Guten“ verlassen zu sein scheinen.

    Es werden Programme „Gegen Rechts“ auf die Beine gestellt, während man alles andere links „liegen lässt“. Selbst unser größter Justizminister aller Zeiten, Heiko Maas, lässt sich vor laufender Kamera unter AntiFa-Flaggen filmen und interviewen.

    Seine beste Freundin, Manuela Schwesig (aka Küstenbarbie) unterstützt er mit #TeamGinaLisa bei Kräften, was mir einen eigenen Artikel wert war: https://emannzer.wordpress.com/2016/06/21/maas-schwesig-merkel-kann-das-weg/

    Und eines ihrer vornehmsten Aufgaben, als frisch gekürte bzw. selbsternannte „Frauenministerin“, war als erstes das sinnvolle Vorgehen gegen Links und Rechts sowie die finanzielle Unterstützung zu kippen. Verstehe das wer will, ich kann es mittlerweile nicht mehr.

    Du hast mit dem „Gender-Empathy-Gap“ ein wunderbares Thema aufgegriffen. Denn genau so sieht die Realität im Land mittlerweile aus. Selbst die edlen, selbst ernannten „Weißen Ritter“ beißen ihren eigenen Getreuen mittlerweile dahin, wo es für alle kontraproduktiv ist.

    Von den Medien will ich erst gar nicht anfangen, dass ufert sonst aus. Aber es ist imho tatsächlich ein Punkt, welcher aufgegriffen werden muss – aber fatalistischer Weise – niemals werden wird. Dazu ist dieses Geflecht von Inhärenzen, Abhängigkeiten und Ideologien schon viel zu lange und ausufernd gestrickt worden.

    Es wird Jahrzehnte dauern, wie ich mit Bedauern feststellen muss!

    Gruß vom Emannzer, der dich abonniert und dauerverlinkt hat

    PS: Meine Replik an Christian, Alles Evolution, kann man hier finden:
    https://allesevolution.wordpress.com/2017/02/08/es-wird-zeit-fuer-plakative-forderungen-fuer-extrempositionen-die-nur-im-indirektem-zusammenhang-mit-jungen-und-maennerrechten-stehen/#comment-280063

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  3. Mein zweiter Teil ist leider untergegangen – ich Teile ihn also in zwei Teile: 2.1 zuerst:

    @Siggi Teil 2

    Ich möchte an meinem historischen Rückblick ansetzen, der im ersten Teil einen Bruchpunkt in *einem* Forum charakterisierte, nämlich den bei „telepolis“ zu einem feministischen Artikel von Birgit Gärtner im Jahr 2010.
    Hier wurde die Autorin offensichtlich von der Redaktion *wegen* der Forenredaktionen gezwungen, den ursprünglichen Test um die gröbsten Falschaussagen zu bereinigen und erneut zu veröffentlichen.

    D.h. die „Offensive in der Defensive“ – nämlich engagiert aus der Sicht des Lesers zu kritisieren – hatte Früchte getragen, auch weil „heise“ von seiner liberalen Moderationspraxis nicht abließ (ausdrücklich hervorgehoben).

    Zwei Jahre später, also 2012 gab es zwei Ereignisse, die ich als Dammbruch charakterisieren würde und die fast zeitgleich erfolgten:

    Am 12.4. erschien „Das verteufelte Geschlecht“ von Christoph Kucklick in der „Zeit“ und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf die *eigentlichen* gesellschaftlichen und historischen Gründe für die Entstehung *gesellschaftlich akzeptierter* Männerfeindlichkeit:

    „Der Feminismus hat die Ideologie der bösen Männlichkeit nicht erfunden, er hat diese nur für eigene Zwecke genutzt und oft sogar richtige und politisch segensreiche Schlüsse daraus gezogen.
    Das Stereotyp vom unmoralischen, gewalttätigen, sexuell unersättlichen Mann ist weit vor dem Feminismus entstanden, an einer historischen Schlüsselstelle: zu Beginn der Moderne, um 1800. Die Geburt des maskulinen Zerrbildes ist also unmittelbar mit der Geburt der modernen Gesellschaft verbunden, seither schreiten beide, Moderne und verteufelte Männlichkeit, gemeinsam und untrennbar durch die Historie.
    Das Unbehagen an der Moderne wurde zum Unbehagen am Mann.
    Und umgekehrt.“
    http://www.zeit.de/2012/16/DOS-Maenner/seite-2

    Der Lerneffekt ist für mich gewesen, wer den feministischen Begriff der „toxic masculinity“ bekämpfen will, indem er den Feminismus bekämpft, betreibt ein Art Schattenboxen.
    Der Artikel ist in Gänze lesenswert! Sein Buch „Das unmoralische Geschlecht“ (quasi als Antwort auf „Das moralische Geschlecht“ von Lieselotte Steinbrügge geschrieben) wird bereits als Klassiker der Männerbewegung angesehen.
    Da es sich um eine gekürzte Fassung seiner Promotion handelt, die nicht einfach zu lesen ist, empfehle ich eine Zusammenfassung in mehreren Teilen von Lucas Schoppe:
    http://man-tau.blogspot.de/2015/01/warum-mannerfeindschaft-modern-ist.html

    Am 18.4. erschien beim „Spiegelfechter“ die „Eckpfeiler einer linken Männerpolitik“ von Arne Hoffmann und hier sind die Eckpunkte weniger wichtig, als herauszustellen, dass nach satten 1234 Kommentaren in drei Wochen das Forum geschlossen werden musste.
    Eine solche Resonanz auf einen Beitrag eines ausgewiesenen Männerrechtlers hatte es bisher nicht gegeben – ebenso wenig die Möglichkeit, auf einem Blog zu veröffentlichen, von dem bekannt ist, der Autor schreibt in und für die „Nachdenkseiten“.
    Einem im linken sozialdemokratischen Spektrum verortbaren Blog.

    Nachdem sich Arne Hoffmann mit „Genderama“ zudem als „Blog des linken Flügels der antisexistischen Männerbewegung (Maskulismus)“ positionierte, waren sämtliche Versuche, die Männerechtsbewegung als „rechts“ zu denunzieren und auszugrenzen lächerlich geworden.
    Endgültig mit Erscheinen von „Plädoyer für eine linke Männerpolitik“ 2014, einem absoluten Klassiker. Nichtsdestotrotz gibt sich das Wikipedia-Geschwader von Fälschern, namentlich Fiona und nico b., natürlich noch immer Mühe seinen Eintrag „korrekt“ zu redigieren (ihn also als „rechts“ anzuschmieren).

    Nachdem ich diese beiden Männer vorgestellt habe, ist es wichtig, sich deren akademischen Werdegang anzusehen: Christoph Kucklick studierte Politikwissenschaften und Soziologie in Hamburg, Arne Hoffmann Medienwissenschaften in Mainz.
    Damit kann ich hier überleiten zu deiner politischen Forderung, die Geisteswissenschaften abzuschaffen: Ich halte diese Forderung für falsch.
    Sie ist nicht nur falsch, weil die besten Kritiker des Feminismus und Genderismus offensichtlich selber Geisteswissenschaftler sind und deine Forderung auf ihre Selbstabschaffung hinauslaufen würde.

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    1. Teil 2.2

      Sondern weil sich in deiner hier gestellten Frage, ein grober politischer Fehler, nämlich aus einem Gefühl von OHNMACHT abgeleitete Politik verbirgt:
      „Wie viele Geisteswissenschaftler gibt es denn, die man von feminismuskritischen Positionen oder gar von männerrechtlichen Positionen überzeugen könnte? Nach meiner Einschätzung sind das nicht viele.“

      Zunächst eröffnest du eine m.E. falsche Frontstellung, nämlich WIR gegen „die Geisteswissenschaften“, die nicht existiert – siehe eben Arne Hoffmann und Christoph Kucklick.
      Aber weil dein *Gefühl der Ohnmacht* dir sagt, dass Geisteswissenschaftler per se nicht von unseren Argumenten zu überzeugen sind, muss eben „die Geisteswissenschaft“ sterben.

      Das klingt zunächst einmal radikal, im Kern steht jedoch entweder das Eingeständnis der Ohnmacht, andere mit Argumenten nicht überzeugen zu können, weil diese ideologisch verbohrt sind oder das Eingeständnis unserer Schwäche, weil wir argumentativ nicht gut genug sind.

      Da ich selbstbewusst genug bin zu behaupten, letzteres trifft nicht zu, läuft deine Forderung darauf hinaus, allen Geisteswissenschaften pauschal zu unterstellen, es handle sich um männerfeindliche, feministische Ideologieproduzenten.
      Den Beweis für eine solche Behauptung kannst du jedoch nicht antreten.

      Nur weil sich eine feministische Bürokratie aus den Geisteswissenschaften rekrutiert, kann man nicht alle Geisteswissenschaften in *Sippenhaft* nehmen und *kollektiv bestrafen*.
      Darauf läuft dein Vorschlag jedoch hinaus und allein deshalb finde ich ihn grenzwertig.
      Wenn du „die Feministische Infrastruktur und den Staatsfeminismus“ in seiner Macht beschränken willst, dann sollte DAS dein Thema sein.
      Mitm erklärt hier, was wir darunter verstehen: http://maninthmiddle.blogspot.de/p/staatsfeminismus.html

      Anders verhält es sich bei den „gender studies“, aber aus anderen, guten Gründen anders.
      Leszek (ein Sozialwissenschaftler, übrigens) schrieb auf „Alles Evolution“ im Rahmen einer Antwort auf deine Vorschläge:

      „Innerhalb der Geschlechter-Soziologie dominieren heute leider die Gender Studies. Ich bin allgemein dafür die Gender Studies einer gründlichen Evaluation zu unterziehen und dann alle Personen rauszuwerfen, die nicht wissenschaftlich arbeiten – wobei ich vermute, dass dann wenig von den Gender Studies übrigbliebe.“

      D.h. Leszek kritisiert die UNWISSENSCHAFTLICHKEIT der „gender studies“, die also (sozial/geistes-) wissenschaftlichen Standards nicht genügen.
      Eine Wissenschaft zu kritisieren, bloß weil sie eine andere, von uns nicht gewünschte Positionen vertreten ist nicht ausreichend.
      Sie aus diesen Gründen abschaffen zu wollen, wäre haargenau das, was wir unseren politischen Gegnern vorwerfen: Zensur und Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft.

      Ich werfe dir nicht vor, dass du solche Auffassungen selber vertrittst, sondern für die „radikalen Forderungen“, die du präsentierst sehe ich andere Ursachen, die Leszek ebenfalls (kritisch) anführt:

      „Es ist m.E. recht offensichtlich, was der wesentliche Grund dafür ist, dass die Männerrechtsbewegung nicht schneller vorankommt: weil sie vor allem eine Internetbewegung darstellt und außerhalb des Netzes kaum in Erscheinung tritt.

      Die Männerrechtsbewegung tut bislang das nicht, was jede andere soziale Bewegung auch tun musste um erfolgreich zu sein, nämlich auch im öffentlichen Raum als konstruktive soziale Bewegung in Erscheinung treten und gewaltfreie Aktionen durchführen. (…)

      Solange Männerrechtler keine gewaltfreien Aktionen durchführen, wird sich der Fortschritt für die Männerrechtsbewegung eben langsamer vollziehen als es eigentlich möglich wäre.“
      https://allesevolution.wordpress.com/2017/02/08/es-wird-zeit-fuer-plakative-forderungen-fuer-extrempositionen-die-nur-im-indirektem-zusammenhang-mit-jungen-und-maennerrechten-stehen/#comments

      Ich sehe deine Forderung vor dem Hintergrund, dass wir uns in einer politischen Internetbewegung befinden, die alle Kennzeichen einer Filterblase hat mit der Gefahr, sich selbst ins Nirwana zu radikalisieren.
      Seit 2012 (länger sind die meisten nicht tätig) geht es rasant aufwärts mit männerrechtlichen/maskulistischen Blogs, mit Kommentaren mit youtube-Videos usw., aber der Internet-Aktivismus springt nicht auf das echte Leben über.
      Der Fehler ist m.E. Angesichts dieser Rasanz der Entwicklung *im Internet* ungeduldig zu werden, weil man die Internetbewegung mit einer wirklichen politischen Bewegung verwechselt.
      Das sind wir aber (noch) nicht.
      Es würde helfen, wenn wir uns das eingestehen, geduldig bleiben, weiter männerfeindliche Scheiße fressen und dicke Bretter bohren (am Ende werden wir natürlich sowieso siegen).
      Und irgendwann mal den Arsch hoch bekommen – „Komm ins Offene, Freund!“ 😉

      Ende Teil 2

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    2. Ok, der Teil 2 besteht aus DREI Teilen, hier folgt 2.2

      Sondern weil sich in deiner hier gestellten Frage, ein grober politischer Fehler, nämlich aus einem Gefühl von OHNMACHT abgeleitete Politik verbirgt:
      „Wie viele Geisteswissenschaftler gibt es denn, die man von feminismuskritischen Positionen oder gar von männerrechtlichen Positionen überzeugen könnte? Nach meiner Einschätzung sind das nicht viele.“

      Zunächst eröffnest du eine m.E. falsche Frontstellung, nämlich WIR gegen „die Geisteswissenschaften“, die nicht existiert – siehe eben Arne Hoffmann und Christoph Kucklick.
      Aber weil dein *Gefühl der Ohnmacht* dir sagt, dass Geisteswissenschaftler per se nicht von unseren Argumenten zu überzeugen sind, muss eben „die Geisteswissenschaft“ sterben.

      Das klingt zunächst einmal radikal, im Kern steht jedoch entweder das Eingeständnis der Ohnmacht, andere mit Argumenten nicht überzeugen zu können, weil diese ideologisch verbohrt sind oder das Eingeständnis unserer Schwäche, weil wir argumentativ nicht gut genug sind.

      Da ich selbstbewusst genug bin zu behaupten, letzteres trifft nicht zu, läuft deine Forderung darauf hinaus, allen Geisteswissenschaften pauschal zu unterstellen, es handle sich um männerfeindliche, feministische Ideologieproduzenten.
      Den Beweis für eine solche Behauptung kannst du jedoch nicht antreten.

      Nur weil sich eine feministische Bürokratie aus den Geisteswissenschaften rekrutiert, kann man nicht alle Geisteswissenschaften in *Sippenhaft* nehmen und *kollektiv bestrafen*.
      Darauf läuft dein Vorschlag jedoch hinaus und allein deshalb finde ich ihn grenzwertig.
      Wenn du „die Feministische Infrastruktur und den Staatsfeminismus“ in seiner Macht beschränken willst, dann sollte DAS dein Thema sein.
      Mitm erklärt hier, was wir darunter verstehen: http://maninthmiddle.blogspot.de/p/staatsfeminismus.html

      Anders verhält es sich bei den „gender studies“, aber aus anderen, guten Gründen anders.
      Leszek (ein Sozialwissenschaftler, übrigens) schrieb auf „Alles Evolution“ im Rahmen einer Antwort auf deine Vorschläge:

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    3. Himmel hilf, ist WordPress Dreck! Ich teile den Teil 2 noch einmal auf. Es folgt Teil 2.2:

      Sondern weil sich in deiner hier gestellten Frage, ein grober politischer Fehler, nämlich aus einem Gefühl von OHNMACHT abgeleitete Politik verbirgt:
      „Wie viele Geisteswissenschaftler gibt es denn, die man von feminismuskritischen Positionen oder gar von männerrechtlichen Positionen überzeugen könnte? Nach meiner Einschätzung sind das nicht viele.“

      Zunächst eröffnest du eine m.E. falsche Frontstellung, nämlich WIR gegen „die Geisteswissenschaften“, die nicht existiert – siehe eben Arne Hoffmann und Christoph Kucklick.
      Aber weil dein *Gefühl der Ohnmacht* dir sagt, dass Geisteswissenschaftler per se nicht von unseren Argumenten zu überzeugen sind, muss eben „die Geisteswissenschaft“ sterben.

      Das klingt zunächst einmal radikal, im Kern steht jedoch entweder das Eingeständnis der Ohnmacht, andere mit Argumenten nicht überzeugen zu können, weil diese ideologisch verbohrt sind oder das Eingeständnis unserer Schwäche, weil wir argumentativ nicht gut genug sind.

      Da ich selbstbewusst genug bin zu behaupten, letzteres trifft nicht zu, läuft deine Forderung darauf hinaus, allen Geisteswissenschaften pauschal zu unterstellen, es handle sich um männerfeindliche, feministische Ideologieproduzenten.
      Den Beweis für eine solche Behauptung kannst du jedoch nicht antreten.

      Nur weil sich eine feministische Bürokratie aus den Geisteswissenschaften rekrutiert, kann man nicht alle Geisteswissenschaften in *Sippenhaft* nehmen und *kollektiv bestrafen*.
      Darauf läuft dein Vorschlag jedoch hinaus und allein deshalb finde ich ihn grenzwertig.
      Wenn du „die Feministische Infrastruktur und den Staatsfeminismus“ in seiner Macht beschränken willst, dann sollte DAS dein Thema sein.
      Mitm erklärt hier, was wir darunter verstehen: http://maninthmiddle.blogspot.de/p/staatsfeminismus.html

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    4. Nächster Versuch von Teil 2.2

      Sondern weil sich in deiner hier gestellten Frage, ein grober politischer Fehler, nämlich aus einem Gefühl von OHNMACHT abgeleitete Politik verbirgt:
      „Wie viele Geisteswissenschaftler gibt es denn, die man von feminismuskritischen Positionen oder gar von männerrechtlichen Positionen überzeugen könnte? Nach meiner Einschätzung sind das nicht viele.“

      Zunächst eröffnest du eine m.E. falsche Frontstellung, nämlich WIR gegen „die Geisteswissenschaften“, die nicht existiert – siehe eben Arne Hoffmann und Christoph Kucklick.
      Aber weil dein *Gefühl der Ohnmacht* dir sagt, dass Geisteswissenschaftler per se nicht von unseren Argumenten zu überzeugen sind, muss eben „die Geisteswissenschaft“ sterben.

      Das klingt zunächst einmal radikal, im Kern steht jedoch entweder das Eingeständnis der Ohnmacht, andere mit Argumenten nicht überzeugen zu können, weil diese ideologisch verbohrt sind oder das Eingeständnis unserer Schwäche, weil wir argumentativ nicht gut genug sind.

      Da ich selbstbewusst genug bin zu behaupten, letzteres trifft nicht zu, läuft deine Forderung darauf hinaus, allen Geisteswissenschaften pauschal zu unterstellen, es handle sich um männerfeindliche, feministische Ideologieproduzenten.
      Den Beweis für eine solche Behauptung kannst du jedoch nicht antreten.

      Nur weil sich eine feministische Bürokratie aus den Geisteswissenschaften rekrutiert, kann man nicht alle Geisteswissenschaften in *Sippenhaft* nehmen und *kollektiv bestrafen*.
      Darauf läuft dein Vorschlag jedoch hinaus und allein deshalb finde ich ihn grenzwertig.
      Wenn du „die Feministische Infrastruktur und den Staatsfeminismus“ in seiner Macht beschränken willst, dann sollte DAS dein Thema sein.
      Mitm erklärt hier, was wir darunter verstehen: http://maninthmiddle.blogspot.de/p/staatsfeminismus.html

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    5. Ok, ich gebe es auf.
      Mein Kommentar ist weg und ich frage auf „Geschlechterallerlei“ nach, ob er dort veröffentlicht werden kann. WordPress ist Müll.

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  4. Da es gar keine „Männerrechtsbewegung“ (es gibt zwar einzelne Gestalten, die als Männerrechtler oder Väterrechtler unterwegs sind, aber es gibt nichts, was die Bezeichnung „Bewegung“ rechtfertigen würde), ist alles Geschwafel darüber, „was die Männerrechtsbewegung jetzt tun sollte“ einfach nur für die Katz.

    Und wie man in der Kommentarspalte sehen kann, nutzen „die üblichen Verdächtigen“ nur eine weitere Gelegenheit, ihr linkes Geschmiere (das niemanden interessiert) zu verbreiten. Wenn es schon keine „Männerrechtsbewegung“, dann gibt es auch keine davon abgrenzbare „linke“ Männerrechtsbewegung. Es taugt nur als Witzfigur, die man dem Monty-Python-Film als „Judäische Volksfront“ und „Volksfront von Judäa“ kennt. Es ist wirklich langweilig, diesen ewig gleichen Schmonsens zu lesen.

    Wenn man der Feministische Infrastruktur und den Staatsfeminismus etwas entgegensetzen wollte, müsste man erfolgreich mehr Leute mobilisieren und zu einer Kooperation finden. Beides sehen ich nicht einmal ansatzweise. Alles andere ist ideologischer Käse und geistloses Vollmüllen von Kommentarspalten.

    Man gewinnt keinen Krieg, wenn man Angst davor hat, anderen auf die Füße zu treten oder mit viertklassigen Feminstinnen Blockstöckchen-Fangen spielt. Solange nicht verstanden wird, dass Krieg herrscht, wird sich eh nichts ändern. Aber die meisten sind sowieso mental nicht in der Lage, einen Krieg zu führen, geschweige denn auc zu gewinnen.

    Die Zahl der Profiteure von Familienzerstörung, Feminismus, Genderismus und Flüchtlingshilfe ist groß. Nicht umsonst wurde in WikiMANNia der Begriff HelferINDUSTRIE geprägt. Da werden Milliardenumsätze gemacht. Wenn ich dazu aber die armseligen Kommentare in der Manosphäre ansehe, dann könnte ich einfach nur in der Depression versinken.

    Ich kann mich noch gut an den Aufschrei in einem Teil der Manosphäre erinnern, der sich daran entzündete, dass in WikiMANNia (mit abertausenden Zitaten) ein Zitat vorkommt, in dem ein (von seiner Exfrau enttäuschter) Mann seine Exfrau eine „Zecke“ nannte. Das galt dann für linksdrehende selbsternannte „Männerrechtler“ und redliche Väter als „Beweis“, dass WikiMANNia „sexistisch“ sei. (Er hat „Jehova“ gesagt! lol)

    Mit solchen geistigen Tieffliegern und intellektuellen Limbo-Tänzern kann man wahrlich keinen Krieg führen, ja nicht einmal eine einzige Schlacht schlagen…

    Deshalb erübrigen sich auch alles Fabulieren darüber, „was die Männerrechtsbewegung jetzt tun sollte“.

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    1. Mir ist natürlich klar, dass die „Bewegung“ kein e. V. ist. Ich meinte einfach nur alle daran interessierten.

      Und aus meiner Sicht sollten diejenigen darüber nachdenken, WARUM die Feministinnen und die Genderologen so viel erfolgreicher sind, als sie selbst. Vielleicht muss die Strategie erweitert werden.

      Natürlich gibt es auch noch weitere Aspekte bei denen man über Änderungen der Strategie nachdenken muss. Du hast ja bereits das „Jehova“ Thema angesprochen.

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      1. Eine „Bewegung“ definiert sich mindestens über gemeinsame Wurzeln in der Vergangenheit und gemeinsamen Zielen/Visionen für die Zukunft. Weder das eine noch das andere ist vorhanden. Eine bloße zufällige Interessenlage macht noch keine „Bewegung“.

        Warum?!?? Warum finanzieren Männer Frauen den Kauf von 100 Paar Schuhen?
        Guckst Du auch:
        http://de.wikimannia.org/Profeminist
        http://de.wikimannia.org/Weißer_Ritter
        http://de.wikimannia.org/Biedermann

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  5. Ich habe ein paar Punkte zum Thema Extrempositionen

    Zum einen sollte mann sich klar sein, dass schon die Position „Männer sind hier und heute mindestens genauso benachteiligt wie Frauen“ von der Mehrheit als extrem angesehen wird. Eine typische Reaktion auf die Offenbarung, mann sei Männerrechtler ist: Lachen und die Frage „Wofür soll das denn gut sein?“

    Zum anderen kann ich den Wunsch nach mehr extremen Positionen gut nachvollziehen, aus der Ungeduld und dem Gefühl heraus dass es einfach nicht vorangeht. Und es könnte ja sein, dass die Lehre aus vielen anderen Bereichen „ohne Schmerz ändert sich nichts“ auch hier zutrifft – und ich meine hier weniger körperlichen Schmerz. Aber mann sollte sich fragen wie extrem mann denn werden will. Unter anderem muss man sich das fragen, weil von Seiten des Feminismus Gewalt nicht ausgeschlossen wird. Die Beispiele von Esther Vilar und Erin Pizzey zeigen, dass das sogar gegenüber Frauen gilt. Und die feministische Aktion in Berlin am 1. Mai 2016, bei der Männergruppen mit unverschämten Flugblättern versorgt wurden und abwehrende Reaktionen darauf mit Wasserbomben bestraft wurden? Da sehe ich dass Gewalt in Kauf genommen wurde, oder besser: hervorgerufen werden sollte.

    Außerdem ist die Frage: Werden denn extremere Positionen etwas nutzen? Wenn man sich einmal klargemacht hat, dass es dieser Gesellschaft scheissegal ist ob Männer leben oder sterben, wieso sollte sie reagieren wenn Männer lauter bitten? Damit will ich nicht sagen dass mann es nicht versuchen sollte, mann sollte sich nur keine Illusionen machen.

    Eine Gruppe die sich Männerrechtler genauer anschauen sollten ist MGTOW, gerade wenn es darum geht was mann selbst und direkt tun kann, und wenn es um einen schonungslosen Blick auf die Realität geht.

    Hier ist z.B. ein erhellendes Gespräch zwischen dem Ex-Männerrechtler John the Other und dem MGTOWler Ayam Sirias, Themen unter anderem: wie wird mann vom Männerrechtler zum MGTOW, Feminismus als Feind?, Bittstellertum, Scheisssituation von Männern in Indonesien und anderen traditionellen Gesellschaften auch ohne Feminismus: https://www.youtube.com/watch?v=6qc31r1pmtU

    Wenn ich schonmal dabei bin, hier noch ein Video von John the Other zum Thema Konfliktstrategien, dieses mehr zum Umgang mit direkten Angriffen von feministischer Seite. Tenor: Gleiches mit Gleichem zu vergelten hilft nicht, vernünftig argumentieren hilft auch nicht. Man muss den vorgegebenen Frame verlassen (ab 2:30):

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    1. „Werden denn extremere Positionen etwas nutzen? Wenn man sich einmal klargemacht hat, dass es dieser Gesellschaft scheissegal ist ob Männer leben oder sterben, wieso sollte sie reagieren wenn Männer lauter bitten?“

      Das ist gut zugespitzt und auf den Punkt gebracht. Ich plädiere in meinen Artikeln dafür, gerade NICHT die Männerrechtskarte zu spielen, eben weil sie nicht funktioniert. Will man etwas erreichen, muss man die Forderungen in andere Gewänder kleiden.

      „Eine Gruppe die sich Männerrechtler genauer anschauen sollten ist MGTOW, gerade wenn es darum geht was mann selbst und direkt tun kann, und wenn es um einen schonungslosen Blick auf die Realität geht.“

      MGTOW finde ich sympathisch, weil es typisch Mann ist: Es ist aktiv und selbstständig. Egal, was die Gesellschaft mir für Steine in den Weg legt – mir doch egal, ich ziehe mein Ding durch. Männerrechtler wollen eher weibliche Privilegien auch für Männer. Ich bezweifle, dass so eine funktionierende Gesellschaft herauskommt.

      Für den zweiten Youtube Link danke ich. Recht hat er, beängstigend finde ich es trotzdem. Es ist die Reputation, die für Männer sehr wichtig ist. Und mit solchen „unehrlichen“ Attacken wird genau darauf abgezielt.

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      1. Hallo Siigi,
        „Ich plädiere in meinen Artikeln dafür, gerade NICHT die Männerrechtskarte zu spielen, eben weil sie nicht funktioniert. Will man etwas erreichen, muss man die Forderungen in andere Gewänder kleiden.“
        Das ist der politisch-taktische Ansatz. Kann funktionieren, behagt mir aber nicht. Ich erwarte eher, dass meine Bedürfnisse/Ansprüche als Mann in der Gesellschaft „einfach so“ ernst genommen werden, und ich sie nicht hinter Nebel verstecken muss. Ich sehe durchaus das Pragmatische im Ansatz, sehe aber genau darin auch das Problem. Wenn die Interessen von Männern nur indirekt vertreten werden können, warum das Ganze? Wo bleibt der (Selbst-)Respekt?

        Zu MGTOW habe ich inzwischen einen (hoffe ich) halbwegs objektiven Blogartikel geschrieben: https://mannfraukram.wordpress.com/2017/04/18/mgtow-missverstaendnisse-aufklaerung/

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